W e i d e n t h a l | 24.11.2011 |
FREIE WÄHLER Talgemeinden e.V.
OG Weidenthal
Für Wenzel ist es wichtig in Zukunft durch aktives Handeln die Zukunft der Verbandsgemeinde zu gestalten und somit den Fortbestand der Verbandsgemeinde zu sichern. Wenzel sieht die weitere Eigenständigkeit unter den Vorgaben der Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz auf Grund der permanent sinkenden Einwohnerzahl in Gefahr. In seinem vorerst letzten Vortrag stellte Wenzel die aus seiner Sicht möglichen drei Handlungsalternativen zur Sicherung des Fortbestandes der Verbandsgemeinde vor. Rege wurde vor allem das Handlungsfeld „Wachstum aus eigener Kraft“ diskutiert, dies vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde Weidenthal im Schnitt pro Jahr ca. 28 Einwohner und die Gemeinde Elmstein ca. 50 Einwohner verliert. Aber auch die weiteren Optionen wurden von Wenzel dargelegt und unter das Motto „Gestalten statt verwalten“ gestellt. Bei einer Einwohnerzahl von gerade noch 12518 Einwohnern (Stand 31.10.2011) und einem durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang in den letzten Jahren von 150 Einwohnern pro Jahr, dauere es nicht mehr lange, so Wenzel, bis die Marke für die Eigenständigkeit von 12.000 Einwohnern erreicht sei. Ausgangspunkt seiner konzeptionellen Ausrichtung ist die Sicherung des Arbeitsplatzangebotes im Verbandsgemeindegebiet, sowie deren Ausbau durch die Schaffung einer neuen Nische, nicht zuletzt unter Ausnutzung seiner Kontakte zur Privatwirtschaft. Die Hauptaufgabe der Verbands-gemeinde sieht Wenzel zukünftig darin, dafür Sorge zu tragen, dass ein investitionsfreundliches, attraktives Umfeld für die Industrie und Gewerbetreibende in der Verbandsgemeinde entstehe, dadurch werde es möglich sein, die erwerbstätige Bevölkerung am Wohnort in der Verbandsgemeinde zu halten und neue Einwohner hinzu zu gewinnen. Neue Arbeitsplätze und Einwohner würden dazu führen, dass Eigentümer wieder verstärkt in ihre Immobilien investieren und der Leerstand sowie der teilweise Verfall von Gebäuden gestoppt werde. Gerade die Leerstände müssten aktiv vermarktet werden, ggf. müsse man sich auch darüber Gedanken machen, Gebäude zu einem sehr geringen Mietzins zu beleben, als sie dauerhaft leer stehen zu lassen und dem Verfall Preis zu geben. Das Thema Fusion mit einer anderen Verbandsgemeinde sieht Wenzel als zweitbeste Option, es gelte daher nach potentiellen Partnern Ausschau zu halten, denn ohne einen Partner drohe schlimmstenfalls die Zerschlagung der Verbandsgemeinde Lambrecht und die Eingliederung der einzelnen Orte in jeweils andere Verbandsgemeinden, bzw. der Zuschlagung zur Stadt Neustadt. Es müsse daher rasch gehandelt, die Optionen bewertet und Entscheidungen getroffen werden, wenn man bei diesem zeitkritischen Thema nicht die Handlungsalternativen verlieren wolle. Die Frist für freiwillige Fusionen läuft im Jahr 2012 ab, danach erfolgen gesetzliche Regelungen, die Fakten schaffen. Mögliche Fusionspartner könnten daher nach dem Jahr 2012 nicht mehr zur Verfügung stehen. Passend zur Gemeinde Weidenthal hob Wenzel das Thema Schaffung einer „familienfreundlichen Infrastruktur“ hervor. Es wurde vor allem der Punkt der Kinderbetreuung in den Kindertagesstätten und der Grundschule beleuchtet. In Weidenthal sind die beiden Konfessionen Träger der Kindertagesstätten und die Verbandsgemeinde Träger der Grundschule. Für eine familienfreundliche Zukunftsplanung sei es erforderlich, den Eltern eine Perspektive zu geben, wie sie Familie und Beruf in Einklang bringen können und das gerade in einem aktuellen Arbeitsplatzumfeld, das bedeutet längere Strecken zum Arbeitplatz zurück zu legen, weil vor Ort keine entsprechenden Angebote vorhanden sind. Beispielsweise müssten an einem Runden Tisch die individuellen Planungen der Kirchen als Träger, sowie eine mögliches Ergänzungsangebot der Gemeinde zusammen mit der Verbandsgemeinde abgestimmt werden. Zielsetzung sollte sein, in den Gemeinden der Verbandsgemeine eine durchgehende Kinderbetreuung unter pädagogischer Aufsicht, dem jeweiligen Alter entsprechend anzubieten. Der Idealzustand sei eine Einrichtung in gemeinsamer Trägerschaft, die den Eltern die Möglichkeit biete, die Kinder ab dem Kindergartenalter bis hin zum Grundschulalter entsprechend betreut zu wissen. Veränderungen in allen Bereichen sind für Wenzel die Elemente um für die Zukunft gerüstet zu sein. Er sieht für seine Politik fünf Themenschwerpunkte: Wirtschaftsförderung, Wohnraumförderung, Tourismusentwicklung, Energiepolitik im Bereich der erneuerbaren Energien, sowie in der gestalterischen Veränderung der Verwaltungsstruktur. Die Verwaltung als serviceorientierter Dienstleister, die den Bürger in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt, sowie den Bürgermeister, der sich in Bürgersprechstunden den Bürgern stellt und bürgernahe Informationen liefert sind für Eric Wenzel zentrale Punkte um die zukünftigen Themen in der Verbandsgemeinde nicht nur der Bevölkerung nahe zu bringen, sondern um sie auch direkt an der Meinungsbildung mitwirken zu lassen. Nur gemeinsam seien die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. von Harald König
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