Gemeinde Weidenthal
Im Weidenthaler Weiher dieses Jahr
kein Badebetrieb
Weidenthaler Weiher, Naturidyll oder Badebetrieb? - Einwohnerversammlung am 02. Juli im Ratssaal
9 Kommentare zur Meldung
Kommentar Ralf Kretner Ortsbeigeordneter
Ausstiegshilfen für Frösche als zusätzliche Auflagen im Weidenthaler Badeweiher
Anfang April wurde die Gemeinde Weidenthal von zwei Bürgern bei den zuständigen Behörden, bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und der SGD-Süd Neustadt, angezeigt. Die Absicht der Anzeige war das Ausspülen der Kaulquappen, Molche und Jungfrösche aus dem Badeweiher in der Langentalstraße zu verhindern.
Der Weidenthaler Badeweiher wird normal Ende April / Anfang Mai mit Wasserdruck gereinigt und vollkommen entleert, erklärt Ortsbürgermeister Bernhard Groborz.
Dies wird seit rund 40 Jahren so gehandhabt. Trotzdem hat die Population der Frösche und Molche im Weidenthaler Weiher überlebt.
Das Ergebnis von zwei Begehungen mit Vertretern der Behörde und einem Mitglied des NABU war ein Verbot den Weiher abzulassen, da hier ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz vorliegt.
Aktuell wäre es nur durch das Umsetzen der Kaulquappen in den Morschbachweiher noch möglich gewesen, den Weiher zu reinigen. Für Bürgermeister Groborz ein hoher Arbeitsaufwand. Zeitgleich ergab die erste Wasseranalyse durch das Landesuntersuchungsamt an allen vier Messstellen einen zu hohen Kolibakteriengehalt.
Bei einer weiteren Probenahme wurden die Grenzwerte der Kolibakterien, bedingt durch die fortschreitende Füllung des Weihers, wieder eingehalten.
Für Ortsbürgermeister Bernhard Groborz kommt ein weiteres Problem hinzu. Durch den trockenen Winter ist die Schüttung der Weiherquellen sehr gering. Für eine Reinigung die ca. anderthalb Wochen dauert ist es jetzt zu spät, da der Weiher in den meist trockenen Sommermonaten sich sehr langsam füllen wird.
Eine Öffnung des Weihers ohne vorherige Reinigung hätte wohl sehr schnell wieder eine Schließung des Badebetriebs zur Folge. Durch eine unterbliebene Grundreinigung würde sich, durch vermehrten Algenwuchs, die Wassergüte stark verschlechtern.
Ferner kommt im Sommer in der Regel eine noch schwächere Schüttung der Quellen und somit ein geringer Wasseraustausch hinzu. Groborz gibt auch zu bedenken, dass auch die Badegäste ihren Teil zur Minderung der Wasserqualität beitragen werden.
Deshalb hat die Gemeindespitze entschieden, den Weidenthaler Badeweiher dieses Jahr nicht zu öffnen.
Am Montag, den 02.Juli 2012 ab 19:30 Uhr findet im Ratssaal der Gemeinde Weidenthal eine Einwohnerversammlung statt. Thema: Quo Vadis Weidenthaler Weiher, Naturidyll oder Badebetrieb?
von Harald König
Kommentare zur Meldung
Offener Brief an die Redaktion
05.06.2012 - Hubert Dohn - Weidenthal
Endlich steht es schwarz auf weiß geschrieben, was schon viele verärgerte Bürger und Bürgerinnen vermutet haben. - Der Weidenthaler Badeweiher bleibt geschlossen. - Waren wirklich nur die Frösche der Auslöser für diese schä(n)dliche Entscheidung? Wäre das Wasser zum rechten Zeitpunkt abgelassen worden, hätte es das Problem mit dem NABU wahrscheinlich nicht gegeben. Kein Wasser - keine Laiche. Wenn die Froschwanderung vorbei ist, wäre genug Zeit gewesen (auch mit schwachem Wasserlauf) den Weiher wieder volllaufen zu lassen. Jetzt kann in diesem Jahr richtig Geld im Gemeindehaushalt gespart werden. Unser Badeweiher wird wahrscheinlich zum ersten Mal in der (umzäunten) Geschichte ohne Verluste in der Buchhaltung aufgeführt werden. Aber wohin werden dann die Arbeitsstunden der Mitarbeiter gebucht werden, wenn sie nicht mehr für den Badebetrieb eingesetzt werden? Hoffentlich nicht nur auf den Friedhof - wenn der zu teuer wird, müsste er ebebfalls geschlossen werden. Obwohl, die Besucher werden jetzt auch dort weniger werden, wenn ab nächsten Monat das Ruftaxi nicht mehr fährt.
Hubert Dohn
Weidenthal
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05.06.2012 - Sabine Sieler - Weidenthal
Anfang des Jahres erschien ein Veranstaltungskalender der Gemeinde Weidenthal. Darin wurde der Weidenthaler Weiher im Grußwort unsers Bürgermeisters noch als "Touristenattraktion" erwähnt.
Was hat Weidenthal nun zu bieten? Kein Badeweiher, zugewachsene Waldwege, zerfallene und leerstehende Häuser, etc.
Ausserdem im Jahr 2005 oder 2006, war der Wasserlauf auch sehr schlecht und der Weiher wurde nicht voll. ABER, der Badebetrieb fand ganz normal statt. Und das "Niedrigwasser" tat den Freunden des Weihers keinen Abbruch.
Sabine Sieler
Weidenthal
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06.06.2012 - Jan Mar - Weidenthal
Eine schlimme Situation - der Weidenthaler Badeweiher ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel und eines der wenigen Freizeitangebote der Gemeinde. Er wird nicht nur von den Weidenthaler Bürgern genutzt, sondern erfreut sich auch bei auswertigen Badegästen großer Bekanntheit. Sicherlich stehen die Unterhaltungskosten in keinem Verhältnis zum erwirtschafteten (negativen) Gewinn, jedoch ist die Gemeinde, als Betreiber der Badeanlage, verantwortlich für deren jährliche Inbetriebnahme und Unterhaltung und sollte meiner Meinung nach den Badebetrieb aufrecht erhalten.
Von den zuständigen Behörden wurde keineswegs ein Badeverbot, sondern nur ein Ablassverbot angeordnet. Das Ausbleiben der Reinigung führt zwar eventuell zum erhöhten Algenwachstum, daraus ergibt sich für mich jedoch kein Grund, den NATURbadeweiher nicht nutzen zu können.
Die durch die Bekanntgabe der Entscheidung ausgelösten Reaktionen lassen darauf schließen, wie hoch der Bekanntheitsgrad der örtlichen Badegelegenheit ist.
Es bleibt zu hoffen, dass man allen Interessenten die Nutzung (auch bei erhöhtem Algenaufkommen) ermöglicht und aus der erzielten Resonanz weitere zukunftsweisende Konzepte ableitet.
Jan Mar
Weidenthal
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07.06.2012 - Eric und Sandra Wenzel - Weidenthal
Interessant, was die Gemeindespitze den Bürgern im Jahr 2012 alles „Gutes“ tut:
Erhöhung der Grundsteuer, - Erhöhung der Gewerbesteuer, - Erhöhung der Hundesteuer,- Vorläufige Abschaffung des Neujahrsempfangs, - Kürzung der Kindergartenzuschüsse von 3000,00 EUR auf 1000,00 EUR, - Abschaffung des Ruftaxis.
Jetzt Schließung unseres Weihers, in dem fast jeder von uns seine Sommerferien verbracht hat! Nur in 2012, oder für Immer?
Immer mehr zahlen, für immer weniger Leistung? Getroffen von solchen Entscheidungen werden wie immer die jüngeren und die älteren Mitbürger unserer Gemeinde. Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht, das Jahr hat ja noch sechs Monate….
Familie Eric Wenzel
Weidenthal
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07.06.2012 - Sabine Mechnig - Weidenthal
Das Werk ist vollbracht.
Unserer Gemeindevertretung ist es gelungen durch „Nichtstun“ ihr Problemkind „Badeweiher“ zu bereinigen. Der Anfang ist gemacht und die kommenden Jahre lassen nichts anderes vermuten.
Ich vermisse wirkliches Engagement und Interesse für den Erhalt unseres „Weihers“. Es ist klar, dass sich niemand für eine Sache einsetzt, die er nicht selbst schätzt und nutzt. Schade!
Sabine Mechnig
Weidenthal
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07.06.2012 Christopher Milloth - Weidenthal
Bevor hier irgendwelche Beschuldigungen ausgesprochen werden, sollte man sich mal über Fakten informieren! Wer und warum ist verantwortlich? Eher die Personen, die Anzeige erstattet haben! Nicht die Gemeindespitze, den diese möchte unseren Weiher weiter erhalten, trotz den Verlusten jedes Jahr!
Erst mal informieren was los ist und nicht einfach drauflos schimpfen!
Christopher Milloth
Weidenthal
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08.06.2012 Diana Denig - Kaiserslautern
Es ist wirklich nicht zu glauben. Seit sooo vielen Jahren wurde der Weiher vor Beginn des Badebetriebes zur Reinigung abgelassen und in jedem Jahr gab es dennoch Frösche! Hätte man damit früher begonnen, wäre dieser Ärger erspart geblieben. Auch ich habe in meiner Kindheit meine Sommerferien "im Weiher" verbracht. Und inzwischen verbringen meine Kinder zusammen mit Ihrer Oma gerne ihre Ferienzeit beim Baden im Weiher. Soll es das alles wirklich künftig nicht mehr geben? Der "Weidenthaler-Weiher" ist noch eines der wenigen Anziehungspunkte die Weidenthal zu bieten hat.
Und wenn die "Gemeindespitze" wirklich möchte, dass der Badeweiher erhalten bleibt, dann tut doch bitte alles was nötig ist dafür!!!!
Die "Weidenthaler" und alle die gerne zum Baden kommen werdens Euch danken, wenn unser Weiher erhalten bleibt.
Diana Denig
Kaiserslautern
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08.06.2012 Christa Wolf - Weidenthal
Endlich ist es schwarz auf weiß, dass man in der kleinen Dorfpolitik auch unseren Politikern auch kein Wort mehr glauben kann! Ein halbes Jahr lang wurden wir hingehalten, indem man uns erzählt hat, dass der Badebetrieb des Weihers im Sommer aufgenommen wird. Nichts als Lügen, somit wird mir bei der nächsten Wahl die Entscheidung leicht gemacht, zur Urne zu gehen!
Vielleicht gibt es bis dahin eine "Froschpartei"!!!
Christa Wolf
Weidenthal
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08.06.2012 Ralf Kretner- Ortsbeigeordneter der Gemeinde Weidenthal
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich war aus beruflichen Gründen die letzten 14 Tage nicht im Rathaus und war letzten Montag genauso überrascht wie Sie über die Entwicklung der Dinge. Die Gründe und Hintergründe die zur Entscheidung der Schließung des Badeweihers geführt haben wurden in der Presse aureichend dargelegt. Ich habe vollstes Verständnis für den Ärger der Bevölkerung, der ja hier auch artikuliert wurde. Aktuell prüfe ich Alternativen. Gerne bin ich bereit, mich am Montag um 18.00 Uhr im Rathaus mit interessierten Bürgern über die aktuelle Situation zu unterhalten. Vielleicht gibt es ja noch ungeprüfte Lösungswege.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Kretner
1. Beigeordneter
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09.06.2012 Beate Bolvin - Metzingen
Als alte Weidenthalerin informiere ich mich immer mal wieder übers Internet, was so los ist im Dorf. Meine erste Reaktion beim Lesen des Artikels war: "Nein, das kann nicht sein, jetzt ist es doch wahr geworden." Wahr geworden ist, worüber schon bei der Weidenthaler Fasnacht gesungen wurde, aber jetzt sollen plötzlich die Frösche und das Wasser-Ablassverbot und nicht das liebe Geld schuld sein! Oder brauchte man einen Grund zur Schließung?
Ist der "Gemeindespitze" eigentlich klar, was sie den Weidenthalern dadurch wegnimmt? Erholungsmöglichkeit, Ausflugsziel, Feierabendspaß, Seniorentreff, Kindervergnügen, Touristenattraktion, - soll das alles Vergangenheit sein?
Ich glaube, es gibt keine Gemeinde, in der ein Freibad schwarze Zahlen schreibt, selbst in Metzingen (wo ich wohne), der "Outlet-City", in der von allen möglichen Firmen alles mögliche gesponsert wird, ist und bleibt das Schwimmbad das Sorgenkind der Stadt.
Ein Schwimmbad (sofern man eins besitzt), hier der Weiher, gehört zum größten Erholungswert einer Gemeinde und hat enormen Wohlfühlcharakter. Man sollte deshalb alles dafür tun, es zu erhalten.
Beate Bolvin
Metzingen
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