W e i d e n t h a l | 04.09.2012 |
Gemeinde Weidenthal
Im Dorf der fröhlichen Feste wird das höchste Fest nicht nur an 4 Tagen gefeiert. Man hat es mittlerweile auf 6 Tage ausgeweitet. Bereits am Donnerstag fand im Clubhaus des FC-„Wacker“ die Vorkerwe statt, mit Live Musik von Frank und seinen Jungs. Der Kerweauftakt beim Gesangverein am Freitagabend fiel in diesem Jahr aus. Durch den Brand im evangelischen Kindergarten konnte die „Sängerklause“ im evangelischen Sälchen nicht geöffnet werden. Als Ersatz gab es im Kerwezelt der Familie Niemes ein Schlachtfest. Ganz offiziell begonnen hat die Weidenthaler Kerwe am Samstagabend mit dem Ausgraben der Kerwe. Nicht fehlen durfte der traditionelle Fassbieranstich durch Ortsbürgermeister Bernhard Groborz und dem Beigeordneten Ralf Kretner auf dem Kerweplatz. Musikalisch umrahmt wurde der Kerweauftakt durch den Musikverein Weidenthal. Danach gab es bei der Feuerwehr „ Im alten Spritzenhaus“ eine Kerweparty. Gefeiert wurde vor allem in den Festzelten und in den Gaststätten des Ortes. In der Sporthalle haben die beiden Frauenbünde zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Am Sonntagmorgen fand in der protestantischen Christuskirche der Kerwegottesdienst statt, mit einer Predigt von Pfarrer Frank Wiehler, „ganz uff pälzisch". Höhepunkt der „Waaredahler Schnägerkerwe“ war der Kerweumzug am Sonntagmittag. Er wurde angeführt vom Musikverein Weidenthal, gefolgt von den Kerwebuben. Einer davon gab als Weinkönig seinen Ausstand. Stimmkräftige Nachfolger gesucht! Beim Ausschenken von Wein zeigten sich Ortsbürgermeister Bernhard Groborz, Ortsbeigeordneter Ralf Kretner und der Gemeinderat wieder sehr spendabel. Zum grossen 100 jährigen Jubiläum haben sich das Geburtstagskind Obst- u. Gartenbauverein, die Gruppe „WaaredahlerSchnäger“ und die beiden Kindertagesstätten zusammen getan. Sie zeigten mit Motivwagen und Fussgruppe, wie man aus Obst und jungem Gemüse Saft gewinnt. Die Zuschauer durften auch gleich kosten. Grosse und kleine Fische kamen aus Frankenstein den Hochspeyerbach herab geschwommen: die Kinder und Eltern von der Kita zeigten nochmals ihren Wagen von der Frankenstein Kerwe. Der Turnverein Weidenthal war mit mehreren Motiven unterwegs: Er präsentierte sich mit einer Truppe Radfahrern – direkt von SIS, mit Step Aerobic, einer Showtanz Gruppe und mit kleinen und grossen Räubern. Der Motivwagen – „Weidenthal ohne Weiher, iss wie ä Beermsche ohne Eier“ entstand durch eine private Initiative.
Auch von anderem Hochprozentigem wusse sie zu berichten: zur Verbandsbürgermeisterwahl traten nämlich „ en freundliche Mann vunn de Elmstänner und zwei Warredahler, e großer un e schääner“ an. 82,5 Prozent für den „Manni“, der jetzt zaubern muss und seine Heimat nicht vergessen darf. Sie berichtete von einem nächtlichen motorisierten Flitzer und einem liebestollen Hooligan, der aus Liebesfrust bereits zwei Mal den Arzt aufsuchen musste. Am Kerwemontag fand im Garten des protestanischen Pfarrhauses zum zweiten Mal auf der „Waredahler Schnägerkerwe“, ein literarischer Dämmerschoppen statt. Die Idee hierfür stammte von Gruppe „Die Waredahler Schnäger“. Auch dieses Mal landeten die "Schnäger" mit dem kulturellem Event einen Volltreffer. Das begeisterte Publikum erlebte hochkarätige Pfälzer Mundartdichter wie Eugen Damm, Waltraud Meißner und Hans Jürgen Schweitzer. Musikalischen Hörgenuss gab es von dem saarländischen Spitzentrompeter Werner George und den "Schnäger Musikanten", die ausgewählte alte Pfälzer Lieder im Repertoire hatten. Am Dienstagabend fand die Weidenthaler Kerwe ihr Ende und wurde unter vielen Tränen von Kerweparre Valentin beerdigt.
von Sabine Stöckel |