W e i d e n t h a l | 19.12.2013 |
Laubscher-Familienverband Weidenthal
Im Gedenken an Pfarrer Friedrich Laubscher, der am 19.12.2013 100 Jahre alt geworden wäre, feierte der Laubscher-Familienverband am Donnerstagabend einen Dankgottesdienst in der Prot. Christus Kirche in Weidenthal. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Frank Wiehler, Pfarrer Hermann Friedrich Laubscher, Ortsbürgermeister Bernhard Groborz, Laubscher-Verbandsleiter Jörg Laubscher und Miriam Laubscher. Abgewichen von der üblichen Gewohnheit die Predigt mit einem biblischen Text zu beginnen, las Pfarrer Frank Wiehler aus dem kleinen Buch "Advent im Hause Klepper" von Pfarrer Friedrich Laubscher vor. Es war für Pfarrer Wiehler die erste Berührung mit Friedrich Laubscher, lange bevor er wusste, dass er einmal dort stehen werde, wo der Autor 32 Jahre stand. Dieses kleine Büchlein bekam Pfarrer Wiehler damals von seinem Onkel zu Weihnachten geschenkt als er 16 Jahre alt war. Interessiert an dem Inhalt hat er das Buch gelesen und es wieder vergessen. Erst Jahre später, als er nach Weidenthal als Pfarrer kam, entdeckte er das kleine Büchlein in einem alten Schrank, drüben im Pfarrhaus. Und erst jetzt konnte er mit dem Namen des Autors etwas anfangen, denn es war der ehemalige Weidenthal Pfarrer Friedrich Laubscher. Wie breit gefächert das Interesse von Friedrich Laubscher war, wie weit sein Horizont reichte, zeigte Pfarrer Wiehler in seinen weiteren Ausführungen. Er erinnerte dabei auch an sein letztes Buch mit dem Titel, "Meine Zeit in deinen Händen". Ein Begleitbuch für schwierige Wegstrecken im Alter. In seine Arbeit als Pfarrer und Seelsorger flossen wie selbstverständlich die Kunst, die bildschaffende Kunst, die wortschöpferische Kunst und die Tonkunst ein. Er hat sich eingesetzt in die religiöse Unterweisung von Kinder und Jugendlichen, er hat Bibelauslegungen für Gemeinden und Gruppen geschrieben und war ein Motor in der Ökumene. Einen besonderen Platz gab Pfarrer Wiehler in diesem Erinnerungsgottesdienst auch Emma Laubscher, der Ehefrau von Pfarrer Laubscher. Abschließend dankte Pfarrer Frank Wiehler für die vielen Lichtstunden die Pfarrer Friedrich Laubscher den Menschen gegeben hatte. Verbandsleiter Jörg Laubscher erinnerte in seiner Rede an das große Engagement von Pfarrer Laubscher für die Familienforschung und die Gründung des Familienverbands. In der Laubscher-Stiftung wird sein Werk weiterleben. Im nächsten Jahr, am 4. April soll der Waldpfad vom alten Bahnhof bis zur Morschbach den Namen "Pfarrer Friedrich Laubscher-Weg" erhalten. Für Ortsbürgermeister Bernhard Groborz war Pfarrer Friedrich Laubscher eine Autorität. Er lobte sein Engagement im Vorantreiben der Ökumene. Groborz erinnerte sich noch an den ersten ökumenischen Gottesdienst am 10. März 1970. Im Gegensatz zu frühen Zeiten herrscht heute ein friedliches und harmonisches Miteinander beider Konfessionen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Hartmut Lieser an der Kirchenorgel. Im Anschluss lud der Familienverband die Besucher zu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen ein.
Erinnerungen Friedrich Laubscher war einer der herausragenden Persönlichkeiten in Weidenthal. Er wurde am 19.12.1913 in Lambrecht, als Sohn von Friedrich Laubscher und Philippine geb. Simon geboren. Nach seinem Theologie-Studium wurde er Pfarrer in Lambrecht und Weidenthal. ach seinem Theologie-Studium wurde er Pfarrer in Lambrecht und Weidenthal. Im Jahre 1947, am 19.Dezember, im Alter von 34 Jahren heiratete er Emma geb. Huber (*1922 +1998), die aus Hohmühlbach stammte, in Weidenthal. Ein Jahr später am 26.10.1948 wurde der erste Sohn, Hermann-Friedrich geboren, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und selbst Pfarrer wurde. Hermann Friedrich war Pfarrer, u.a. in Winnweiler, Landstuhl und an der Uni-Klink Homburg. Am 13.08.1950 erblickt sein zweiter Sohn, Claus Laubscher, das Licht der Welt. Er starb am 26.03.2001 in Nieder-Olm. Von 1947 war Friedrich Laubscher 32 Jahre Pfarrer der Kirchengemeinde Weidenthal-Frankenstein, als Nachfolger von Pfarrer Johann Jakob Hamm. Mit 65 Jahren, am 1. Mai 1979 trat er in den Ruhestand. Der Gemeinderat verlieh ihm in Anerkennung seiner Leistungen am 7. Januar 1979 die Ehrenbürgerwürde. Zahlreiche Werke, Bücher, Texte und Andachten verfasste Friedrich Laubscher während seiner beruflichen Laufbahn. Bis 1983 erstellte er den Nachtrag der Weidenthaler Ortschronik für die Jahre 1960 bis 1983. Den Lebensabend verbrachte Friedrich Laubscher mit seiner Frau in seinem Haus in der Wiesenstraße in Lambrecht. Am 12. Mai 1997 verstarb er im Alter von 83 Jahren. Seine Frau verstarb ein Jahr später am 16. Oktober 1998. Engagiert war Pfarrer Friedrich Laubscher auch in Sachen Familienforschung und hatte den Laubscher-Familienverband ins Leben gerufen. Der erste Familientag auf der Morschbach fand 1951 statt, dort wo einst der Stammvater Abraham Laubscher aus der Schweiz im 17. Jahrhundert sich niederließ und die Pfälzer Laubscher Sippe ihre Wurzeln hat. Mit 70 Jahren übergab Pfarrer Friedrich Laubscher den Familienverband an seinen langjährigen Stellvertreter und Rechner Karl Laubscher (* 30.10.1920 + 28.08.2001) aus Weidenthal. Seine Frau Emma und er, blieben jedoch, bis zu seiner schweren Erkrankung, Besucher der Laubscher-Familientagen. Heute wird der Laubscher-Familienverband von Jörg Laubscher geleitet. Posthum wurde Friedrich Laubscher, zum 50. Jubiläum des Familienverbands 2001, zum Ehrenverbandsleiter des Laubscher-Familienverbandes geehrt.
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von Harald König |