W e i d e n t h a l | 26.07.2013 |
Glencairn Whisky-Club Weidenthal
Seit nunmehr 40 Jahren stehen sie auf der Bühne und begeistern ihre Fans in ganz Europa. Runrig, die Kultband aus den schottischen Highlands. Was 1973 mit einem kleinen Konzert in Glasgow begann, hat sich mittlerweile zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, deren Ende noch lange nicht abzusehen ist. Mit dazu beigetragen hat sicher auch, dass Personalwechsel in dieser Zeit sehr überschaubar blieben. Von vielen Fans bedauert wurde dabei das Ausscheiden des charismatischen Sängers Donnie Munro, der von Bruce Guthro ersetzt wurde. Die Anhängerschar ist gespalten. Die einen sehen Munro als den einzig wahren Runrig-Leader an, die anderen meinen, dass sich die Band unter Guthro weiter entwickelt hat. Auf dem Loreley-Felsen über dem Rheintal spielte das beim Jubiläums-Konzert jedoch überhaupt keine Rolle. Party war angesagt und Party wurde gefeiert. 40 Jahre Bandgeschichte standen dann auch im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Runrig-Fans sind eine Familie und singen selbst die schwierigsten gälischen Songs textsicher und voller Inbrunst mit. Dazu werden schottischen Fahnen geschwenkt und blaue und weiße Luftballons treiben durch die erhitzte Luft. Die Highlands sind für einen Abend auf die Loreley verlegt. Runrig ist immer dann besonders gut, wenn das Keltische in ihren Liedern durchkommt. Um Stimmung zu machen, reichen aber auch bodenständige Melodien, die ebenfalls den Stil der Band ausmachen. Davon konnten sich auch die zehn Mitglieder des Glencairn Whisky-Clubs aus Weidenthal überzeugen. Mit insgesamt 29 Fans nahm man die recht weite Reise zu den "Rheinischen Highlands" auf sich. Trotz der großen abendlichen Hitze kühlte sich die Begeisterung im Freilichttheater hoch über dem Rhein nicht ab. Mit Liedern wie "Dance called America", "Every River", "Alba" und "Beat the Drum" spielten Runrig sich und die Fans in einen wahren Rausch. Gänsehautfeeling dann bei "Hearts of Olden Glory" und der absolute Höhepunkt zum Schluss "Loch Lomond". Die heimliche schottische National-Hymne, von einem tausendfachen Chor lautstark begleitet. Als Vorband eröffnete Special Guest Sharon Corr das Konzert. Es wurde viel geschrieben über die irische Band "The Corrs", die mit einer Mischung aus Celtic, Pop und Rock, eine vollkommen neue Musikrichtung schufen und bis heute weltweit übe 40 Millionen Alben verkauften. Und die irische Sängerin und ihre Band wurden den Vorschuss-Lorbeeren vollauf gerecht. Ein toller Abend auf der Loreley. Die Fans waren sich einig, eines der besten Runrig-Konzerte in ihrer 40jährigen Geschichte erlebt zu haben. Doch wer nun tatsächlich der bessere Leadsänger war oder ist, das konnte auch hier nicht geklärt werden. Donnie oder Bruce, das ist weiterhin die Frage.
von Herbert Laubscher |