W e i d e n t h a l | 05.04.2014 |
Gesangverein Weidenthal - Kinderchor Crescendo
Der Kinderchor Crescendo unter der Leitung von Peter Clemens präsentierte am Samstag 5.April in der Sporthalle Weidenthal das Kindermusical „Schule der Träume“ von Annette Schreiber. Hut ab! Die Akteure spielten und sangen mit großer Begeisterung ihre Rollen. Kein Wunder, wer wollte nicht auf eine Schule gehen wo man lernt reich und berühmt zu werden. Zu Beginn besingt der Traumchor eindringlich die Vorzüge der Schule der Träume: „Hier werden deine Wünsche wahr. Hier wirst auch du ein Superstar.“ Die Schüler haben ganz unterschiedliche Wünsche, doch die ehrgeizigen Eltern sehen ihre Kinder schon jetzt als Superstar auf der Bühne stehen."Koste es was es wolle!" Das ist natürlich Musik in Dietmar Bowlings Ohren. Als Schuldirektor ist er von so viel Dynamik begeistert. Schließlich hat er bereits Babette Schniedermann zum Star gemacht. Die wichtigste Grundregel im Leben ist sehr viel Geld zu verdienen, erklärt Soap-Spezialistin Frau Gezet Eszet im Unterricht. Doch zunächst muß auch hier gelernt werden. Das Aufstöhnen der Kinder wirkt echt. Auf dem Unterrichtsplan stehen erfolgversprechende Fächer wie Millionärswissenschaften , Model-Kunde bei Resi Klump und im Supistarkurs verspricht Trudel Träller: "Hier lernt man so zu singen wie Babette Schniedermann." Der Jubelschrei der Kids ist beeindruckend. Nur Ingolf mault, den ganzen Quatsch braucht er als Comedian sowieso nicht. Im Ellenbogenkurs bei Frau Höher-Schneller-Weiter kann nur punkten, wer ordentlich rempelt und sich vordrängelt. Doch da droht die Stimmung der Schüler zu kippen. Was hat der Lehrstoff mit ihren favorisierten Tätigkeiten noch zu tun? Dietmar Bowling weiß jedoch geschickt zu manipulieren und stellt die Teilnahme an "Deutschland searcht den Supistar" in Aussicht. Während den Vorbereitungen zur großen Supi-Show haben die Schüler dann die Nase voll und motzen: "Was soll denn das für ein Traum sein, verkrampft dazustehen und blöd zu glotzen." Viel lieber würden sie etwas tun was sie wirklich interessiert. Aber Schuldirektor Dietmar Bowling ist nur daran interessiert an den jungen Talenten viel Geld zu verdienen. "Hier werden Dietmars Träume wahr", singt der Geldchor und wirft Geldscheine ins Publikum. Der Besuch von ihren Idolen Babette Schniedermann und Veronika Ackerbusch wirkt ziemlich ernüchternd auf die Klasse. Die angeblich supistarglückliche Babette sieht eigentlich nur gut aus.Sie weiß noch nicht mal was ein Instrument ist und Verona, die eigentlich nichts kann außer dem Dativ, ist nur mit ihrem Shampoo beschäftigt. Babette wird auf einmal klar, daß sie nur für die Werbung gebraucht wird. Nachdenklich tritt sie vor und singt: "Man hat mich gewählt! Ob klug oder dumm. Ich lächele stumm, frag niemals warum".
In der großen Giselle-Mundzwicker-Show wetteifern die ehrgeizigen Mütter, wessen Kind das meiste Talent hat und bieten gekonnt den Rap "Mein Kind wird Superstar!" Gleich zu Beginn wird die Show vom Werbechor mit Veronika Ackerbusch für die Shampoowerbung, "Veronika schmiere dein Haar" und für die "Lecker, lecker Konfitüre" Werbung unterbrochen. Schließlich kommt es in der großen Supi-Show zur finalen Entscheidung . Alle singen das gleiche Lied und alle bekommen von Dietmar Bowling den gleichen monotonen, leeren Kommentar zu hören."Du bist ganz wunderbar aber du kannst nicht singen." Und die Jurymitglieder Babette Schniedermann und Veronika Ackerbusch widersprechen permanent, jedoch mit nichtssagenden Phrasen. Es scheint von Anfang an klar zu sein, wer der Liebling ist, wer der Loser. Babette Schniedermann fällt aus der Rolle, will nicht mehr mitmachen und rebelliert: "Das ist der größte Blödsinn, das ist doch alles Lüge." Auch die Kinder erkennen, daß es nicht ihr Traum ist so einen Schrott im Fernsehen zu singen. Sie streiken mit und übernehmen kurzerhand die Schule der Träume. Sie wollen Bilder malen, Bücher lesen und ins Weltall fliegen. Sie wollen lernen anderen zu helfen oder Theater spielen. Sie wollen singen, musizieren und einfach glücklich sein. Sie wollen in Fantasien schweben und endlich "lernen das Leben zu leben". Ingolf will ein Jahr schulfrei und hat die Lacher auf seiner Seite. Das Musical macht nachdenklich. Unterhaltsam setzten sich die Kinder mit der Frage nach ihrem persönlichen Lebenstraum auseinander. Das Publikum war begeistert und feierte die Künstler mit großem Applaus. In ihrer Ansprache bedankte sich die 1.Vorsitzende Sonja Clemens ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Helfern. Den Kindern versprach sie eine schöne Überraschung. " Der Gesangverein kann sich glücklich schätzen, so viele talentierte und engagierte Kinder in seinen Reihen zu haben".
von Edel Schorr |