Gemeinde Weidenthal
Neujahrsempfang der Gemeinde
Ehrenteller der Gemeinde Weidenthal für Dr. Manfred Reiber und Herbert Laubscher
Auszeichnung mit dem Ehrenteller der Gemeinde
Der Einladung zum Neujahrsempfang der Gemeinde Weidenthal in der Sporthalle am Freitagabend folgten zahlreiche Bürger und geladene Gäste.
Bernhard Groborz richtete zu Beginn seiner Neujahrsansprache den Blick auf das Engagement vieler Weidenthaler Bürger. Dieses ehrenamtliche Wirken ist für eine intakte Dorfgemeinschaft sehr wichtig, sei dies auf Vereinsebene, in den Kirchengemeinden oder der politischen Gemeinde.
Bei der immer schlechter werdenden finanziellen Ausstattung der Gemeinden ist die Unterstützung durch ehrenamtlich tätige Mitbürger notwendig um die Lebensqualität in Weidenthal zu erhalten. Groborz richtete seinen Dank an all diejenigen, die ihre kostbare Zeit opfern, um als Helfer in Vereinen und Kirchen dazu beitragen, dass ein soziales, sportliches und kulturelles Dorfleben stattfinden kann.
Stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten hob Groborz die Kerwe hervor, die ohne den großen Einsatz vieler Vereine auf diesem Niveau nicht überleben könnte. Aber es wird immer schwieriger genügend Helfer für die Ausrichtung großer Feste zu aktivieren. So fehlen aktuell noch viele Helfer für die Fasnachtsveranstaltung der Weidenthaler Vereine am 08. Februar. Hier müssen ca. 600 Gäste und Mitwirkende bewirtet werden.
Namentlich erwähnte Bürgermeister Bernhard Groborz Ludwig Schwarz und seine Frau für die Pflege der Grünanlage am Kriegerdenkmal, sowie Uschi Strassner und Gudrun Rosenbusch die das Gemeindearchiv betreuen. Ihnen und vielen anderen, die dort anpacken, wo die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde nicht ausreichen, ein herzliches Dankeschön.
Rückblick
Beim Rückblick auf das Jahr 2013 konnte Groborz aufzeigen, dass trotz finanzieller Engpässe einiges im Dorf bewegt wurde. Das größte Projekt der nächsten Jahre wird die Beseitigung des ebenerdigen Bahnübergangs in der Weißenbachstraße durch ein Brückenbauwerk sein. Es wird zusammen mit der Bahn in den nächsten Jahren verwirklicht werden. Die Kosten von rund 7,5 Mill. € teilen sich Bund, die Bahn und die Gemeinde. Für das Projekt hat die Gemeinde den Birkenhof gekauft. Für die Planungs- und Genehmigungsphase sind bis zu drei Jahre zu veranschlagen und ein Jahr wird die Bauzeit betragen. In einer Bürgerversammlung im März oder April 2014 werden die Pläne der Bevölkerung vorgestellt.
Die bergseitige Friedhofsmauer, die einzustürzen drohte, wurde auf 30 Meter Länge neu als Sandsteinmauer wiederhergestellt. Die Maßnahme wurde vom Land mit ca. 25.000€ bezuschusst. Die Aussegnungshalle wurde gestrichen, die undichten Dachfenster wurden ausgetauscht.
Auch in der Hirschgasse mussten am Bahndamm acht Meter einsturzgefährdete Stützmauern neu aufgesetzt werden.
Am Himberg wurden 50m Schutzplanken errichtet. In der Weißenbachstraße wurden ein Zaun errichtet, hier bestand Absturzgefahr. An der Judenackerstraße wurden Maßnahmen zur Hangsicherung vollzogen.
Immer noch nicht vollendet ist der Abriss des Gemeindehauses in der Hauptstraße 102. Hier gibt es laut Groborz bei den Nachbarn immer noch Ängste über die Gefährdung ihrer Anwesen, wenn der Abriss vollendet ist. Gerade sind neue Vorschläge der Bauverwaltung Richtung Kreis und Nachbarn unterwegs. Bürgermeister Bernhard Groborz hofft in diesem Jahr, hier endlich Parkplätze in Apothekennähe und ein Ruheplatz am Hochspeyerbach errichten zu können.
Vorschau
Im neuen Jahr ist geplant das Dach über den Sanitär- und Heizanlagen der Sporthalle zu erneuern, hier sind bereits Zuschussanträge gestellt.
Bürgermeister Groborz bedauert, dass im Juli die Filiale der Metzgerei Herm und Wolk ihre Pforten geschlossen haben. Ein Nachfolgebetrieb konnte bisher nicht gefunden werden. Sollten kein Betreiber gefunden werden, muss sich der neue Gemeinderat Gedanken machen, hier den Einmündungsbereich der Langentalstraße in die Bundesstraße neu zu gestalten, zumal es gelungen ist, das schon etliche Jahre leer stehende Nachbaranwesen Ackermann günstig zu erwerben.
Die Wiedereröffnung des evangelischen Kindergartens mit U3- Plätzen ist ab der 2.Jahreshälfte zu erwarten. Die Baumaßnahmen wurden im Spätherbst gestartet. Die Gemeinde unterstützt das Projekt mit rund 100.000€. Nach dem Brand und vielen Verzögerungen ist der Betrieb der zweiten Kindertagesstätte im Ort eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur.
Der fast 1000 ha große Waldbesitz macht Bürgermeister Groborz die letzten Jahre viel Freude. Die Gewinnmargen im Holzverkauf sind ordentlich, der Wald ist in einem Topzustand. Er richtete seinen Dank an Gemeindeförster Hubert Stuhlfauth für sein hervorragendes Engagement zum Wohle des Waldes. Dank auch an den Jagdpächter Eckehard Hentz und dem Forstamt Johanniskreuz für die gute Betreuung.
Bei den Gemeindewerken konnte in Jahr 2012 wieder ein kleiner Gewinn erzielt werden. Auch 2013 ist wieder mit einem Gewinn zurechnen, was auch dringend notwendig ist, um die Eigenkapitalquote nicht weiter absinken zu lassen, bemerkte Groborz. Mit der WVE-Kaiserslautern, der Betriebsführerin der Gemeindewerke, ist die Zusammenarbeit auf allen Ebenen hervorragend. Wenn Probleme auftreten, sorgen die Mitarbeiter für eine schnelle Erledigung. Dankesworte gab es für den Werkleiter Bernd Rohwer und für Ralph Rosenthal, der als „Trouble Shouter“ für die Gemeindewerke fast unersetzbar ist.
Wie den meisten Gemeinden im ländlichen Raum droht Weidenthal hinter den städtischen Regionen stark zurückzufallen. Das Arbeitsplatzangebot stagniert, die Mittel, die von Bund oder Land fließen, werden geringer. Auch der neue Koalitionsvertrag zeigt, was die Finanzausstattung der kleinen Gemeinden angeht, keine Verbesserungen. Die Landesregierung in Mainz erhöht zum 01.01.2014 die Nivellierungssätze für die Grundsteuer B um 27 Punkte auf 365 Punkte, das ist eine Erhöhung von 7,4% für den Hausbesitzer, zumal Weidenthal im Zuge des Kommunalen Entschuldungsfonds 2011 und 2012 den Steuersatz auf 370 Punkte erhöht hatte.
Genauso bei der Gewerbesteuer ergänzt Groborz. Hier erhöht das Land die N.Sätze um 13 P. auf 365 Punkte, was eine Erhöhung der Steuer um 3,6% bedeutet. Die Weidenthaler erhöhen diese Steuern nicht, obwohl sie dadurch im kommunalen Finanzausgleichsystem um ca. 12.000€ pro Jahr schlechter da stehen. Die Gemeinde bemüht sich im Angesicht von 2,5 Mill. € Schulden aus Investitionskrediten und 3,2 Mill. € aus Liquiditätskrediten zu sparen aber die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen müssen sein.
Bürgermeister Groborz fordert das Land nachdrücklich auf, Kommunen in strukturschwachen Gebieten finanziell besser zu unterstützen. Es geht nicht nur an den Landeshaushalt zu denken und keine Steuern zu erhöhen, dem Bürger Geschenke auf Kosten der Kommunen zu machen, z. B. die Abschaffung des Kindergartenbeitrags ohne einen Ausgleich den Kommunen zu geben. Die Kommunen sollen dann laut Groborz durch Erhöhung der Gebühren für Bibliotheken, Friedhöfe, Volkshochschulen und Schwimmbäder für einen ausgeglichen Haushalt sorgen. Die Verwaltungen stöhnen über immer mehr Aufgaben die ihnen von Europa, Bund und Land aufgetragen werden ohne das ein finanzieller Ausgleich erfolgt.
Die Notarztversorgung in Elmsteiner und Lambrechter Tal verdient ihren Namen nicht mehr. Groborz erinnerte an einem Unfall in Elmstein, bei dem eine verunglückte Frau 80 Minuten verletzt im Auto auf den Notarzt warten musste. Die Bürger auf dem Land sind keine Bürger 2.Klasse. Wenn es um Leben und Tod geht, ist eine Gleichbehandlung aller Menschen noch notwendiger als sonst. Alle beteiligten Kostenträger sehen die Notwendigkeit des Notarztstandorts Lambrecht ein, aber über die Finanzierung wird man sich nicht einig.
Der Bevölkerungsrückgang ging im Jahr 2013 weiter. Zum 01.01.2014 lebten 11 Einwohner weniger als Anfang 2013 in Weidenthal. Jjetzt sind es nur noch 1805 Einwohner mit Hauptwohnsitz (1882 Einwohner mit Nebenwohnsitz). Weidenthal hat seit 1973 ca. 950 Einwohner verloren. In Weidenthal wechselten im letzten Jahr 12 Wohnhäuser den Eigentümer. Der Durchschnittskaufpreis betrug 101.000€. Hier nicht dabei sind die 2 von der Gemeinde zum Abriss erworbenen Immobilien.
Die Badesaison im Weidenthaler Weiher war 2013 recht ordentlich. Die Reinigungsprobleme wurden durch die Herbstreinigung Anfang Oktober durch die Feuerwehr gelöst. Dafür sei der gesamten Feuerwehr herzlichen Dank gesagt. Beim Badeweiher stehen wir aber weiterhin unter Beobachtung der Naturschützer, erklärt Bürgermeister Groborz. An den Einstiegstreppen ins Wasser haben die Gemeindearbeiter an den Rändern Ausstiegsrampen für die Frösche betoniert.
Mit Ehrenteller ausgezeichnet
Beim Neujahrsempfang wurden zwei besonders verdiente Bürger für ihr Engagement ausgezeichnet. Ortsbürgermeister Bernhard Groborz überreichte den Ehrenteller der Gemeinde Weidenthal an Herbert Laubscher und Dr. Manfred Reiber.
In seiner Laudatio würdigte er die Leistungen von Herbert Laubscher, der sich besonders durch seine Arbeit beim FC Wacker Weidenthal hervor hebt. Lange Jahre war er Schriftführer und stellvertretender Vorsitzender. Bei dieser Arbeit stand nicht nur den Fussball im Fokus. Er hat auch das kulturelle Leben der Ortsgemeinde entscheidend mitgeprägt. Groborz erinnert an die legendären Veranstaltungen „Rock im Weiher“ und die gemeinsamen Schlager-Konzerte mit SWR4. Er ist Mitinitiator des Knutfestes, das weit über die Grenzen bekannt ist. Als „Reiseleiter“ organisiert er seit vielen Jahren Mehrtagesfahrten, die sich grosser Beliebtheit erfreuen. Schon häufig hat er Bergsteigerlegenden nach Weidenthal geholt, die in Multivisionsshows spektakuläre Aufnahmen zeigten. Zusammenfassend kam er zu dem Schluss: „Herbert Laubscher bringt Weidenthal in die Welt und die Welt nach Weidenthal“.
Auch Dr. Manfred Reiber hat sich für deine Mitbürger und die Gemeinde Weidenthal besonders verdient gemacht. Er kam 1986 als Allgemeinmediziner nach Weidenthal und ist seit dieser Zeit unermüdlich im Einsatz. Er war Mitbegründer der schnellen Einsatzgruppe im Deutschen Roten Kreuz. 1987 baute er die Notarztversorgung in der Verbandsgemeinde mit auf. Nach 25 Jahren übergab er den Standort in jüngere Hände. Im Zuge der Verlegung des Bereitschaftsdiensts der Kassenärztlichen Vereinigung nach Neustadt fiel der Notarztstandort in Lambrecht weg. Die Notarztversorgung erfolgt seitdem aus Neustadt. Heute kämpft er in vorderster Front für die Wiedereinführung des Notarztstandortes Lambrecht. Er führte zwei Jahres lang die Geschicke des Turnvereins Weidenthal als erster Vorsitzender und engagiert sich jetzt als stellvertretender Vorsitzender.
Zum Vergrößern auf Foto klicken
von Hrald König und Sabine Stöckel
Fotos Sabine Stöckel
|