W e i d e n t h a l    23.07.2014  

Otto-Riethmüller-Haus
Otto-Riethmüller-Haus erhält Fotovoltaikanlage
Sinnvolle Ergänzung zur Pelletheizung

Vor 3 Jahren wurde in der Freizeit- und Bildungsstätte der Evangelischen Gemeindejugend e.V. Otto-Riethmüller-Haus (ORH) in Weidenthal die alte Ölheizung durch eine neue Pelletheizung ersetzt. Für den kirchlichen Trägerverein spielten sowohl ökologische und ethische Gründe im Sinne von "Bewahrung der Schöpfung" als auch wirtschaftliche Gründe bei der Entscheidung für eine Pelletheizung eine Rolle.

Schon jetzt ist erkennbar, das die Ziele einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Reduzierung der Heizkosten erreicht wurden.

Als sinnvolle Ergänzung zur Pelletheizung wurde eine Fotovoltaikanlage zur ökologisch/wirtschaftlichen Stromerzeugung auf das Dach des Hauptgebäudes montiert und vergangene Woche in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus 91 Solarzellen und liefert eine Gesamtleistung von 29,757 kWp. Dabei steht das p für die englische Bezeichnung "peak" und bezieht sich dabei auf die höchstmögliche Leistung der Anlage, die allerdings nur unter Normbedingungen im Labor erreicht werden kann.

Die Anlage wurde von der Schweizer Firma "aktiv solar Schweiz GmbH" geliefert und montiert.

Primäres Ziel dabei ist, den Eigenverbrauch aus der Stromerzeugung möglichst hoch zu gestalten, erklärt Karl Breiner Experte für Solaranlagen, der dem Otto-Riethmüller-Haus beratend zur Seite stand. Denn der Strom, welcher durch die PV-Anlage erzeugt und nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, vermindert die Stromrechnung um ca. 28 Ct/ kWh. Speist man eine kWh Strom, welcher im Moment der Erzeugung nicht selbst genutzt wird, ins Netz ein, erhält man dafür nur ca. 12 Ct. Daraus ergibt sich: je höher der Eigenverbrauch, desto besser die Wirtschaftlichkeit. So rät Breiner den Betrieb der Waschmaschine und des Wäschetrockners, nach Möglichkeit auf sonnige Mittage zu legen. Günstig wird zukünftig auch die Zubereitung der Mittagsmahlzeiten für die Gäste des Hauses, wenn die Sonne scheint, denn in der großen Küche werden dafür viele Elektrogeräte (Großpfanne, Konvektomat, Geschirrspüler ...) verwendet.

Informationen über den Zustand der Anlage liefert der sog. Homemanager. Dieser zeigt exakt die Stromlast im Gebäude an: Strombezug, Erzeugung, Eigenverbrauch, Netzeinspeisung. Aus den gelieferten Daten lässt sich ein genaues Lastprofil erstellen.

Bei einer Anlage mit Batteriespeicher managt er auch die Be- und Entladung der Batterie. Auf die Speicherung hat man im ORH derzeit aus verschiedenen Gründen verzichtet. Sie ist jedoch jederzeit nachrüstbar, wenn die politischen Rahmenbedingungen klarer sind und die Investition eine Wirtschaftlichkeit erkennen lässt. Die hierfür notwendigen Daten liefert ebenfalls der Homemanager.

Eine vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geförderte und speziell für das ORH gestaltete Visualisierung zeigt auf einem Monitor im Eingangsbereich der Freizeitstätte viele Infos zur Fotovoltaikanlage und zur bereits seit 3 Jahren laufenden Pelletheizung. Insbesondere die Vermeidung von C02-Ausstoß gegenüber herkömmlicher Stromerzeugung bzw. gegenüber der alten Ölheizung durch die Pelletheizung lässt den Beitrag zum Klimaschutz deutlich werden. Aber nicht nur die ökologische Seite wird auf den Infoseiten erwähnt, sondern auch die Wirtschaftlichkeit, welche für die Entscheider ebenso wichtig war.


Karl Breiner, Experte für Solaranlagen
Wechselrichter wandeln den Gleichstrom der Solaranlage in Wechselstrom um.

 

von Harald König