W e i d e n t h a l | 11.10.2014 |
Gemeinde Weidenthal Bei herrlichem Spätsommerwetter konnte Ortsbürgermeister Bernhard Groborz zahlreiche Mitglieder des Gemeinderates und der Ausschüsse, sowie den Leiter des für den Gemeindewald Weidenthal zuständigen Forstamtes Johanniskreuz, Forstdirektor Burkhard Steckel, Jagdpächter Eckhard Hentz und Vertreter der Verbandsgemeinde Lambrecht begrüßen. Nach den einleitenden Worten des Bürgermeisters berichtete Gemeindeförster Hubert Stuhlfauth über das laufende Forstwirtschaftsjahr 2014 und die Planung für 2015. Die für dieses Jahr vorgesehenen Maßnahmen in Holzernte und Pflege konnten wie geplant abgewickelt werden. Zur Erfüllung des nachhaltigen Hiebssatzes von 6000 fm fehlen derzeit noch ca. 1000 fm, die bis Weihnachten aufgearbeitet und verkauft sein werden. Auch Energieholz, sowohl in Form von Polterholz, als auch als Schlagabraum, erfreut sich steigender Nachfrage. So konnten im FWJ 2014 498 fm Buchen – Polterholz in Kleinmengen für Weidenthaler Bürger bereitgestellt und verkauft werden. Im Vorjahr waren es noch 347 fm. Erstmals seit vielen Jahren konnten heuer auch wieder 124 fm besseres Kiefer – Stammholz eingeschlagen und verkauft werden, die einen gegenüber der Massenware um 50 % höheren Erlös einbrachten. Einziger finanzieller Wehrmutstropfen waren in diesem Jahr die durch die Unwetter am 10. und 11. Juli verursachten Wegeschäden, die Aufwendungen in Höhe von 13.000.- € bei geplanten 5.000.- € zur Instandsetzung verursachten. Stuhlfauth erläuterte, dass bei den Hauptabfuhrwegen ein einwandfreier Zustand der Fahrbahn unabdingbare Voraussetzung für die Befahrung mit schweren Holztransport – LKW´s ist und die Mehrausgaben im Bereich Wegeinstandhaltung nicht vermeidbar waren. Im kommenden Jahr sollen wieder ca. 6.000 fm Hölzer der verschiedensten Baumarten und Sorten eingeschlagen und verkauft werden, wenn der Markt weiterhin so stabil bleibt, wie derzeit prognostiziert. Sollte es bei einzelnen Sortimenten Absatzprobleme geben, kann im Gemeindewald dank breit gefächerter Bevorratung kurzfristig umgesteuert werden. Waldbaulich gilt es in der Zukunft, dem Vormarsch der sich rasant verjüngenden Baumart Buche und dem damit verbundenen Rückgang der Nadelholzarten entgegen zu wirken. Dieser Trend ist natürlich nicht nur im Gemeindewald Weidenthal zu bemerken, sondern großflächig vorhanden. Auch die Forsteinrichtung hat das 2009 schon erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen wie künstliches Einbringen von Nadelbaumarten und deren konsequenten Schutz vor dem Einfluss der sehr dominanten Baumart Buche im weiteren Bestandsleben im derzeit gültigen Forsteinrichtungswerk festgeschrieben. Da Schalenwild immer gerne die seltenen Baumarten verbeißt und schält, sind Schutzmaßnahmen obligatorisch, ebenso ein zahlenmäßig angepasster Wildbestand. Finanziell wird, wenn keine unvorhergesehenen Katastrophen auftreten, der Haushalt 2015 ebenso wie das derzeit laufende FWJ, mit deutlich positivem Ergebnis abschließen. Am Ende seiner Ausführungen bedankte sich der Revierförster bei allen Personen und Institutionen, die im forstlichen Bereich mit der Gemeinde zusammenarbeiten, für das gute und sehr erfolgreiche Miteinander. Insbesondere galt sein Dank dem Forstamt Johanniskreuz, das u. a. die Holzvermarktung für die Gemeinde durchführt, und dessen Leiter stets ein offenes Ohr für die kommunalen Belange hat. In diesem Zusammenhang brachte er seine Besorgnis über die derzeit laufenden Kartellrechtsverfahren zum Ausdruck, die den Verlust der Gemeinschaftsfortämter bedeuten könnten. Jetzt sei die Politik gefragt, Voraussetzungen zu schaffen, um die bewährten Strukturen zu erhalten. Der anschließende Weg führte die Gruppe dann durch die Waldabteilungen Harzofendell, Erdbeertal, Himbeerhorst, Silberdell, Hasentränk, Brand, Trockene Mollendell und Wiesendelle zum Ausgangspunkt am Sportplatz zurück. An neun ausgewählten Waldbildern wurden von den Forstleuten die eingangs gemachten Ausführungen am Beispiel erläutert und aus waldbaulicher und betriebswirtschaftlicher Sicht beleuchtet. Am Ende des 5 km langen Rundweges langten alle Teilnehmer wohlbehalten am Ausgangspunkt Parkplatz Erdbeertal an, wo die Familie Hentz auf dem vom FC Wacker dankenswerter Weise zur Verfügung gestellten Festgelände in bewährter Form zur Abschlussrast mit Speis und Trank einlud. Jagdpächter Eckhard Hentz und sein Sohn Hubertus berichteten bei der Gelegenheit über den bisherigen Verlauf des Jagdjahres. Die Bejagung des Schalenwildes gestalte sich durch die mittlerweile großflächigen Naturverjüngen bei wenigen Freiflächen, sowie mannigfaltige Störungen immer schwieriger, dennoch sei man mit dem bisherigen Verlauf zufrieden und zuversichtlich, bis zum Ende des Jagdjahres den vereinbarten Abschuss, insbesondere beim Rotwild, erfüllt zu haben.
von Hubert Stuhlfauth |