W e i d e n t h a l | 19.05.2015 |
Im Verlauf der Vorstellung des Jahresabschlusses 2013 in der Werksausschusssitzung am 8. Oktober 2014 ergaben sich wesentliche Fragen zur Bilanzierung. Auf Verlangen des 1. Beigeordneten, wurden die fraglichen Punkte einer intensiven und detaillierten Nachprüfung unterzogen. WVE, SWK und die Mittelrheinische Treuhand haben die Buchhaltung der Gemeindewerke Weidenthal zum 31.12.2013 daher wiederholt eingehend überprüft und im Ergebnis den Jahresabschluss für das Jahr 2013 in korrigierter Form vorgelegt. Die Korrekturen betreffen insbesondere Fehlbuchungen von Forderungen und Verbindlichkeiten aufgrund fehlerhafter Zuordnung von Forderungen und Verbindlichkeiten im Rahmen der sogenannten Unbundlingabschlüsse der letzten fünf Geschäftsjahre. Der Begriff Unbundlingabschlüsse bezieht sich dabei auf Vorgaben des Gesetzgebers innerhalb der Versorgungssparten, sowohl für den Netzbetrieb als auch für den Vertrieb, eigenständige Jahresabschlüsse auszuweisen. Die Unbundlingabschlüsse beinhalten die Buchungen um die Strom- und Gasnetze wirtschaftlich vom jeweiligen Vertrieb zu trennen. Darüber hinaus ergab die Nachprüfung, dass aus handelsrechtlichen sowie aus kaufmännischen Gesichtspunkten zwingend notwendige Einzelwertberichtigungen von Forderungen aus Vorjahren nicht konsequent durchgeführt wurden. Die notwendigen Korrekturen wirken sich vollständig im Ergebnis des Jahres 2013 aus. Die GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL müssen damit einen Jahresverlust in Höhe von 393 T€ ausweisen. Die Nachprüfung ergab auch, dass die ursprünglich für die Jahre 2008 – 2012 ausgewiesenen Gewinne falsch waren und die Ortsgemeinde an die GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL 154 T€ Konzessionsabgabe zurückzahlen muss. Dieser Betrag ist im Haushalt der Gemeinde als Abgang zu berücksichtigen und kürzt die Ausgabemöglichkeiten der Gemeinde. Betriebsführer und Prüfer haben sich spontan bereit erklärt hier einen Ausgleich zu schaffen. Hierzu laufen derzeit Gespräche die von der Gemeinde positiv gesehen werden. Um für die Zukunft derartige Ereignisse auszuschließen wurden umfangreiche kaufmännische und organisatorische Maßnahmen getroffen. So wurde z. B. der Aufbau der innerbetrieblichen Abrechnung und das Mahn- und Beitreibungswesen optimiert, personelle Änderungen wurden getroffen. Es ist dem hohen persönlichen Einsatz des 1. Beigeordneten Eric Wenzel zu verdanken, dass der Sachverhalt so umfassend aufgeklärt werden konnte. Wenzel hat sich persönlich dafür eingesetzt, dass die Bürger und Kunden der GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL nicht für die Verluste aufkommen müssen. Für das Jahr 2014 rechnen die GEMEINEDEWERKE WEIDENTHAL wieder mit einem zufriedenstellenden Geschäftsergebnis. Positiv wird sich dabei eine anstehende Rückstellungsauflösung darstellen. Dennoch wird dieses Ergebnis bei weitem nicht ausreichen, um die Verluste aus dem Jahr 2013 auszugleichen. Die Entwicklung zeigt umso mehr in welch schwierigen Umfeld sich ein gemeindeeigenes Versorgungsunternehmen heute behaupten muss. Im Vordergrund muss dabei die Transparenz hinsichtlich Kosten und Aufwendungen für die Wahrnehmung der Versorgungsaufgaben stehen, um auch zukünftig die wirtschaftliche Eigenständigkeit des GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL behaupten zu können. Für das Jahr 2015 und für die folgenden Geschäftsjahre planen die GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL eine konsequente Verbesserung der Eigenmarke „GEMEINDEWERKE WEIDENTHAL“ als Partner unserer Kunden vor Ort. Preisanpassungen in der Zukunft werden nicht dem Verlustausgleich der Vergangenheit dienen, sondern können und werden sich ausschließlich aus marktorientierten Gesichtspunkten ergeben und dienen der Zukunftssicherung der Versorgungsaufgabe, der sich die Gemeinde Weidenthal zum Wohl ihrer Bürger stellt. Wir stehen daher zu der Aussage des 1. Beigeordneten, dass es für das Jahr 2015 keine Preiserhöhung in den Sparten Strom und Gas geben wird.
von Rolf Bischler |