Holpriger Start in das neue Schuljahr an der GS Weidenthal
Sofortmaßnahmen zum verbesserten Brandschutz –
Ein Provisorium mit vielen Schwierigkeiten
Bei einer Gefahrenverhütungsschau mit dem Brandschutzbeauftragten der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, Sebastian Wildmann, am Dienstag, dem 21. Juli an der Weidenthaler Schule wurden „erhebliche Mängel“ festgestellt. Im Interesse der Sicherheit der Personen im Gebäude, wurde festgelegt, dass u.a. nur noch eine Klasse im Obergeschoss unterrichtet werden darf und „ein umfassendes brandschutztechnisches Gutachten“ durch ein externes Büro erstellt werden muss, in dem auf einen „zweiten baulichen Rettungsweg“ einzugehen ist!
Bei einem, auf Wunsch des Schulleiters Thomas Fritz, umgehend einberufenen „Runden Tisch“ Anfang der Sommerferien, legte dieser den Vertretern des Schulträgers (1. Beigeordneter Hans-Werner Rey, Büroleiter Jürgen Keller, stellv. Abteilungsleiter Alexander Held) dar, dass der notwendige hausinterne Umzug nur ein Provisorium sein kann, da im Schulalltag (Unterricht und Betreuende Grundschule) deutlich mehr als nur ein Raum im Obergeschoss erforderlich ist. Er willigte in einen zeitlich begrenzten Umzug ein, unabhängig davon, dass sowohl Zustand als auch Gesamteinrichtung der Säle im Erdgeschoss absolut nicht den heutigen Erfordernissen entsprechen (Beleuchtung, Elektroinstallation, Fußboden, Tafeln,…), sehr viel improvisiert werden muss und deutlich weniger nutzbarer Platz im Schulhaus zur Verfügung steht.
Aufgrund von Personalmangel baten die Verantwortlichen der Verbandsgemeindeverwaltung die Schulleitung um einen Aufruf zur Mithilfe von Eltern beim anstehenden Umzug von drei Klassenräumen ins Erdgeschoss. Auf einen kurzfristig ausgeteilten Info-Brief in den Ferien hin, fanden sich erfreulich viele fleißige Hände (Verbandsgemeinde-Handwerker, Gemeinde-Mitarbeiter, das gesamte Kollegium und eine große Zahl von Mamas und Papas), die den – nicht ganz einfachen – Umzug mit z.T. schweren Möbelstücken meistern konnten. Dabei haben sich die betroffenen Lehrkräfte nur auf das Notwendigste (Schreibtisch, Schrank und offene Schülerregale) beschränkt. Die allermeisten Lehr- und Lernmittel sind im „gesperrten“ Obergeschoss verblieben, da alle an eine Rückkehr nach einem Umbau, gemäß den Vorgaben des noch zu erstellenden Gutachtens, 2016 glauben!
Schulleiter Thomas Fritz bedankte sich bei allen Beteiligten herzlich für die Mithilfe beim vorübergehend notwendigen Umzug, bis ein zweiter Rettungsweg geplant und umgesetzt sei! Der Dank schloss auch den Gesangverein Weidenthal mit ein, der seinen - in Eigenleistung erst kürzlich renovierten - Proberaum für einen der drei Klassenräume im Erdgeschoss aufgab und übergangsweise ins Obergeschoss auswich. Auch in die Schulküche, die u.a. für die Mittagszeit in der Betreuung und Koch- bzw. Backprojekte aller Klassen erst im Juli mit neuen Elektrogeräten ausgestattet wurde, zog eine Klasse ein. Nun müssen aber einige der neu installierten Geräte (Induktionskochfeld und Umluft-Backofen) aus Sicherheitsgründen vom Stromnetz genommen werden!
So ist es im aktuellen Schuljahr in unserem denkmalgeschützten, großräumig angelegten Sandsteingebäude richtig eng mit den verbliebenen – vom Brandschutz-Beauftragten zugelassenen - Räumen geworden. Die Grenze der Zumutbarkeit für alle Beteiligten vor Ort ist bereits zum Schuljahresbeginn mit den vielfältig hingenommenen Einschränkungen, Zugeständnissen und improvisierten Lösungen (Sofortmaßnahmen) erreicht!
Bereits der Umtrunk des Fördervereins für die Gäste der Schulneulinge am 8. September musste wegen Raumnot im Schulgebäude spontan in das Kerwezelt des TV Weidenthal ausquartiert werden. Zum Glück gibt es eine gut funktionierende Kooperation und das Wetter spielte mit.
Der hervorragend ausgestattete Musiksaal mit Orffinstrumenten, wie Xylophone, Metallophone, Glockenspiele, Bassklangstäbe, Pauken und Schlagwerk, der intensiv von allen Klassen im Musikunterricht genutzt wurde, kann durch den Umzug nur noch in dem engen Zeitfenster genutzt werden, wenn die Lerngruppe, die im Obergeschoss verblieben ist, sich z.B. zum Sport in der Turnhalle aufhält.
Zudem sind die Anmeldezahlen für das Betreuungsangebot so weit angestiegen, dass die Gruppe geteilt werden müsste und ein weiterer geeigneter Raum notwendig wäre! Entweder die große Gruppe verbleibt bei entsprechendem Geräuschpegel zusammen in einem Saal während der Betreuungszeit, oder es müssen sogar im breiten Flur des Treppenhauses einige Gruppentische für die Betreuung aufgestellt werden. Besonders brisant wird die Situation aber erst für das Personal, wenn einige Kinder zügig mit Ihren Hausaufgaben fertig sind und spielen bzw. basteln wollen, während andere noch in Ruhe konzentriert arbeiten müssen.
Zusammengefasst - Die vereinfachte Denkweise: „Die Grundschule Weidenthal hat vier Klassen, es gibt jeweils vier Räume im Ober- und Untergeschoss - das passt!“, greift viel zu kurz, denn im Schulalltag werden neben den vier Klassensälen weiterhin auch Räumlichkeiten für die bereits vorhandene, teure Infrastruktur, wie das PC-Labor mit Laptops, das umfangreiche Instrumentarium, die Schulküche sowie für ein Sprechzimmer bzw. Ausweich-Gruppenraum und die Betreuende Grundschule benötigt! Mit jeweils nur einer einzigen Lerngruppe im Obergeschoss, die vom Brandschutzbeauftragten noch zugelassen wurde, ist ein reibungsloser, harmonischer Unterrichtsablauf nicht mehr möglich!
Sollte aus dem abgesprochenen Provisorium Schulalltag werden, ist dies aus Sicht der Schulleitung, des Kollegiums, des gewählten Schulelternbeirates, des Vorstands unseres Fördervereins und des Teams der Betreuenden Grundschule undenkbar!
von Grundschule Weidenthal |