W e i d e n t h a l | 04.01.2015 |
FC - "Wacker" Weidenthal
Die Gefühlswelten der Weidenthaler Knutfestorganisatoren lagen in den letzten Tagen zwischen Hoffen und Bangen. Schnee, Regen und Frost verwandelten die Sportanlage im Langental über Nacht zu einer Eisbahn und forderten noch wenige Stunden vor Beginn der Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen-Dreikampf das ganze Handlungsgeschick der Veranstalter. Pünktlich strahlte die Sonne vom Himmel, mit der Folge, dass sich wieder riesige Besucherströme rund um und in die „Wacker“-Waldfesthalle ergossen. Petrus hatte also noch rechtzeitig ein Einsehen und die WM konnte Problemlos durchgeführt werden und verzeichnete sogar noch bei den Damen einen neuen Weltrekord im Schleuderwurf. Hier erzielte die im Mehrkampf Drittplatzierte Sabine Deichsel aus Neustadt-Hambach mit 6,51 m eine großartige Weite und übertraf damit die bisherige Bestleistung von Elisabeth Heilmann aus dem Jahr 2008 um 76 cm. Bei den Damen entschieden nur wenige Zentimeter über die ersten drei Platzierungen. Weltmeisterin wurde Sandra Schreiner aus Maximiliansau mit guten 12,25 m, vor Alexandra Köpper aus Römerberg mit 12,17 m und Sabine Deichsel mit 12,04 m. Ähnlich knapp ging es zwischen den Zweit- und Drittplatzierten bei den Herren zu. Hier sorgten Johannes und Sebastian Weilacher aus Hatzenbühl für Spannung. Letztendlich konnte sich Johannes (19,97 m) knapp gegen Sebastian (19,66 m) durchsetzen. Unangefochten Weltmeister wurde Hubert Fielenbach aus Ubstadt-Weiher. Der Vorjahres-Dritte kam auf insgesamt 20,95 m und profitierte aber auch ein wenig von der Berufsbedingten Abwesenheit des Seriensiegers früherer Jahre, Frank Schwender aus Frankeneck und dem Pech des Titelverteidigers Holger Karch aus Haßloch. Dieser hatte sich beim Warmmachen vor dem Hochwurf eine Muskelzerrung im rechten Oberarm zugezogen, womit die WM für ihn frühzeitig beendet war. Nun, das tat der Freude des musikalischen Leiters der „Weihermer Schneckenschleimer“ natürlich keinen Abbruch und seine Guggemusiker spielten ihrem Chef bei der Siegerehrung natürlich gleich ein kleines Ständchen. Klar, dass der WM-Titel bei der anschließenden Knutfest-Party noch groß gefeiert wurde. Kleine tragische Figur am Rande oder einfach nur ein Pechvogel, Peter Schlenz aus Neustadt, ein lieber Stammgast bei der WM aus Neustadt, kam zum fünften Male „nur“ auf den undankbaren vierten Platz. Aber Aufgeben gilt nicht, nächstes Jahr gibt es eine erneute Chance. Insgesamt waren 51 Herren und 22 Damen am Start. Zahlreiche Kinder probten schon mal außer Konkurrenz ihre Wurftechnik für spätere Zeiten. Gäste aus ganz Rheinland-Pfalz und den benachbarten Bundesländern fanden wieder einmal den Weg zu diesem einzigartigen Spektakel. Eine englische Produktionsfirma filmte alles was sich bewegte und wird Weidenthal einmal mehr in aller Welt bekannt machen. Die Landesschau Rheinland-Pfalz war gleich mit zwei Teams vor Ort und auch die Pressemedien der Region hatten wieder alle Hände voll zu tun. Grandios wieder einmal der Auftritt der „Weihermer Schneckenschleimer“. Die Guggemusiker aus dem Badischen waren nun schon zum elften Male zu Gast und sorgten mit ihren Auftritten für ausgelassene Stimmung. Nachdem sie die Halle nochmals so richtig rockten, startete auf dem benachbarten Sportgelände ein Feuerwerk der Extraklasse. Die immer noch anwesenden zahlreichen Besucher kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ralph Rosenthal und seine Helfer ließen es mit ihrem Feuerzauber am Himmel so richtig knallen. Die Menge war begeistert ob dieses einmaligen Spektakels. Mit dem letzten großen Böller wurde dann die große Party in der „Wacker“-Halle angeschossen. DJ Ralph Rosenthal stellte auch da wieder sein außergewöhnliches Talent als Entertainer unter Beweis. Am Ende waren sich alle einig, das war wieder mal ein großartiges Fest, das der Weidenthaler Fußball-Club da veranstaltete und alle, wirklich alle, werden am 10. Januar 2016 wieder kommen, wenn es einmal mehr heißt: Es ist Knutfest-Time im Pfälzerwald.
"Skurrile Tradition - Fliegende Bäume in der Pfalz" hat die
Die Sieger
von Herbert Laubscher |