W e i d e n t h a l    03.11.2015  

 Gemeinde Weidenthal

Bürgerversammlung: Beseitigung Bahnübergang WP 90
Geplantes Brückenbauwerk überspannt Gleise und Hochspeyerbach

     
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Die Beseitigung des Bahnübergangs Wp 90 am Anfang der Weißenbachstraße, ein lang ersehnter Wunsch nicht nur der Anwohner, ist endlich in greifbare Nähe gerückt. Die Vorplanungen sind abgeschlossen - ein Brückenbauwerk soll es werden.

Vorgestellt wurden die Pläne und der zeitliche Ablauf des Projektes vom Ingenieurbüro Schönhofen, vertreten durch Dipl.-Ing. Karl-Heinz Faber und Dipl.-Ing. Thomas Martin, bei einer Bürgerversammlung, zu der Bürgermeister Bernhard Groborz eingeladen hatte. Rund 90 interessierte Weidenthaler sind am Dienstagabend in die Weidenthaler Sporthalle gekommen.

Die Deutsche Bahn als Bauherr war vertreten durch Stefan Ehmann und dem Betreuer des Streckenabschnittes Thomas Altherr.

Seit 1988 beschäftigt sich der Weidenthaler Gemeinderat mit der Beseitigung des Bahnüberganges in der Weißenbachstraße. Damals gab es Pläne für die Anbindung über die Kläranlage, die andere Planung war die Realisierung Richtung Ort und die Anbindung an die B 39 auf Höhe Antiquitätenhandel Molitor.

Die Anbindung an die B39 über die Kläranlage ist aus verkehrstechnischen Begebenheiten (Tunnel und Kurve) nicht möglich. Deswegen wurde die zweite Planung favorisiert, beschlossen, aber nie umgesetzt. 2005 wurden die Pläne überarbeitet und neu beschlossen.

Als 2011 die Deutsche Bahn die Notwendigkeit den Bahnübergang aufzuheben in Frage stellte, gab es massive Proteste der Weißenbacher, die in der Bundespolitik Gehör fand. Nachdem sich die Bundestagsabgeordneten Norbert Schindler (CDU) und Gustav Herzog (SPD) einschalteten, änderte die Bahn AG ihre Meinung.

Seit 2013 wird die aktuelle Variante geplant. Die Gemeinde hat dafür den Birkenhof gekauft. Er wird abgerissen.

Das Kernstück der neuen Planung ist ein 160 m langes und bis zu 7,50 m hohes Brückenbauwerk. Die Fahrbahn wird links neben dem jetzigen Birkenhof in die B39 einmünden. Die Steigung wird bis ca 6% betragen. Die Fahrbahnbreite ist mit 5,30 - 5,95 m angegeben, die sich beim Übergang auf die vorhandene Straßenführung der Weißenbachstraße auf 4, 40 m verengt. Neben der neuen Fahrbahn ist ein Gehweg vorgesehen.

Seitens der Deutschen Bundesbahn wird im Bereich der Überführung die Fahrbahnleitung ein wenig abgesenkt. Die Unterführung soll nach Fertigstellung des Brückenbauwerkes geschlossen werden.

Für die Anwohner interessant der zeitliche Ablauf der Baumaßname, wann endlich das lange Warten vor den Bahnschranken ein Ende hat. Eine Bürgerinitiative hatte 2011 ermittelt, dass täglich die Schranke rund 8 Stunden geschlossen ist, mit zunehmender Tendenz.

Wenn alle weiteren Planungen, Prüfungen und die Umweltverträglichkeit zügig voranschreiten, es keine Einwendungen gibt und die Finanzierung steht, könnte in zwei Jahren die Ausschreibung erfolgen. Frühestens Ende 2018 würde dann mit der Baumaßnahme begonnen werden können. Faber rechnet mit einer Bauzeit von 22-24 Monaten. Dann wäre es 2021 geschafft.

Die Kosten werden incl. zu erwartender Preissteigerung auf rund 10 Millionen beziffert. Ein Drittel davon übernimmt die Deutsche Bahn, das zweite Drittel der Bund und ein Drittel wird die Kommune übernehmen. Die Weidenthaler müssten nach Abzug eines erhoffen Landeszuschuss von 50% ein Betrag von rund 1,5 Millionen stemmen müssen.

Fritz Weilacher, Fraktionsvorsitzender der Linken rechnet vor, dass ein jährlicher Zins von 100.000 Euro rund 20 Jahre lange bezahlt werden muss. Gelder die dann an anderen Stellen fehlen. Hinzu kämen nach einiger Zeit jährliche Unterhaltskosten von rund 25.000 Euro. Alternativ wäre die Anbindung über einen Forstweg die günstigere Variante.

Bürgermeister Bernhard Groborz versicherte, dass dies die letzte große Baumaßnahme der Gemeinde sein wird. Ansonsten sind die Straßen in Ordnung. Die zukünftigen Maßnahmen werden lediglich der Erhaltung dienen.

Verbandsbürgermeister Manfred Kirr sieht in der jetzigen Planung keine Probleme. Es wird für die 360 Anwohner der Weißenbachstraße eine vernünftige Anbindung an den Ort geben. Die Baumaßnahme ist finanzierbar, die Sorge um Kostensteigerung unbegründet. Die guten Erfahrungen mit dem Ingenieurbüro Schönhofen bei der Kalkulierung und der Ausführung habe in der Vergangenheit dies mehrfach schon bewiesen.

Sabine Stöckel, Fraktionsvorsitzende der SPD im Weidenthaler Gemeinderat, erinnert daran, dass der Gemeinderat einstimmig für das Bauprojekt einen Grundsatzentschluss getroffen hat und bereits sehr viel Geld dafür investiert hat. Man darf das Projekt nicht in Frage stellen.

Horst Warias, Anwohner der Weißenbachstraße appellierte an die Verantwortlichen die Maßnahme zügig zu realisieren. "Es geht um die Menschen die dort Wohnen. Die Einschränkungen hinter der Bahnschranke sind schwerwiegend. Auch wir sind Weidenthaler."

 

von Harald König