W e i d e n t h a l    10.10.2015  

 Gemeinde Weidenthal

Waldbegang der Gemeinde Weidenthal

        
Zum Vergrößern auf Foto klicken

Rund 30 Gäste sind am vergangenen Samstag der Einladung des Bürgermeisters der Gemeinde Weidenthal, Bernhard Groborz, zum diesjährigen Waldbegang gefolgt.

Bei dieser lieb gewordenen Tradition werden den interessierten Rats- und Ausschussmitglieder sowie geladenen Gästen Ergebnisse und Planungen des Forsthaushaltes vor Ort vorgestellt. Es ist die Gelegenheit, Einblick in die betrieblichen Abläufe zu nehmen und die trockenen Zahlen des Forsthaushaltes mit Leben zu füllen.

Der Gemeindeförster Hubert Stuhlfauth berichtet von außerplanmäßigen Ereignissen. Durch den Sturm „Nicklas“ fielen am 29.03.15 rund 200 fm Schadholz an. Witterungsbedingt trat der Borkenkäfer erstmals wieder vermehrt auf. Stuhlfauth informiert über das laufende Kartellrechtsverfahren, dessen Ausgang es ggf. dem Land verbietet, für die Kommunen Leistungen wie Holzbereitstellung- u. Verkauf weithin kostenfrei zu erbringen.

Hubert Stuhlfauth erklärt die unterschiedlichen Verkaufsverfahren beim Holz und macht die Unterschiede zwischen Verkaufsverfahren „Waldmaß“ und „werksvermessenem Holz“ deutlich. Beim „Waldmaß“ erfolgt die Rechnungsstellung und Buchung mit der protokollierten Übernahme, gleichgültig, wann das Holz abtransportiert wird. Beim „werksvermessenen Holz“ wird der Käufer über die Bereitstellung des Holzes informiert, Rechnungsstellung und Zahlung erfolgt erst nach Abtransport. Den Termin bestimmt der Käufer.

Dies hat Auswirkungen auf den Forsthaushalt, da unter Umständen die Einnahmen aus dem Holzverkauf nicht im gleichen Jahr wie die Kosten für die Holzernte verbucht werden können.

Vom Franzosental aus führte der Weg über die Waldabteilungen Steinhohlerkopf, Kohldell, Weihereck zurück ins Franzosental. Auf diesem Weg erläuterte Stuhlfauth bereits durchgeführte Massnahmen bzw. die Planung für das neue Jahr. So ist beispielsweise am Weihereck eine Durchforstungsmaßnahme vorgesehen, weil der Wald immer näher an die Bebauung heranrückt.

Im Bereich Steinhohlerkopf wurde eine Teilfläche gegen Wildfraß eingezäunt, damit sich die Baumart Kiefer natürlich verjüngen kann.

Die Abteilungen Kohldell zeigt eine bereits weit fortgeschrittene Naturverjüngung. Damit einige Kiefern erhalten bleiben, ist es erforderlich bedrängende Bäume zu entfernen.

Geplant ist eine Hochastung von Douglasien in der Abteilung Franzosental. Durch diese Astung wird eine Wertsteigerung erreicht, da der Preis für nachweislich geastete Douglasien viel höher liegt als bei ungeasteten.

Hubert Stuhlfauth führte schon zum 25. Mal den Waldbegang der Gemeinde und weiss immer wieder waldbauliche Massnahmen und Betriebswirtschaftliche Aspekte vor Ort anschaulich zu erklären.

Die Jagdpächter Eckhard Hentz und sein Sohn Hubertus berichteten über das Jagdjahr. Im laufenden Jagdjahr konnten schon 11 Stück Rotwild erlegt werden sodass sie sehr zuversichtlich sind, den vereinbarten Abschussplan zu erfüllen.

Zum Abschluss dieser sehr informativen Veranstaltung lud Familie Hentz mit ihren Helfern zu einem Imbiss mit Leckereien aus dem Weidenthaler Wald.

 

von Sabine Stöckel