Grandioses Schottland begeistert Weidenthaler Reisegruppe Zahlreiche Höhepunkte bei hochsommerlichen Temperaturen
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Von der Sonne verwöhnt, so kann man die einmalige Tour einer Pfälzer Reisegruppe durch das einzigartige Land im hohen Norden der Britischen Inseln mit wenigen Worten beschreiben. In elf Tagen gerade mal etwa fünf Stunden schottisches Wetter, sprich Regen, das kommt wahrhaft selten vor.
Nicht nur das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite, auch Land und Leute begeisterten immer wieder auf das Neue. Doch der Reihe nach. Nach der ruhigen Fährüberfahrt von Rotterdam nach Hull wurden die Reisenden mit einem herzlichen „Fàilte gu Alba!“, den gälischen Begrüßungsworten für ein Herzliches Willkommen, an der englisch-schottischen Grenze begrüßt. Die Weiterfahrt durch die Scottish Borders nach Edinburgh brachte erste Landschaftstypische Eindrücke.
Die bereits im Seehafen Hull zugestiegene Reiseleiterin Uta sollte sich über die gesamte Rundfahrt hinweg als unwahrscheinlich engagierte und Wissenskundige Spezialistin in Sachen Kultur und Geschichte erweisen. „Sie wissen was ich meine?“, ihre ständigen Verständigungsfragen an die Truppe – und alle wussten was sie meinte. Uta, ein wandelndes Schottland-Lexikon, durchaus auch ausgestattet mit dem hintergründigem schwarzen Humor, der ja Briten und Schotten so eigen ist. Obwohl, von der Abstammung her eine waschechte Bayerin, welche die Liebe vor 30 Jahren nach Scotland verschlagen hat.
Die Unterkunft in Edinburgh ein echter Knaller. „The Carlton“, eines der besten Häuser in der schottischen Landeshauptstadt, hatte viele Vorzüge aufzuweisen. Doch die Lage des Hotels, mitten im Zentrum, auf dem Castle Hill, direkt an der Royal Mile und unweit der Burg gelegen, übertraf ja wirklich Alles. So konnten beim abendlichen Rundgang die interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf kurzen Wegen besichtigt werden. Und aus den zahlreichen Pubs erklangen die so bekannten und Landestypischen Lieder, wie zum Beispiel aus der Geschichtsträchtigen „Deacon Brodie`s Tavern“. Beer and Whisky mundeten da ganz besonders, wen wundert´s.
Bei der Stadtrundfahrt am nächsten Morgen wurden auch die entfernteren Sehenswürdigkeiten von Edinburgh erkundet. Und derer gibt es ja Zahlreiche. Im Palast von Holyrood House residierte gerade die englische Queen Elizabeth II. Sie erholte sich dort von den Strapazen ihres Deutschland-Besuches in den Tagen zuvor.
Anschließend führte die Reise über die alte schottische Hauptstadt Perth in Richtung Highlands. Eine Führung mit Probe durch die ehrwürdige Whisky-Distillery „Blair Athol“ im malerischen Pitlochry lies natürlich das Herz des Weidenthaler Whisky-Clubmitglieds McHerbie höher schlagen. Über die steilste und höchstgelegene Straße Großbritanniens führte die Fahrt über den Cairnwell-Pass, vorbei am Sagenumwobenen Fotomotiv Loch Ness mit dem „Urquhart-Castle“, in den Raum Inverness. Das legendäre Ungeheuer konnten aber auch die Pfälzer dabei leider nicht sichten.
Die Unterkunft im Schlossähnlichen „Ben Wyvis“ Hotel in Strathpfeffer hatte was Königliches. Vom „Schloss“ und dem uralten Baumbestand konnte man aber auch wirklich beeindruckt sein.
Weiter führte die Tour in Richtung Norden, wo die Landschaft nun immer rauer und urwüchsiger wurde. Auf der saftig-grünen „Black Isle“-Route ging die Reise an der Küste entlang bis hin zum imposanten „Dunrobin Castle“. Seine gepflegten Gärten reichen Terassenförmig bis zum Meer hinab und dienten bereits mehrfach als Kulisse von Rosamunde-Pilcher-Romanverfilmungen. Vom „Dunnet Head“ hat man eine phantastische Rundumsicht, bis hinüber zum „Old Man of Hoy“ auf den Orkney-Inseln. Die Halbinsel an der Nordostküste Schottlands bietet zahlreichen Seevögeln ideale Brutstätten.
Für McHerbie von Hauptinteresse, dieser Streckenabschnitt führt auch durch die Region Camster, dort wo die Lairds and Lords des Weidenthaler Whisky-Clubs ihren Grundbesitz haben. Und in Wick ist auch mit „Old Pulteney“ die nördlichste Destillerie Schottlands außerhalb der benachbarten Orkney Iseln zu Hause. Im Rahmen der beiden Übernachtungen in Thurso waren dann auch noch reichlich Möglichkeiten gegeben, das kleine Hafenstädtchen zu erkunden.
Von John O`Groats aus, dem nördlichsten Punkt auf dem schottischen Festland, ging es mit einer Personenfähre an der Grenze von Atlantik zu Nordsee hinüber zu den beeindruckenden Orkney-Inseln. Ein absoluter Höhepunkt einer jeden Schottland-Reise. Regnerisch, kalt und wild stellt sich normalerweise dieser beeindruckende Inselverbund im hohen Norden des Landes dar. Nicht selten fallen die Fährüberfahrten wegen zu gewaltigem Seegang aus. Nicht so bei den Pfälzern. Bei Sonnenschein und Temperaturen von über 25° hatte man einen wahren Traumtag erwischt, den wärmsten Tag seit Jahren, so die Einheimischen.
Die Überfahrt war so eine wunderschöne Angelegenheit. Kleinere und größere Inseln zogen vorbei, Möwen und Papageientaucher waren beim Fischfang zu beobachten. Auf den Orkneys findet man noch eine unberührte Natur, die Zahl der Schafe übertrifft die der Einwohner bei Weitem. Man genießt das Flüstern der Gräser und die Rufe der heimischen Seevögel. Und doch kann man auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten bewundern. Sogar zwei Whisky-Destillerien sind hier zu Hause, die nun wirklich nördlichsten von ganz Schottland, „Highland Park“ und „Scapa“ sind für allerbeste Abfüllungen bekannt.
Doch die wirklichen Höhepunkte sind andere. Das Steinzeitdorf „Skara Brae“ mit dem benachbarten „Skaill House“, Wohnsitz der Lairds of Skaill, zum Beispiel, oder der mystische „Ring of Brodgar“, ein gewaltiger Steinkreis, der ca. 2.500 v. Chr. errichtet wurde. Vergleichbar etwa mit dem berühmten englischen „Stonehenge“. Gesehen haben muss man auch die St. Magnus Cathedrale in Kirkwall oder die Italienische Kapelle, errichtet von italienischen Gefangenen des zweiten Weltkriegs. Berühmt auch das Speiseeis der Insel. Tipp: Besuchen sie doch mal den Shop von Judith Glue in Kirkwall, da kann man diese Spezialität so richtig genießen. Die Orkneys, für jeden Schottlandfreund ein absolutes Muss.
Nach einer weiteren Übernachtung in Thurso führte die Tour an der rauen Nordwestküste entlang wieder so langsam in Richtung Süden. Tief eingeschnittene Fjorde und Ruinen alter Festungen prägen das Bild und bieten Einblicke in die Bergwelt des Nordens. Für Busfahrer Volker eine besondere Herausforderung. Mehr als Hundert Kilometer führt das gerade mal Busbreite Sträßchen an der Küste entlang, nur durch unzählige Ausweichbuchten bei Gegenverkehr überhaupt passierbar. So wurden der „Kyle of Tounge“ und das „Loch Assynt“ recht abenteuerlich passiert. Für den Fahrer eine spannende Sache, für die Reisegäste ein Spaß. Einzigartiger Geheimtipp, „Smoo Cave“. eine märchenhafte Schmugglerhöhle neben der Straße in der Nähe von Durness. Die Meeres- und Süßwasserhöhle muss man einfach gesehen haben. Wagemutige können das ausgeleuchtete Höhlensystem mit dem Schlauchboot befahren. Imponierend auch ein herrlicher Wasserfall in Mitten der Grotte.
Am Abend wurde das wunderschöne Fischerdörfchen Ullapool am „Loch Broom“ erreicht. Ein Spaziergang durch den Hafen und der Besuch im kleinen landestypischen Pub „Ferry Boat Inn“, mit Live-Musik und Whisky, rundeten einen weiteren tollen Tag in Schottland gelungen ab. Für Whiskyfreunde der Hinweis, im am Strand gelegenen „The Royal Hotel“ gibt es Hunderte des „Wasser des Lebens“. In allen Preisklassen, nach oben keine Grenze.
Der nächste Höhepunkt sollte gleich am nächsten Tag mit dem „Inverewe Garden“ in Poolewe folgen. Ein wunderschöne große Park- und Gartenanlage mit Pflanzen und Blumen aus aller Welt. Die Anlage zählt zu den am nördlichsten gelegenen Gärten der Welt auf einem kargen Hügel der Highlands. Durch seine Lage am Golfsrom gedeihen hier sogar subtropische Pflanzen. Blumenfreunden wird da das Herz aufgehen. Um dahin zu kommen folgt man weiter der zerklüfteten Westküste. Sehenswert die „Corrieshalloch-Schlucht“ mit einem beeindruckenden 46m hohen Wasserfall.
Kurz vor Kyle, dem Endpunkt des Tages, wurde noch ein weiteres absolutes Highlight geboten, ein Fotoabstecher zum mit berühmtesten Bildmotiv Schottlands, dem „Eilean Donan Castle“. Die Burg liegt auf einer Insel und war schon Kulisse zu zahlreichen weltberühmten Filmen, wie „Highlander“ ,“Braveheart“ oder „James Bond - Die Welt ist nicht genug“. Da waren dann wieder die pfälzischen Japaner schwer aktiv. Klick, klick, klick an allen Ecken und Enden, bei bestem Fotografierwetter natürlich.
Und wieder war die Unterkunft mit dem Lochalsh Hotel am „Kyle of Lochalsh“ hervorragend. Der Blick auf den See und die neue Skye-Brücke lies schon erahnen, welche Höhepunkte am nächsten Tag mit der Isle of Skye auf die Reisenden zukommen sollte. Die Insel ist bestimmt nicht für traumhaftes Wetter bekannt. So heißt das so beliebte Eiland unter anderem auch „Insel des Nebels“. Doch auch dieser Tag sollte wieder von der Sonne verwöhnt werden. Skye ist die größte der Hebriden-Inseln und liegt direkt vor der schottischen Westküste im Atlantik. Mitten in der Wetterküche Europas.
Die Isle of Skye bietet Natur pur und zählt daher zu den absoluten Highlights von Schottland. Schon die Fahrt über die bei den Anwohnern umstrittene Skye-Bridge von Kyle of Lochalsh auf die Insel ist ein aussichtsreiches Erlebnis. Am Wanderparadies der Cuillin Hills mit dem traditionsreichen „Sligachen-Hotel“ vorbei, führte ein kleiner Abstecher zum historischen „Dunvegan Castle“. Historisch ist hier eignetlich alles. So hatte die Reiseleiterin auch so manche unterhaltsame Anekdoten und Heldengeschichten über die berühmten Schotten Flora Mac Donald und Bonnie Prince Charlie auf Lager. Ach ja, Skye kann auch mit einer bekannten Whisky-Destillerie glänzen. Bei Talisker werden besonders stark getorfte und rauchige Whiskys gebrannt. Für Kenner ein Hochgenuss.
Am berühmten schwarzen Obelisken „Old Man of Storr“ vorbei, führte die Reise zum herrlichen „Kilt-Rock“ View Point, einem einzigartigen Aussichtspunkt mit dem ins Meer herabfallenden 100 m hohen Wasserfall und ebenso hohen Felsklippen, die den Falten eines Schottenrocks ähneln. Die bunte 2.400 Einwohner zählende „Hauptstadt“ Portree ist nach soviel Natur der richtige Gegensatz dazu. Bei Hummer, Muscheln und saftigen Lachssteaks lässt es sich natürlich hier auch gut leben. Mit der Fähre von Armadale nach Mallaig ging die Fahrt dann auf das Festland zurück, wo gleich ein weiterer Höhepunkt auf die Reisenden wartete. Im Bahnhof des Hafenstädtchens dampfte und zischte der legendäre „Hogwart Express“ von Zauberlehrling Harry Potter vor sich hin. Der „Jacobite Train“ zieht Eisenbahnliebhaber und Fans von Harry Potter aus aller Welt nach Schottland. Dass das Morar-Hotel dann auch noch direkt am kleinen Bahnhof des Örtchens lag, bescherte einigen Fotografen auch noch einige tolle Motive des Zuges beim kurzen Halt an der Station.
Mittlerweile war einigen Reiseteilnehmern die schon so lange anhaltenden hochsommerlichen Temperaturen schon fast zu viel und sie wünschten sich mal eine kurze Periode echt schottischen Wetters. Dieser Wunsch sollte dann am kommenden Tag für einige Stunden erfüllt werden. Bei der Fahrt durch die schöne Landschaft von „Great Glen“ mit dem berühmten „Glenfinnan-Monument“ und dem gleichnamigen Viadukt (Harry Potter) sowie an Fort William, mit Großbritanniens höchstem Berg, dem 1.344 m hohen Ben Nevis, regnete es fast durchgehend. Auch bei Schottlands vielleicht schönstem und romantischsten See, dem viel besungenen „Loch Lomond“ zeigt sich der Himmel ganz schottisch.
Ein Zustand, der sich bis nach Glasgow hin aber wieder so richtig ändern sollte. Schottlands bekannte Industriestadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite, und das nicht nur Wettermäßig. Höhepunkte sicher die Altstadt mit dem George Square und seinen Prachtbauten aus dem 19. Jahrhundert, sowie natürlich die gewaltige „Glasgow Catheral“, ein gewaltiger Kirchenbau mit einzigartigen Fenstermalereien. Die „St. Mungos-Kathedrale“ gehört zum Pflichtprogramm bei einem Glasgow-Besuch. Genau wie das eine oder andere Bierchen im berühmten „Counting-House“ oder ein Abstecher zum vielleicht noch berühmteren „Hardrock-Cafe“. Die Unterkunft im Beardmore Hotel, direkt am River Clyde, war natürlich auch wieder vom Feinsten.
Der letzte Tag einer beeindruckenden Reise hatte nochmals zwei Höhepunkte auf Lager. Einmal kurz vor der englischen Grenze die weltberühmte Heiratsschmiede Gretna Green und dann bereits auf Großbritanniens Boden das so Geschichtsträchtige mittelalterliche Städtchen York, mit einer tollen Altstadt und der gewaltigen Kathedrale. Die Weiterfahrt nach Hall sollte genauso problemlos verlaufen, wie die elftägige Rundreise insgesamt auch. Die bei bestem Wetter durchgeführte Rundreise brachte allen Teilnehmern riesige Eindrücke über ein wunderschönes Land und liebenswerte Menschen. Eindrücke die haften bleiben werden, so McHerbie bei seinen Dankesworten am Ende der Fahrt an Reiseleiterin Uta und Busfahrer Volker.
von Herbert Laubscher |