Glencairn Whisky-Club Weidenthal
Gottizillas Choice, 12. Masterclass Tasting
Mit Willi von Lohr & „The Whisky Agency“
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Das nun schon zwölfte Whisky-Tasting des Haardter Pipers „Gotti“ Marcus Gottwald im Mußbacher Herrenhof war wieder vom Feinsten. Referent Willi von Lohr ist ja auch eine wirkliche Größe, wenn es gilt auch Laien die Geheimnisse des Whiskys zu erklären.
Leider stehen für dieses außergewöhnliche Privat-Tasting nur 30 Plätze zur Verfügung, die im Rahmen einer Telefonaktion an Verwandte, Freunde und gute Bekannte von „Gotti“ vergeben werden. Wer zuerst kommt malt zuerst, so könnte man das Auswahlverfahren auch beschreiben.
Vom Weidenthaler Whisky-Club hatten McLotta (Lothar Weidler) und McHerbie (Herbert Laubscher) das Glück zum erlauchten Kreis der Glücklichen zu gehören. Die „Eschdler Malt Drinker“ waren dagegen gleich mit sechs Whiskyfreunden vertreten. Doch nun zu den Fakten.
Nach der Blindverkostung des obligatorischen Begrüßungs-Whiskys, einem 40%igen Singleton Spey Cascade, ging es japanisch weiter. Der 10 Jahre alte und 45 % starke Nikka Yoichi war da eine gute Wahl. Ihm folgte ein genialer schottischer Benriach, eine Originalabfüllung für die Whisky Agency. 1993 destilliert, 2014 abgefüllt und starken 53,2 %. Mit einem außergewöhnlichen Irish Single Malt, nur zweimal destilliert, ging es richtig gut weiter. Der Bourbon Barrel glänzt mit stolzen 23 Jahren und immerhin auch 51,6 %. Von diesem edlen Tropfen sind gerade mal 222 Flaschen auf dem Markt.
„Tomatin Whisky meets Sherry“, unter diesem Motto wurde der Einfluss von Sherry auf Whisky anhand von drei Sherrylastigen Whiskys dargestellt. Selten, dass in Tastings solche verschiedene Entwicklungsstufen eingebaut werden, doch Willi von Lohr gelang dies bestens. Richtig genial ging die Reise dann mit einem Glenlivet, 5.1996-9.2015, first fill oloroso sherry butt weiter. Der Highlander zeigte sich mit seinen 50,4 % als echte Sherrybombe.
Zum Schluss noch eine gerade auf den Markt gekommene Rarität. Eine brandneue Lagavulin-Abfüllung mit 48 %. Dieses Jahr steht bei Lagavulin ganz im Zeichen des 200jährigen Bestehens der Brennerei. Mit diesem „nur“ acht Jahre alten Whisky geht die Destillerie ganz bewusst einen Schritt in Richtung Jugend. Damit steuern die Whiskymacher von Islay einem immer verstärkter auftretendem Trend, Whiskys ohne Altersangaben mit klangvollen Phantasienamen herzustellen, entgegen. Und schließlich soll der Jubiläums-Whisky auch für jeden Geldbeutel machbar sein. Kaum im Handel, ist dieser exzellente Whisky bei vielen Händlern schon ausverkauft. Gut nur, dass Willi von Lohr noch einige Bottles dieses so gesuchten und leicht rauchigen Tröpfchens für die Fans in Mußbach dabei hatte. Danke „Gotti“ und Willi für den wieder einmal ganz tollen Whisky-Abend. Eine Neuauflage dieses einzigartigen Privat-Tastings wird es am 12. November 2016 geben.
von Herbert Laubscher |