Der Jagdpachtvertrag für den Gemeindewald lief am 31. März 2017 aus. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte der Rat der Gemeinde Weidenthal einstimmig beschlossen, den ca. 980 ha grossen Gemeindewald in zwei Jagdbezirke aufzuteilen und die Jagdpacht neu auszuschreiben. Um beide Jagdbezirke haben sich mehrere Jäger beworben, sich vorgestellt und ihre Konzepte dargelegt.
Die Vergabe der beiden Jagdbezirke erfolgte in einer Ratssitzung im März an die meist Bietenden. Durch die Neuvergabe konnte das Pachtergebnis mehr als verdoppelt werden.
Den Zuschlag für den Jagdbezirk Süd mit 635ha erhielten Jürgen Strugalla und Andreas Weickenmeier. Das ist der Teil des Gemeindewaldes der von der K38 in Richtung Weissenbach führt.
Der Jagdbezirk Nord führt von der K38 Richtung Biedenbach und Hinkel und ist rund 344 ha groß. Hier erhielt Wolfgang Hurek den Zuschlag.
Die Vorstellung der neuen Jagdpächter und ihre Jagdkonzepte erfolgte am 16. Mai in der Ausschusssitzung für Waldangelegenheiten, Umweltschutz und Tourismus der Ortsgemeinde Weidenthal.
Der neue Pächter Wolfgang Hurek priorisiert die Bejagung von Rotwild. Er möchte neue Äsungsflächen anlegen bzw. alte Äsungsflächen regenerieren. Falls es im Ort zu Problemen mit Wildschweinen kommt, werde er sich um eine Sondergenehmigung zur Bejagung in Ortsnähe bemühen. Sein Appell richtet sich an die Hundebesitzer: Hunde gehören an die Leine, gerade in der Setzzeit, damit das Wild nicht unnötig aufgeschreckt wird. Mit einer Plakataktion möchte er für einen schonenden Umgang im und mit dem Wald werben. Wolfgang Hurekt stellte seine Mitjäger und seinen Jagdaufseher Herr Koch vor.
Pächter Jürgen Strugalla präsentierte das Konzept für den Jagdbezirk Süd, das er zusammen mit Andreas Weickenmeier gepachtet hat. Sie möchten von Februar bis Juni Ruhe im Revier halten. Ab August wollen sie Drückjagden durchführen, diese Intervallbejagung soll bis Dezember erfolgen. Er erläutert den Begriff Drückjagd und betont ausdrücklich, dass es sich nicht um eine Jagd mit vielen Treibern auf einem grossen Gebiet handelt, sondern in einem engen Bereich das Wild aufgeschreckt werden soll. Auch Pächter Strugalla bietet an, eine Lösung zu suchen, falls Schwarzwild im Ort sein Unwesen treibt. Er möchte das Wild auch regional vermarkten und künftig „Wildpakete“ anbieten (Fleisch, Wurst , Schinken). Näheres hierzu soll noch veröffentlicht werden. Jagdaufseher für das Revier Süd sind Daniel und Stefan Merckel.
Weitere Infos von der Ausschusssitzung
Burkhard Steckel , Forstamtsleiter Johanniskreuz, informierte den Ausschuss über die allgemeine Entwicklung . Er spricht von einem „guten Holzmarkt“. Mittelstarkes Holz ist stark nachgefragt, was dazu führt, dass bessere Preise zu erzielen sind als bei starkem Holz. Ausnahme ist das Wertholz (Bäume in bester Qualität). Aber auch die Entwicklung am Weltmarkt hat Auswirkungen auf das Geschäft. Als Beispiel führt er einen Auftragsrückgang an, als sich der Preis für Frachtcontainer erhöht hatte. Er berichtet über die Preisentwicklung der verschiedenen Baumarten. Der Preis für Brennholz soll stabil bleiben.
Revierförster Hubert Stuhlfauth informiert zur aktuellen Jahresplanung. In diesem Jahr sollen rund 6000 fm Holz eingeschlagen werden, das verspricht einen verkaufbaren Teil von ca. 5000 fm. Die Kosten für die Holzernte sind in den letzen beiden Jahren um rund 30 Prozent angestiegen. Die Preise für Nadelindustrieholz sind zurückgegangen, sodass zur Zeit die Erntekosten hierfür höher liegen als der Erlös. Deshalb soll dieses Segment möglichst nicht bedient werden.
Der Sturm im Januar führte zu „Einzelwürfen“ im Gemeindewald. Insgesamt rund 80 Festmeter. Damit sich die Abfuhr lohnt, werden in den betroffenen Bereichen weitere Fällungen vorgenommen.
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