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1. Prunksitzung der Dorfnarren

„Neue Besen kehren gut“, das bewiesen einmal mehr die Aktiven des Karnelvalsvereins „Die Dorfnarren“ e. V. bei ihrer 1. Prunksitzung am Samstag, den 10. Februar in der ausverkauften Naarhalla der Heinrich-Weintz-Schule in Elmstein. Dabei brasselte ein Feuerwerk an spaßgeladenen Büttenreden, flotten mitreisenden Tänzen und atemberaubenden Musikeinlagen auf die herrlich kostümierten Besucher nieder. An nichts wurde gespart, um eine Prunksitzung zu veranstalten, die für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis werden sollte. Professionell dabei schon die Dekoration in der Halle mit über 500 Luftballonen und Girlanden sowie die farbenfrohen Programmhefte auf den Tischen, die über die Kampagne 2017/2018 berichteten. Für das richtige Licht und den Sound sorgten Sascha Hohmann, Calle und DJ Johnny Blue alias Jochen Paschek aus Frankeneck. Dies alles gepaart mit den Hauptakteuren, die zum größten Teil Eigengewächse sind sowie eingeladenen Künstlern ein Garant für einen stimmungsvollen Abend.

Gerecht dem Motto „ Vun de Rawegass bis zu de Bochegass, an de Fastnacht do henn alle Spaß“ ging es pünktlich los mit dem Einmarsch der Prinzengarde und dem Sitzungspräsidenten Björn Zwing, der flott und mit Witz den ganzen Abend durch das Programm führte. Darauf folgte schon der erste Gardetanz der Bambini- und Jugendgarde (Aimeé Löchner, Emily Kertz, Mina Back, Mara Klöpfer, Marie Zweiling, Milena Klöpfer, Fiona Kölsch, Sidney Kopp, Julia Kropp, Celina Schiffner, Mia Heintz, Nele Ackel, Melinda Dunker, Johanna Zweiling, Tamara Theobald, Zahra Dunker, Larah Theobald, Emely Kölsch, Sara Back). Der Gemeinschaftstanz der jüngsten Aktiven des KvD wurde einstudiert von Anna-Lena Hartmann und Julia Klöpfer. Diese zeigten sich ebenso verantwortlich als Trainerinnen der Prinzengarde, der Tanzmariechen und des Damenballetts des Vereins. Verscheucht wurden die kleinen Tänzerinnen vom stolzen Löwen Luis, der mit seinen frechen Kommentaren seine Zoowärterin ganz schön zum Schwitzen, das Publikum allerdings zum Toben brachte. Im Kostüm des Löwen steckte Fabian Wilhelm, bekannt aus der Frankenthaler Fernseh-Fastnacht als „Duo Inflagranti“ und Jasmin Prill, beide vom Karnevalsverein „Herxheimer Wind“. Unerschrocken und herzallerliebst betraten nun Milena Klöpfer und ihre Schwester Mara die Bühne. Als kleinste Tanzmariechen des KvD zeigten sie einen wunderschönen Tanz, der mit einem Handstand von Mara gekrönt wurde. Getanzt wurde auch im nächsten Beitrag. Die Bambini- und Jugendgarde bezauberte mit ihrem Schautanz als kleine „Trolls“ aus dem gleichnamigen Film. Hendrik Heß, der talentierte Jungbüttenredner aus Weidenthal, hatte viel zu berichten über die Midlife-Crises seines Vaters. Nur allzu gut konnten die Herren und Damen im Saal, die die Hälfte ihres Lebenszenits schon überschritten hatten nachvollziehen, wie es dem geplagten Herrn zu Hause ging. Aus Sicht des Sohnes jedoch eine lachhafte Pose über Diäten, Fressattacken und Aufklärungsversuchen. Das Tanzmariechen Mia Heintz, mit ihren 12 Jahren schon ein alter Hase auf der Fastnachtsbühne, begeisterte im Anschluss mit ihrem flotten Tanz aus Rädern und Überschlägen, gefolgt von der Prinzengarde (Vanessa Scharrer, Luisa Baßler, Julia Kröhl, Hannah Müller, Jana Walter, Simona Faß) mit ihrem Gardetanz. Eine Augenweide bestehend aus sechs hübschen Mädchen, die schon seit Jahren in der gleichen Formation tanzen und deshalb super aufeinander abgestimmt sind.

Nicht fehlen darf auf einer Fastnachtsveranstaltung eine Guggemusik. Die Verpflichtung der „Pfälzer GuggeGlucke e.V.“ aus Rülzheim erwies sich dabei als Stimmungsgranate, die den Saal zum Kochen brachte. Die 28 aktiven Musiker und Musikerinnen im Alter zwischen 10 und 70 Jahren gaben dabei mit ihren Blechblasinstrumenten und dem Schlagwerk alles, damit die ganze Halle bebte. Danach kam Jana Walter, als Tanzmariechen. Frei nach dem Motto „Tanzen ist träumen mit den Füßen“ gab die 17-Jährige wieder einmal alles, um ihren akrobatischen Tanz perfekt vorzuführen. Eine Büttenrede in gesungener Form präsentierte im Anschluss Tobias Holtz aus Weidenthal. Der Gastredner war dabei nach einer durchzechten Kneipentour so vom vielen Alkohol benebelt, dass er sein Schlüsselloch von seiner Haustür nicht fand. Entsetzt stellt er fest „Es Schlüsselloch ist fort“. Letztendlich klärt ihn Sohn Julius darüber auf, dass er sich doch nur in der Haustür geirrt hat.

Sie sagen von sich selber sie wären untalentierte Jungs die bescheuertes Zeug aus dem Internet kopieren und versuchen, innerhalb kürzester Probezeit, dies auf die Bühne zu zaubern. Was allerdings die „Jungen Wilden“ (Marvin Wolf, Philipp Stahl, Jannik Kaiser, Christian Ackel, Robin Ackel, Manuel Bosse, Pascal Wolf, Joel Eisenhauer, Jan Schneider) vom Geselligkeitsverein Esthal e. V. auf die Bühne zauberten, war gewiss nicht untalentiert. Mit ihren „Crazy Birds“ im Schwarzlicht steigerten sie die Stimmung im Saal gewaltig. Dieses Level hielt auch die Prinzengarde mit ihrem Schautanz „Eine Zeitreise durch die Musikgeschichte“. Begonnen in den 50igern, über die 60iger, 70iger, 80iger, 90iger bis in die heutige Zeit tanzten sie die größten Hits aus Rock n Roll, Rock und Pop. Lachsalven ernteten daraufhin Frau Riesling alias Detlef Valnion und Frau Chardonnay alias Ulrike Scheller, als in die Jahre gekommene Damen. Mit Witz und Humor erzählten sie von ihren Fahrten via Navi und damit erreichtem Ziel am Friedhof, der missglückten Verrichtung ihrer Notdurft mit Klopapier inclusive Friedhofsinschrift sowie den zahlreichen Doktorbesuchen mit warmen Freigetränken. Nun wurde es Zeit, dass sich die Guckemusik verabschiedete. Dies geschah aber nicht ohne Zugabe auf der Fastnachtsbühne.

Ein Garant für Stimmung auf jeder Veranstaltung und Party ist der Tal Ötzi alias Peter Lingenfelder. Als unverkennbares Dj Ötzi Double rockte er auch in Elmstein den Saal. Keiner, ob alt oder jung, hielt es hier noch auf den Sitzen. Die aufgewühlte Aula tobte, als der Mann aus den Bergen „I sing ä Lied für di“ trällerte und als ein „Mann für Amore“ die Damenwelt aufriss. Aber spätestens beim Hey Baby war es um alle geschehen und die Polonäse startete quer durch die Halle. Der „Wilde Westen“ grüßte im anschließenden Beitrag des Damenballetts „Die Dorfladys“ (Loredana Haag, Isabell Kölsch, Jana Theobald, Julia Klöpfer, Christina Kölsch, Anna-Lena Hartmann, Lena Ziener, Nathalie Huber, Jessica Back). Die flotten Cowgirls und Indianerinnen schossen dabei den Pfeil und Bogen ab und begeisterten mit ihrem ausdrucksstarken Tanz. Kurz vorm Finale dann das von vielen sehnsüchtig erwartete Männerballett „Die Turmtänzer“ (Nick Weitzel, Jan Schneider, Daniel Löffler, Patrick Leidner, Christian Ackel, Dennis Kölsch, Robin Ackel, Daniel Kratz, Florian Schneiderheinze, Pascal Wolf). Die zehn Jungs, die auf den Männerballett-Turnieren inmitten der Konkurrenz namhafter, bekannter Tanzgruppen sehr gut mithalten, hier immer wieder vordere Plätze erreichen und immer öfter für größere Fastnachtveranstaltungen gebucht werden, enttäuschten auch dieses Mal das Publikum nicht. Als „Dreamer“ setzten sie den Höhepunkt dieser Klasse Veranstaltung. Trainiert wird die Gruppe von Vanessa Burkhart und Carolin Riedel.

Zwischen all dem Trubel durfte aber die Prämierung der drei besten Kostüme nicht vergessen werden. Dabei hatte die Jury kein leichtes Spiel. Es waren so viele schöne Verkleidungen im Saal, dass die Wahl sehr schwer viel. Egal ob Zebra, stacheliger Kaktus, Bauarbeiter, Kaugummiautomat oder Zwiebel, alle hätten sie Preise verdient gehabt. So ging jedoch der dritte Preis an Alexandra Tamm als Schmetterling, der Zweite Preis an Frank Zweiling als Narr und der erste Preis an Katrin Kratz, Julia Schaaf und Lisa Schaaf, die als heiße Schaumbäder auftraten.

Fastnacht macht Spaß, wenn Menschen sie organisieren die mit Herzblut hinter der Sache stehen. Die Aktiven des 2016 gegründeten Karnevalsvereins „Die Dorfnarren“ haben genau dies: Herzblut, Freude und Enthusiasmus. Schon bei der Organisation ihrer ersten Prunksitzung sind sie das Wagnis eingegangen Musikgruppen und Fremdredner zu buchen, ohne zu wissen, ob ihr zusammengestelltes Programm den erhofften Zuspruch finden würde. Aber der Wunsch die Elmsteiner Fastnacht am Leben zu erhalten beflügelte sie und das Ergebnis gibt ihnen im Nachhinein recht. Wenn nun noch die Elmsteiner Gemeindespitze das Potential dieser jungen motivierten Leute erkennt, dann kann aus diesem Verein etwas ganz Großes werden. Um es hier mit karnevalistischen Worten zu versuchen: „Auch wenn einem nicht alles in den Kram passt, tut man gut daran, wenn man trotzdem lacht“. In diesem Sinne ein dreifaches KvD Ole.

 

 

1= Start
2= Videoclip Gardetanz der Prinzengarde
3= Showtanz der Prinzengarde
4 = Gardetanz der Bambini- und Jugendgarde
5 = Männerballett „Die Turmtänzer“

 

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