Gemeinsame Pressekonferenz der Feuerwehr und Polizei
Dachstuhlbrand mit 5 Toten
Bei einem Wohnungsbrand am späten Donnerstagabend in Lambrecht starben 5 Personen. Zu einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Lambrechter Feuerwehrgerätehaus, luden Feuerwehr und Polizei am Freitagmorgen ein. Den Fragen der Pressevertreter stellten sich der erste Polizeihauptkommissar Andreas Müller, der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr in der VG Lambrecht Frank Flockerzie, der Sprecher der Feuerwehr Neustadt Bernd Kaiser, der Pressesprecher der Feuerwehr in der VG Lambrecht Björn Bürger, Landrat Hans-Jürgen Ihlenfeld, der erste Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann, Verbandsbürgermeister Manfred Kirr und Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller. Björn Bürger schilderte die Geschehnisse aus Sicht der Feuerwehr: Um 23.38 Uhr kam die Alarmmeldung „Brand mit Menschenleben in Gefahr“. Vier Minuten später waren die ersten Einsatzfahrzeuge am Brandort.
Die Feuerwehrkräfte fanden einen offenen Dachstuhlbrand mit Flammenschlag vor. Die sich in Sicherheit gebrachten Bewohner berichteten von vier vermissten Personen. Es wurden sofort Maßnahmen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung begonnen. Wegen der Tragweite des Einsatzes wurde gleichzeitig die Feuerwehr Neustadt mit einem weiteren Hubrettungsgerät angefordert. 30 Minuten später wurden 5 erwachsene Personen, eine Frau und 4 Männer, gemeinsam im Schlafzimmer tot aufgefunden.
Insgesamt waren 93 Einsatzkräfte vor Ort, 81 Wehrleute und 12 Helfer vom Rettungsdienst. Zum Einsatzort kamen in der Nacht der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Thomas Melchior, der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes Schaupp-Sagolla, der leitende Notarzt Dr. Bliesener, Verbandsbürgermeister Manfred Kirr, die Schnelleinsatzgruppe Versorgung und die psychosoziale Notfallversorgung des Fördervereins erweiterter Rettungsdienst e. V. aus Grünstadt. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld bedankte sich bei den Einsatzkräften für den großen Einsatz. Er versicherte, dass alle Details gründlich untersucht werden. Für viele Fragen sei es noch zu früh für präzise Antworten.
Nach Angaben des ersten Polizeihauptkommissars Andreas Müller befand sich das Schlafzimmer hinter der Küche, in der vermutlich das Feuer ausbrach. In der Küche war der Ausgang zum Flur, somit war der einzige Fluchtweg unzugänglich. Die genaue Todesursache der fünf Toten stehe noch nicht fest, sie seien aber nicht verbrannt. Sie sind noch nicht sicher identifiziert. Die Leichen würden obduziert.
Wehrleiter Frank Flockerzie gab an, dass es nach bisherigen Erkenntnissen in der Wohnung Rauchmelder nicht ersichtlich waren, was bei Mietwohnungen vorgeschrieben ist. Hierfür wäre der Vermieter verantwortlich. Das müsse aber nun ein Gutachter genauer untersuchen. Der Sachverständige soll auch die genaue Brandursache klären. Die Ermittler vermuten, dass das Feuer auf einen technischen Defekt oder Fahrlässigkeit zurückzuführen ist. Hinweise auf ein Einwirken von außen gibt es bislang nicht. Die Ermittlungen zur Brandursache werden sich hinziehen, Ergebnisse werden frühestens nächste Woche feststehen. Der Brand am späten Donnerstagabend war den Angaben zufolge von einem Autofahrer bemerkt worden, der die Bewohner über die Haustürklingeln aufmerksam machte und die Feuerwehr alarmierte.