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1. Mai in Appenthal

Kurrendeblasen des Prot. Posaunenchores „Soli Deo Gloria“ Appenthal

Vieler Orts wird beklagt, dass die junge Generation kein/oder wenig Interesse an dörflichen Traditionen hat. Anders ist dies in Appenthal der Fall. Der 1950 gegründete Posaunenchor hatte sich zur Aufgabe gemacht, neben den Bläserdiensten im kirchlichen Bereich auch alte Traditionen in Appenthal aufrecht zu erhalten. Besonders der 1. Mai mit dem Kurrendeblasen ist dem Chor sehr ans Herz gewachsen. Darüber hinaus hat sich dieser Brauch mittlerweile in der ganzen Pfalz und darüber hinaus herumgesprochen. Dieses Jahr zählte der „1.Mai-Chor“ rund 50 Bläserinnen und Bläser.

An sieben Stationen in Appenthal wurde der Mai musikalisch begrüßt. Bei diesem Einsatz bewies der Chor wieder einmal, dass er ein weites Spektrum an Bläserliteratur beherrscht und sich nicht nur auf kirchliches Liedgut beschränkt. Passend zum 1. Mai wurden natürlich auch Volks- und Wanderlieder dargeboten. Aber auch die neue Bläserliteratur wurde eindrucksvoll zu Gehör gebracht. Start war wie immer beim Glockenturm auf dem „Hewwel“. Mitterweile herrscht hier ein Platzproblem, um alle auf er kleinen Anhöhe unterzubringen.

Seit nunmehr 69 Jahren ist der Bläserchor zum kostenlosen Frühstück auf dem Naturfreundehaus auf dem Harzofen eingeladen, nachdem die Bläserschar den Hausgästen ein Ständchen gebracht hat. Bei strahlendem Sonnenschein wurde nach ausgiebiger Stärkung bei Familie Simon weiter musiziert. Der Dank war ein Sektempfang der Eheleute Irene und Harald Simon. Am Kerweplatz, am Friedhof und am Alt‘ Dorn (Alter Turm) waren die nächsten Stationen. Hier konnte endlich wieder mal vorm Maibaum musiziert werden. Den hatte die Dorfgemeinschaft tags zuvor bei einem sehr gut besuchten und gelungenen Dorffest aufgestellt.

Der Nachmittag galt der Geselligkeit. In der Bahnhofstraße wurde mit den Familien, Ehemaligen und Freunden ein Frühlingsfest mit urpfälzischem Charakter gefeiert. Bei Spießbraten und hausgemachten Salaten wurde Appenthaler Gemütlichkeit gelebt. Auf den „Großen Wiesen“ nutzte die Jugend die Gelegenheit für alle möglichen Spiele im Freien. Nach Kaffee und Kuchen spielte der Chor noch einmal auf, denn es gab noch ein erfreuliches Ereignis zu feiern. Dieter Schenck wurde durch den 1. Vorsitzenden, Matthias Vorstoffel für 65 Jahre Kassendienst geehrt.

Dieter Schenck ist mit 80 Lebensjahren seinem Posaunenchor bis zum heutigen Tag treu geblieben. Auch wenn er seit einigen Jahren nicht mehr aktiv musiziert, so ist er hinter den Kulissen ein unentbehrlicher Helfer, welcher sein Ehrenamt nicht an die große Glocke hängt. Ununterbrochen führt er seit 1954 die Kassengeschäfte des Appenthaler Posaunenchors!

Der Chor spielt in diesem Jahr bei 20 Gelegenheiten im kirchlichen und weltlichen Bereich. Der Einsatzbereich liegt nicht nur innerhalb der Gesamtgemeinde, sondern erstreckt sich auf den Bereich der Verbandsgemeinde, bzw. den Raum Neustadt. Es bleibt zu hoffen, dass die jungen Musiker dem Motto ihrer Väter „Soli Deo Gloria“ treu bleiben, was so viel heißt wie, „Zu Gottes Lob und Ehre“.

1. Mai am „Alt-Dorn“

 

1. Mai am Glockenturm

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