Protestantische Kirchengemeinde Elmsteiner Tal
Ostergottesdienst zu Hause mitfeiern
Audioübertragung ab 12.4.2020 - 10.00 Uhr
„Ich lade sie ein, den Ostergottesdienst am 12.04. 2020 von zuhause aus mitzufeiern. Die Glocken der Protestanische Kirche in Elmstein werden läuten. Ich werde den Gottesdienst alleine halten, aber Ihr Vorname wird auf der Kirchenbank liegen. So sind wir eine Gemeinschaft, die zusammen Ostern feiert. Die Lieder, Gebete und die Predigt habe ich für sie abgedruckt. Legen sie sich ein Gesangbuch daneben und wer singen kann, der singe mit.“
Gottesdienst zum Anhören
12.04.2000 – 10.00 Uhr
Gottesdienst – Ostersonntag
12.04.2020 – Elmstein 10:00 Uhr ohne leiblich anwesende
Besucher wegen Corona
Ulrich Loschky: Orgel
Volker Mayer: Text
Ostergruß
Christus ist auferstanden – Er ist wahrhaftig auferstanden.
Eingangslied
EG 99 Christ ist erstanden…
Eingangsvotum
Wir feiern den Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Psalm EG 768
„Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie
es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen“ (EG 177.2)
Gebet
Ja, wir freuen uns und sind fröhlich heute,
großer Gott.
Dein Sohn,
verworfen und gekreuzigt,
ist zum Grund unseres Glaubens geworden.
Wir preisen das Wunder
seiner Auferweckung aus dem Tod
und bitten dich:
Mach unseren Glauben stark
und unsere Hoffnung fest.
Gib uns Zuversicht:
Deine Liebe ist mächtiger als Sünde und Tod.
Sie lässt uns das Fest des Lebens feiern.
Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Amen.
Lied
EG 103 1-3 Gelobt sei Gott…
Schriftlesung
Markus 16,1-8
1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und
sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Amen.
Lied
EG 103 4-6 Gelobt sei Gott…
Kanzelgruß
Gnade sei mit uns und Friede von Gott, dem Vater und unserem
Herrn Jesus Christus. Amen.
Predigttext Johannes 21,1-14
1 Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: 2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der
Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. 3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm:
Nein. 6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. 7 Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See. 8 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. 9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot. 10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! 11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. 12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. 13 Da kommt Jesus und ni mmt das Brot und gibt’s ihnen,
desgleichen auch den Fisch. 14 Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.
Kanzelbitte
Gott, regiere du unser Reden, Lesen und unser Hören durch deinen Heiligen Geist. Amen.
Predigt
Nach der Auferstehung begegnet Jesus den Jüngern mehrmals. Am ausführlichsten wird das im Johannesevangelium berichtet.
Auch in unserem Leben will die Wirklichkeit des auferstandenen Jesus Raum einnehmen. Darum sind wir in diesem Gottesdienst zusammen. Dazu ein paar Impulse anhand des Bibeltextes.
Es ist der Herr
Das ist der Grundton des Johannesevangeliums. Fünfzehnmal finden wir das Wort „Herr“ in den Auferstehungsberichten bei Johannes. Der Auferstandene Jesus ist der Herr. Thomas nennt ihn: „Mein Herr und mein Gott.“ Wenn in den Briefen des NT das Wort Herr verwendet wird, bildet die Auferstehung den Hintergrund. Hast du das gehört? Jesus ist der Herr? Hast du es gehört im Geschehen dieser Zeit? Er ist es. Hast du es gehört in deine Angst hinein? Hast du es gehört in deiner Trauer? Hast du es gehört in deiner Sorge um die Gemeinde? Er ist der Herr. Er ist der Herr, der Herren. Er bleibt. Selbst der Tod hat keine Macht über ihn. Er ist der Herr auch in deinem Leben und mit ihm bleibst du. Er ist Herr der Lage. Er ist auf den Wegen. Er ist dein Leben. Es ist der Herr. Nicht es war oder es wird sein, sondern er ist. Ein zeitloses „Ist“, hat das jemand genannt.
Ein Ort der Erinnerung
Die Begegnung findet in Galiläa statt am See Genezareth. Johannes nennt ihn See Tiberias. Dort hin hatte Jesus seine Jünger schon vor der Auferstehung bestellt.
Mt 26,32 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa.
Aus Galiläa werden die meisten Wunder berichtet. Hier hatte Jesus seine ausführlichste Wirksamkeit entfaltet. Dort lag Nazareth, Kapernaum, Bethsaida, der Berg Tabor, der andere kleine Berg, auf dem die Bergpredigt gehalten wurde. Der See Genezareth auf dem er den Sturm stille und der große Fischzug stattfand. Ich denke, dass der Ort nicht zufällig gewählt wurde. Die Jünger sollen erneut daran erinnert werden, was Jesus tat und sagte. Jetzt sollen sie all das betrachten und zwar von Jesus dem Auferstandenen her.
Erinnere auch du dich an die Zeichen, die Jesus setzte und die Worte, die er sprach. Sie waren nicht einmalig, sie waren nicht kraftlos, denn Jesus lebt und mit ihm seine Worte und Taten. Sie gelten dir. Das sagt dir der Auferstandene heute Morgen zu.
Jesus teilt sich im Alltag mit.
Ja, ein paar Jünger gingen mit Petrus fischen. Nicht weil sie resigniert haben, ihre Hoffnung oder ihren Glauben verloren haben, geschieht das, wie manche meinen. Nein Jesus begegnete ihnen ja schon zweimal vorher. Ich meine sie gehen fischen, weil das eben ihr Leben ist. Das ist ihr Alltag. Und in diesem Alltag warten sie auf Jesus. Hier warten sie auf Weisung. Es ist nicht so überhöht, wie wir vielleicht meinen, mit der Nachfolge oder Berufung durch Jesus. Es ist ganz
nüchtern normales, fröhliches oder hartes Leben. Schieben wir die Jünger nicht in abgehobene Räume und Lebensentwürfe ab.
Und eben da, in dem ganz normalem Leben, zeigt sich dann Jesus, teilt er sich mit. Er offenbart sich. Das können sie nicht machen. Auch dir gilt heute in deinem normalen, getriebenen oder entspannten Leben, Jesus kann sich darin zeigen, denn der Auferstandene ist ja der Auferstandene und Lebendige. Warte auf ihn, bis er sich dir mitteilt. Ansonsten gehe fischen oder was auch immer. Aber wisse, es kann geschehen, dass er sich dir gegenüber stellt.
Am Morgen steht Jesus am Ufer
Wer lebt, weiß, dass nicht alles erfolgreich verläuft. Das lernt auch schon ein Kind. So geht das auch den Fischern. Jesus spricht sie an: „Kinder habt ihr nichts zu essen?“ Ja sie hatten nichts, eine Nacht ohne Fang, ohne Fisch. Aber es heißt: „Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer.“ Die Jünger erkannten ihn nicht. Aber trotzdem steht er am Ufer. Der Auferstandene steht am Ufer eines jeden neuen Tages auch nach einer vergeblichen Nacht.
So nimm das an Ostern mit: Jesus, der Lebendige, steht jeden Morgen auch am Ufer deines Tages. Vielleicht weintest du in der Nacht. Vielleicht steht ein stressiger Tag vor dir. Jesus steht am Ufer deines Tages. Er fragt dich: „Kind, hast du nicht, was du brauchst?“
Das Netz und die Fische
Netze und Fische. Eine Erinnerung an den Fischzug des Petrus. Menschenfischer sollen aus ihnen werden. Jesus wird sie dazu machen. Darum diese Geschichte am Ende des Evangeliums, damit klar ist, wozu sie da sind nach Ostern, die Jünger und die Gemeinden.
Jesus weiß Bescheid wo die Fische sind und das zu ungewöhnlichen Fangzeiten. Er sagt: „Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, dann werdet ihr finden.“ Die rechte Seite als Zeichen der Macht, der Gnade, der Verheißung, des Segens. Und sie tuns. Letzt saßen wir im Hauskreis. Eine Pfarrerin sagte inspiriert vom Bibeltext, man müsste eigentlich öfter den Kranken anbieten für sie zu beten. Nach einer Weile sagte ich zu ihr: „Worin liegt das Problem? Dann tus.“ Wenn du weiß, was du sollst dann tus einfach. Nicht man müsste, sollte oder noch schlimmer, die müssten und die sollten. Die Jünger taten, was Jesus ihnen sagte und das Ergebnis ist überwältigend. 153 Fische fangen sie. Nach dem Zählen ist das klar.
Eine eigenartig genaue Angabe. Es gibt etliche Versuche die zu deuten. Letztlich weiß das niemand so genau. Ich habe mir jetzt eine Möglichkeit ausgesucht, die zu dem passt, was ich meine sagen zu müssen. Hieronymus meinte seinerzeit habe man 153 Fischarten gekannt. Darin würde sich abbilden, dass Menschen aller Art aus dem Verderben gerettet werden. Ja, darum geht es irgendwie bei dem Netz und den Fischen. Dazu sind wir da an dem Platz, an dem wir stehen. Dazu sind wir als Prot. Kirche Elmsteiner Tal eben nach Ostern da. Jesus weiß, wo die Fische sind. Von Jesus wird niemand ausgeschlossen. Gott ist am Werk durch uns. Hört, hört.
Von Jesus eingeladen und versorgt
„Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot.“
Der Tisch ist schon gedeckt, das Frühstück ist bereit. Jesus hat auf die Jünger gewartet. „Kommt und haltet das Mahl.“, sagt er zu ihnen. Brot und Fisch zum Frühstück? Da war doch mal was: „Damit hatte Jesus 5000 gespeist.“ Er hat aus wenig viel gemacht. Alle wurden satt. Und jetzt sehen die Jünger Fische und Brot. Sie wagen nichts mehr zu sagen. Sie wussten, das ist der Herr.
So möchte ich dich an Ostern daran erinnern, Jesus versorgt dich. Er hat für dich und die Gemeinde, zu der du gehörst, genug. Vertraue nur darauf. Der Auferstandene ist da. Er kann sogar aus wenig viel machen. Amen.
Lied
EG 115 1-3 Jesus lebt mit ihm auch ich…
Gebet und Fürbitten
Allmächtiger, ewiger Gott, du bist im Himmel
und doch sind wir dir nahe durch Jesus Christus,
der auferstanden ist
und eintritt für uns.
Zu ihm dürfen wir beten.
Christus, die Macht des Todes hast du gebrochen.
Wo Ratlosigkeit und Resignation herrschen,
können Zuversicht und Hoffnung wachsen.
Wir sind dem Tod nicht mehr ausgeliefert.
Du bist das Leben. Du bringst uns Leben.
Christus, wir bitten dich, sei du bei allen,
die müde sind, die mutlos in den Tag gehen.
Begleite, die schwere Wege gehen.
Sei nahe denen, die in Angst leben.
Denen, die keinen Sinn mehr sehen, zeige das Ziel ihres Lebens.
Denen, die am Ende ihrer Kraft sind,
gib Menschen, die ihnen zur Seite stehen und tragen helfen.
Christus, wir bitten dich für uns selbst:
Umgib uns mit deiner Liebe.
Ermutige uns, wenn wir an unsere Grenzen stoßen.
Lass uns nicht verzagen,
wenn Krankheit und Unglück über uns kommen.
Bleibe bei uns in der Stunde unseres Sterbens.
Erhalte uns die Hoffnung:
Du bist das Leben. Du bringst uns Leben.
Christus, du bist unsere Hoffnung und Zuversicht,
die Auferstehung und das Leben.
An dich halten wir uns.
Um deinetwillen wird uns Gott erhören.
Amen.
Vaterunser
Friedensgruß
Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre
unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Schlusslied
EG 115 1-3 Jesus lebt mit ihm auch ich…
Segen