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Corona: Alle Klassensäle sollen gelüftet werden können

Kreis rüstet rund 100 Fenster um

Frische Luft ist bei Corona ein wichtiges Thema: Damit sich möglicherweise infektiöse Aerosole nicht ausbreiten können, sollten Räume regelmäßig gelüftet werden. Gerade in der kalten Jahreszeit ist diese Stoßlüftung wesentlich. In den Schulen stellt sich allerdings das Problem, dass Fenster häufig nur gekippt werden können. Schulabteilung, Bauamt und Gesundheitsamt des Landkreises Bad Dürkheim haben darum alle Schulen in Kreisträgerschaft untersucht und rund 100 Fenster identifiziert, die nun nachgerüstet werden – damit in jedem Raum eine regelmäßige Lüftung möglich ist.

„Im Sommer waren die meisten Fenster dauerhaft gekippt, das war bei warmen Temperaturen auch OK. Wenn es kälter wird, ist die Empfehlung, alle 20 Minuten eine Quer- bzw. Stoßlüftung zu veranlassen. Auch während des Unterrichts. In den meisten Klassenräumen lassen sich die Fenster aber gar nicht komplett öffnen, sondern nur kippen. Grund ist die Schulbaurahmenrichtlinie, die dies aus Sicherheitsgründen nicht vorsieht“, erläutert der für das Bauamt zuständige Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann. „Das Land ändert diese Schulbaurahmenrichtlinie nicht, obwohl das Hygienekonzept die Lüftung vorsieht. Das ist natürlich ein Zielkonflikt: Die Sicherheit, dass niemand aus dem Fenster fallen soll, gegen das geminderte Risiko, an Corona zu erkranken.“ Der Kreis Bad Dürkheim behilft sich daher mit einem Kniff: In jedem Raum wird bei Bedarf das Fenster gegenüber der Tür so nachgerüstet, dass es ausreichend geöffnet werden kann. Dieser Mechanismus ist mit einem Schloss gesichert, während der Öffnung muss eine Lehrkraft dabei stehen bleiben und danach wieder abschließen.

„Wir haben uns dazu entschlossen, rund 100 Fenster auf diese Art umzurüsten oder im Bedarfsfall zu tauschen, damit in allen Räumen effektiv gelüftet werden kann. Wir halten dies für essenziell. Um weiterhin der Schulbaurahmenrichtlinie entsprechen zu können, wird die Lüftung von einer Lehrerin oder einem Lehrer überwacht“, erklärt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld.

In manchen Schulen, wie dem Werner-Heisenberg-Gymnasium in Bad Dürkheim, sind bereits moderne Fenster mit einem automatischen Lüftungsmechanismus eingebaut, die gezielt gesteuert werden können. Hier ist ein Umrüsten der Fenster nicht notwendig. Die anderen Schulen werden gerade Zug um Zug umgerüstet. „Wir machen das auch an der IGS in Wachenheim, obwohl dort im März ohnehin neue Fenster eingebaut werden. Aber es ist wichtig, dass wir über Winter korrekt lüften können, also nehmen wir auch dort das Geld für die schnelle Umrüstung in die Hand“, sagt Hoffmann.

Rund 150.000 Euro wird die Maßnahme für alle Schulen kosten. Getragen wird dies aus den vom Land zur Verfügung gestellten Corona-Sondermitteln und dem laufenden Bauunterhalt.

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