Vom 31. Juli bis 29. August findet ein besonderes Sommerferien-Angebot „Hör-Lehr-Pfad 2021 Trift im Breitenbachtal“ statt. Ein Sommerferien-Erlebnis für die ganze Familie.
Vor 17 Jahren haben die Grundschüler aus Esthal mit ihrer Lehrerin Christel Schneider einen Trift-Hör-Lehr-Pfad im Breitenbachtal, im Rahmen ihres Waldklassenzimmers, entwickelt und präsentiert. Er besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil hat 18 Stationen, beginnend von der Wolfsschluchthütte bis zur Quelle des Finster-Breitenbaches. Der zweite Teil führt von der Wolfsschluchthütte durch das Breitenbachtal bis zur Einmündung in den Speyerbach bei Breitenstein.
Den ersten Teilabschnitt möchte Harald König vom Gemeindearchiv Esthal erneut beschildern und hat in den vergangenen Wochen mit einem kleinen Helferteam einige Objekte an den betreffenden Stationen wieder gut sichtbar gemacht. So ist ein großes Riesel gleich hinter der Wolfsschluchthütte aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Bei der Mühlbrunnen-Klause, auch Goldwoog genannt, ist die Vorder- und Rückseite des Stauwehrs am Damm gut sichtbar, ebenso das dort befindliche Riesel. Ein imposantes und guterhaltenes Triftbauwerk.
Am Ende des Woogs befindet sich die sogenannte Umleitung, an der früher das ankommende Wasser in den Woog umgeleitet werden konnte. Leider ist die Stelle sehr verfallen, aber man kann noch gut die Schlitze in den Sandsteinen erkennen, in der die Bretter eingefügt wurden, um das Wasser in die richtige Richtung zu lenken. Dort befindet sich ein weiteres Riesel.
Der Goldwoog diente früher als Wasserspeicher, denn bei der Trift benötigte man sehr viel Wasser, damit sich das Holz in den Kanälen fortbewegen konnten. Vielleicht an dieser Stelle die Erklärung für das Wort Woog. Das in dem Stauweiher befindliche Wasser erzeugte beim Öffnen der Schütze eine Woge oder Welle
(mittelhochdeutsch wâc = Woge), die das Holz mit sich talwärts führte. Von dieser Woge übertrug sich das Wort auf den Stauweiher selbst.
Das idyllische Tal dort führt weiter entlang des Triftkanals bis zum Goldbrunnen. Der um 1840 mit Sandsteinquadern anlegte Kanal wurde an einigen Stellen durch die Helfer wieder sichtbar gemacht.
Der Lehrpfad führt weiter zur Hasseldell bis zur Quelle des Finster-Breitenbaches. Er ist 4 Kilometer lang. Sowohl am Goldbrunnen, in der Hasseldell und an der Finster-Breitenachquelle laden Sitzgelegenheiten zu einem mitgebrachten Picknick ein.
Die aufgebauten Stationstafeln erklären in anschaulicher, kindgerechter Weise die Funktionen der betreffenden Objekte: Was ist ein Riesel? Was ist ein Bollerplatz? Was haben die Triftknechte und Schlittenknechte gemacht? Und vieles weitere mehr. Über den angebrachten QR-Code kann man sich die Texte, die die Schüler 2003 gesprochen haben, vorsagen lassen.
Leider ist nicht an allen Stationen ein Mobilfunkempfang gewährleistet. Es empfiehlt sich deshalb die Audiodateien zu Hause auf das Smartphone zu laden und an den jeweiligen Stationen abzuspielen. An der Wolfsschluchthütte besteht auch die Möglichkeit sich die Dateien über ein freies WLAN herunterzuladen.
An der Station 16, „Rumpelseck-Klause“, ist der Abstieg dorthin nicht möglich, man kann das Bauwerk jedoch gut vom Weg her sehen.
Der alte Briefbotpaad an Station 17, hinauf zum Forsthaus Schwarzsohl, war nicht mehr aufzufinden. Das betreffenden Stationsschild wird deshalb an den neuen Pfad Richtung Schwarzsohl, in Höhe der Finster-Breitenbachquelle aufgestellt.
Der Lehrpfad wird am Samstag, dem 31. Juli 10 Uhr an der Wolfsschluchthütte offiziell eröffnet. Die Beschilderung bleibt bis Ende August bestehen.
Auf der Webseite www.mittelpfalz.de/trift/ kann man sich das Begleitheft und die Audiodateien herunterladen.
Informationen zum Trift-Hör-Lehrpfad
Bitte Beachten: Wandern im Wald erfolgt auf eigene Gefahr
Hierbei handelt es sich um die reduzierte AMP-Version des Artikels. Die vollständige Version finden Sie hier.