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Waldbegang im Gemeindewald Weidenthal

Weidenthal

Der diesjährige Waldbegang im Gemeindewald Weidenthal stand unter dem Motto: „Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf unseren Wald“. Am Parkplatz „Erdbeertal“ begrüßte Bürgermeister Ralf Kretner die Besucher. Sein besonderer Gruß galt dem Landtagsabgeordneten Dirk Herber und dem 1. Beigeordneten des Landkreises Bad Dürkheim Sven Hoffmann. Nach der Begrüßung der weiteren Gäste übergab er sodann das Wort an Gemeindeförster Hubert Stuhlfauth sowie Forstamtsleiter Burkhard Steckel vom Forstamt Johanniskreuz. Hubert Stuhlfauth gab einen kurzen Sachstandsbericht über das laufende Forstwirtschaftsjahr 2021.

Dieses war und ist geprägt von den letzten 3 sehr trockenen Jahren und den entsprechenden Auswirkungen auf den Holzmarkt. Schwer bis nicht verkäuflich sind nach wie vor die meisten Nadelhölzer, während die Laubbaumarten nach wie vor gut zu vermarkten sind. Daher wurden vom gesamten nachhaltigen Hiebssatz von 5300 fm 2700 fm mit Buche und Eiche geplant. Finanziell ist das dieses Jahr gut zu verkraften, weil der Gemeindewald als zertifizierter Betrieb 96.000.- € EU – Förderung bekommen hat, so dass von einem positiven Finanzergebnis ausgegangen werden kann. Größere Ausgaben fielen dieses Jahr im Bereich der Verkehrssicherungspflicht an, viele abgestorbene Bäume (hauptsächlich dürregeschädigte Kiefern) an Straßen und Bebauung mussten beseitigt werden.

Im kommenden Jahr wurde der normale nachhaltige Hiebssatz von 5400 fm geplant, nachdem die KoHo Entspannung auf dem Holzmarkt signalisierte. Das hat sich aber seit einigen Wochen wieder relativiert, zumindest, was das erste Quartal angeht. So wird wohl der Markt derzeit wieder mit Käferholz aus Osteuropa, Ostdeutschland und dem Westerwald überschwemmt, was erstens die Preise drückt und zweitens die Vermarktung der Baumart Kiefer sehr erschwert, insbesondere was das Verpackungs- und Industrieholz angeht. Ansonsten wurden die üblichen Pflegearbeiten, insbesondere Maßnahmen zur Erhöhung des Nadelholzanteiles geplant. Der Plan 2022 sieht ein positives Betriebsergebnis in Höhe von knapp 7000.- € vor.

Nach einer kurzweiligen Wanderung erläuterten Burkhard Steckel und Hubert Stuhlfauth die komplexen Auswirkungen des Klimawandels. Durch steigende Jahresdurchschnittstemperaturen, jahreszeitliche Verschiebungen steigende Sturmhäufigkeit und Wassermangel steigt die Disposition für Schadorganismen, diese finden ideale Vermehrungsbedingungen vor, die Artenvielfalt nimmt zu, bislang unbedeutende Organismen wie Mistel und Schütte werden zum Problem. Die Aufarbeitung von Schadholz ist aufwändig, der Erlös vermindert. Dies führt zwangsweise zu starken wirtschaftlichen Einbußen für den Waldbesitzer. Nicht vergessen werden darf auch der Aufwand für die Wiederbewaldung. Nach ausgiebiger Diskussion wanderte die Schar zu der Festhalle des FC Wacker. Der Pächter des Jagdrevieres „Weidenthal – Süd“ Maximilian Darstein, lud die hungrigen und durstigen Wanderer im Anschluss ein, den Tag beim traditionellen Waldbegangs-Imbiss und vielen Gesprächen in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen.

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