Der alten Tradition folgend hieß es am Sonntagnachmittag im Hof der Lambrechter Grundschule, nach dreijähriger Coronapause, endlich wieder „Ri, ra, ro, de Summerdach is do“. Auf dem Gelände versammelten sich viele Besucher, trotz vorhergesagten Regenschauer. Die Kinder hatten ihre selbstgebastelten herrlichen Sommertagsstecken in der Hand. Sie wurden von Hans-Joachim Hinrichs, Vorsitzender des Verkehrsvereins und Tanja Bundenthal-Beck, Beigeordnete der Stadt Lambrecht herzlichst begrüßt.
Zum besseren Verständnis des alten Sommertagsbrauches informierte Werner Seinsoth gleich zu Beginn von den Geschehnissen im Jahre 1775. Damals entfachte ein Streit zwischen den benachbarten Dörfern St. Lambrecht und Grevenhausen wegen der Nutzung der Trockenwiesen und den damals aufgerichteten Barrikaden, was seinen späteren Niederschlag im symbolischen Stammdurchhauen hat. Zum Glück ist rechtzeitig eine Urkunde aufgetaucht, die die Nutzung der Trockenwiesen belegte und damit war eine wohl heftige Auseinandersetzung gerade noch beigelegt worden. Dieser Hintergrund macht den Lambrechter Sommertag zu einem der ältesten und originellsten Festen seiner Art in der ganzen Region.
Tanja Bundenthal-Beck moderierte das nachfolgende Programm. Der städtische Kindergarten „Rappelkiste“ präsentierte sich mit zwei Gruppen und feierte mit einem Tanz auf einer Wiese sowie einem Osterhasen Tanz. Die Kinder vom katholischen Kindergarten St. Lambertus zeigten einen Biene Maja Tanz. Der ev. Kindergarten „Arche Noah“ führte mit bunten Tüchern einen Frühlingstanz auf. Danach schloss sich die beachtliche Steckenparade der Kinder an.
Der Ringkampf zwischen Sommer und Winter musste abgesagt werden, wegen des vorhergesagten Regenwetters, da sonst die Matten nass würden.
Der Festzug führte zum Friedrich-Ebert-Platz, wo das traditionelle Stammdurchhauen ausgetragen wurde. Mit wuchtigen Hieben gruben sich die scharfen Äxte tief in den dicken Baumstamm. Die Akteure Maximilian Senfleben und Hans Denig lieferten sich einen kräftezehrenden Zweikampf, und durften sich begeisterter Anfeuerungsrufe erfreuen. Maximilian Senfleben konnte diesen Wettstreit für sich entscheiden und wurde belohnt mit einem Efeukranz, überreicht von Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und Hans-Joachim Hinrichs. Hans Denig als Unterlegener musste sich mit einem Strohkranz begnügen.
Zurück im Schulhof wurde der Winter in Form eines Strohballens verbrannt – „Ri, ra, ro, de Summerdach is do“. Im Anschluss bekamen die Kinder ihre obligatorische Sommertagsbrezel.
Ein geselliges Beisammensein in der Grundschulturnhalle bildete einen harmonischen Abschluss. Für das leibliche Wohl der Besucher mit Kaffee und Kuchen sorgte der Verkehrsverein.
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