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Aktionstag Ehrenamt unter dem Motto „Aktiv und sozial – Vielfalt im Tal“

Einen Aktionstag Ehrenamt unter dem Motto „Aktiv und sozial – Vielfalt im Tal“ veranstalteten die Fachkraft Gemeindeschwester plus Elke Weller, die Pflegeberaterin Silke Weißenmayer vom Pflegestützpunkt Lambrecht und die Verbandsgemeinde Lambrecht am 23. Juni im protestantischen Gemeindehaus in der Marktstraße 23 in Lambrecht.

Bei dem Aktionstag mit vielen Unterstützenden wurden kostenlose soziale Angebote für Seniorinnen und Senioren im Lambrechter Tal mit einer Kurzpräsentation und im Anschluss auch bei einem persönlichen Gespräch ausführlich vorgestellt. Am jeweiligen Informationstisch konnten Materialien mitgenommen werden. Für Fragen von Interessierten standen Vertreter und Vertreterinnen von Beratungsangeboten bereit, aber auch Anbieter von geselligem Beisammensein und vielfältigen Unterstützungsleistungen.

Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn ergriff als erster das Wort und informierte die Teilnehmer über verschiedene Aktionen und Projekte in der Verbandsgemeinde. Besonders hob er den Bürgerbus hervor, der mittlerweile ein unverzichtbares Transportmittel für Fahrten zum Einkaufen, zum Arzt oder um Angehörige zu besuchen ist. Zukünftig soll auch das Projekt „Mobility on Demandt“ die Mobilität der Senioren unterstützen, indem es ihnen ermöglicht, aus der Verbandsgemeinde herauszukommen oder Lieferungen zu erhalten. Die Verbandsgemeinde legt großen Wert darauf, dass die Senioren so lange wie möglich selbstständig bleiben können.

Als Bürgermeister von Esthal präsentierte Gernot Kuhn anschließend die Aktivitäten und Angebote in seiner Gemeinde. Neben regelmäßigen Seniorentreffen und einem Seniorennachmittag organisiert die Initiative „Du bist Esthal“ auch Einkaufsmöglichkeiten, um Probleme bei der Nahversorgung aufgrund fehlender Geschäfte zu verringern. Des Weiteren kündigte er neue Planungen an, darunter die Errichtung eines Mehrgenerationenwegs ähnlich einem Trimm-dich-Pfad sowie eines Waldlehrpfads in naher Zukunft.

Martina Wode-Buser stellte im Anschluss das Projekt „Bürger helfen Bürger“ aus der Stadt Lambrecht vor. Sieben engagierte Ehrenamtliche organisieren hier Nachbarschaftshilfe, zu der unter anderem Fahrten zum Arzt, Einkäufe und Behördenbesuche gehören. Das Team ist über eine Telefonnummer erreichbar, die in der örtlichen Zeitung unter der Rubrik „Notrufnummern“ veröffentlicht wird.

Als nächstes präsentierte Monika Bechtel die Arbeit der Alzheimer Hilfe RP aus Ludwigshafen. Diese Organisation bietet wöchentliche Demenz-Sprechstunden, Vorträge über Demenz und viele weitere Unterstützungsangebote an. Interessierte können sich auf der Homepage informieren und bei Bedarf an einem Forum teilnehmen. Zudem begleitet die Alzheimer Hilfe RP Selbsthilfegruppen und stellt Informationsstände zu „Diskriminierungen“ im Alltag auf Messen auf.

Otto Messer stellte die Rolle eines Digitalbotschafters vor, die im Rahmen einer Initiative in Rheinland-Pfalz für Senioren entwickelt wurde. Seine Hauptaufgabe besteht darin, älteren Menschen den Umgang mit modernen Medien näherzubringen. Er bietet Hausbesuche, Beratungen, Tablet-Kurse und organisiert jeden Mittwoch zwischen 14 und 17 Uhr ein Internetcafé in Haßloch. Dank seiner fünfjährigen Erfahrung als Digitalbotschafter gibt er sein Wissen auch gerne an Thomas Mann weiter, der sich als Digitalbotschafter der Verbandsgemeinde Lambrecht vorstellte. Innerhalb der Verbandsgemeinde stellen die Bürgermeister Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen sich Senioren treffen und gemeinsam individuelle Probleme lösen können.

Gabi Kaiser präsentierte die „Nachbarschaftshilfe Esthal“. Die Organisation bietet Hilfe für Menschen ab 80 Jahren an, insbesondere bei Behördengängen und dem Kontakt zu Sozialstationen, Pflegestützpunkten und der Fachkraft Gemeindeschwester plus. Auch Unterhaltung und Geselligkeit stehen im Fokus, mit Aktivitäten wie Wanderungen, Turnübungen und gemeinsamem Singen bei Bürgertreffen.

Heike Scholhölter präsentierte das Angebot der Hospiz-Gruppe in Neustadt. Hier geht es nicht um Lebensverlängerung oder Heilung, sondern darum, Menschen zu begleiten, zu unterstützen und ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Psychosoziale Begleitungen von geschulten ehrenamtlichen Helfern finden sowohl zu Hause als auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern in Neustadt statt. Ein zentraler Bestandteil ist das Gespräch und die Unterhaltung. Diese Leistungen werden kostenlos angeboten und von der Krankenkasse gefördert.

Werner Gutfrucht stellte den katholischen Krankenpflegeverein „Elisabethenverein“ vor. Im Jahr 2018 fusionierten alle Verbandsgemeinden, um ihre Unterstützung für etwa 450 Mitglieder effektiver gestalten zu können. Der jährliche Beitrag von 28 € wird zwischen dem Elisabethenverein und der Sozialstation Neustadt/Wstr. aufgeteilt, wobei 26 € der Sozialstation zugutekommen. Der Verein bietet unter anderem Hausbesuche an und unterstützt bei der Kontaktaufnahme zur Sozialstation.

Martin Groß, evangelischer Pfarrer der Verbandsgemeinde, stellte den Pflegedienst vor. Aktuell befindet sich der Pflegeverein der evangelischen Kirche in einer Zusammenführung mit dem Diakonissenverein Neustadt. Neben dem monatlichen Seniorenkaffee und den Ansprechpartnern der Seelsorge wurde auch die Asylhilfe und andere Aktivitäten vorgestellt. Besonders erwähnenswert war das Flüchtlingstreffen unter dem Motto „Flüchtlinge treffen Ureinwohner“ sowie die ökumenischen Seniorennachmittage. Martin Groß betonte zudem die Bedeutung der Digitalbotschafter für die Zukunft, insbesondere für schwerhörige Menschen, bei denen digitale Kommunikation von großem Wert sein kann. Zu runden Geburtstagen und ab dem 88. Lebensjahr besuchen die Pfarrer der Verbandsgemeinde die Senioren gerne zur Gratulation. Hausbesuche sind auch außerhalb dieser Anlässe ein wichtiger Teil des Gemeindelebens. Abschließend lud Martin Groß die Teilnehmer herzlich zu den Gottesdiensten ein, bei denen das gemeinsame Gebet und das Singen von Liedern große Freude bereiten.

Elke Weller präsentierte ihre Arbeit als Fachkraft Gemeindeschwester plus. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, zu vermitteln und Kontakte zu knüpfen. Sie unterstützt bei Fragen rund um den Pflegedienst, Hausnotrufe, Sozialdienste und Essen auf Rädern. Elke Weller bietet Hilfe an und hört bei Familienproblemen zu, denn manchmal ist es einfach wichtig, jemandem zuzuhören. In den letzten drei Jahren hat sie zudem viel bewegt in der Verbandsgemeinde. Das Seniorenwandern „mein Spaziergang“ erfreut sich großer Beliebtheit. Elke Weller lobte die großartige Unterstützung der Helfer vor Ort, wie Frau Kaiser in Esthal, Frau Fries in Lindenberg, Herr Mann in Weidenthal und Frau Münch in Iggelbach. Ein mobiles Turnprogramm gehört ebenfalls zu ihrem Angebot, und neu hinzu kommt das „Mittwochsessen“. Denn gemeinsam schmeckt es einfach besser!

Unter dem Namen „Hilfe im Tal“ stellte Frau Wettstein eine neue Initiative vor. Inspiriert von der Hilfe im Ukraine-Krieg entstand die Idee, diese Unterstützung auch hier im Tal zu verbreiten. Denn nicht nur in der Ukraine werden Hilfspakete benötigt, sondern auch hier vor Ort sind Menschen auf Hilfe angewiesen. Ob nach einem Hausbrand, einer krankheitsbedingten finanziellen Notlage oder einer Unterbrechung der Einnahmen aufgrund von Studium und vielen anderen Situationen – kurzfristige Unterstützung kann Menschen helfen, weiterhin am Alltagsleben teilzunehmen. Ein besonderes Projekt dieser Initiative ist aktuell die Hilfe beim Tiertransport, der durch den Staudammbruch in der Ukraine vom Hochwasser betroffen ist und ohne Unterstützung nicht zurückkommen kann. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden spielt dabei eine wichtige Rolle und wird im Rahmen von „Hilfe im Tal“ umgesetzt.

Im Anschluss stellte Pflegeberaterin Silke Weissenmayer den Pflegestützpunkt Lambrecht vor. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Martin Franke ist sie für die Pflegeberatung zuständig und unterstützt nicht nur Senioren beim Ausfüllen von Anträgen und der Beschaffung von Hilfsmitteln, sondern bietet auch Hilfe und Beratung für Angehörige, wenn ein Pflegefall in der Familie eintritt. Der Pflegestützpunkt vor Ort bietet den Betroffenen „Atempausen“ in Form von Kaffeenachmittagen an. Hier findet ein reger Austausch unter Gleichgesinnten statt und es entsteht eine Art Selbsthilfegruppe. Die Beratung umfasst auch Themen wie die Unterstützung bei der Beantragung von Sozialhilfe, Veränderungen in der Wohnsituation oder der Einrichtung des häuslichen Umfelds und vieles mehr. „Wir möchten alles tun, um das Leben lebenswerter zu machen“, betont Silke Weissenmayer abschließend und übergibt das Wort an ihre Nachrednerin.

Ortrud Rey, Vorsitzende des Seniorenbeirates, erläuterte die Zusammensetzung und Aufgaben des Gremiums. Der Seniorenbeirat hat politisches und verwaltungstechnisches Mitspracherecht im Verbandsgemeinderat und setzt sich trotz der Vertretung durch Mitglieder verschiedener Parteien in den Gemeinden für das Wohl der Senioren in der Verbandsgemeinde ein. Als Beispiel wurde der Einsatz für die Anschaffung des Bürgerbusses im Tal erwähnt. Der Seniorenbeirat ist über die Verbandsgemeinde Lambrecht erreichbar, wo Sonja Zimmermann Anrufe entgegennimmt.

Zuletzt stellte Fredi Puchalski den VDK Elmstein/Iggelbach vor. Der VDK bietet Unterstützung bei abgelehnten Anträgen, Feststellung des Behindertengrads, Gleichstellungsaufgaben und mehr. Zudem werden Fahrten zu Therapien oder Krankenbesuchen für Mitglieder unterstützt. Eine monatliche Zeitschrift, die im Mitgliedsbeitrag von nur 6€ (langjährige Mitglieder zahlen nur 4,50€) enthalten ist, informiert die Mitglieder regelmäßig. In Zeiten von Corona und auch danach ist ein Anstieg der Mitgliederzahlen zu verzeichnen, was auf einen steigenden Bedarf an Hilfe hinweist.

Zum Abschluss wies Elke Weller auf die bevorstehenden „Landesweiten Bewegungstage“ vom 07. bis 09.07.2023 hin. Am 08.07.2023 bietet Lindenberg um 10 Uhr auf einem Multifunktionsfeld mit Trainern die Möglichkeit, in mehreren Gruppen aktiv teilzunehmen.

Silke Weissenmayer beendete die Präsentationen mit der Einladung, den von Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn gestifteten Kuchen bei einer Tasse Kaffee zu genießen und sich an den Tischen von den einzelnen Gruppen beraten zu lassen. Die ehrenamtlichen Helfer, die im Raum an den Tischen verteilt waren, freuten sich über das große Interesse der anwesenden Seniorinnen und Senioren und verteilten Informationen, um den Menschen eine Anlaufstelle für zukünftige Anliegen zu bieten.

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