Die gemeinsame Totenehrung und Gedenkfeier zum Volkstrauertag der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) fand am Sonntagmorgen auf dem Friedhof in Lambrecht statt. Im Mittelpunkt der Feier stand das Gedenken an die Kriegstoten sowie die Opfer von Gewaltherrschaft und Terror.
Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller betonte, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. Trotz Fortschritten sei Gewalt weltweit weiterhin präsent, insbesondere angesichts der jüngsten Ereignisse in der Ukraine und im Nahen Osten. Menschen in verschiedenen Teilen der Welt seien nach wie vor Opfer von Krieg, Verfolgung, Vertreibung und Terror.
Müller erinnerte auch an die Ereignisse vor 100 Jahren, am 8. Januar 1923, in Lambrecht. Als einzige Stadt in der Pfalz weigerte man sich, sich den Separatisten zu unterwerfen, die die Pfalz als autonome Republik aus dem damaligen Deutschen Reich ausgliedern wollten.
Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Pfalz unter französischer Besatzung, und die Lambrechter Bürger verteidigten ihr Stadthaus gegen die Separatisten. Bei einem Überfall wurden drei unschuldige Bürger tödlich verletzt, darunter der 72-jährige Weber Wilhelm Elsässer, der 44-jährige Webmeister Friedrich Macht und der 49-jährige Weber Heinrich Selinger. Ein Gedenkstein neben dem Ehrenmal erinnert heute an diese tragischen Ereignisse.
Pfarrer Rainer Brechtel thematisierte in seiner Ansprache das Leiden von Kindern in den aktuellen Kriegen, insbesondere in der Ukraine und in Israel. Kinder hätten das Recht, in Geborgenheit, Frieden und Freiheit aufzuwachsen. Er schloss seine Rede mit dem Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Friedrich Bonhoeffer.
Nach den Ansprachen erfolgte die Niederlegung der Kränze am Ehrenmal durch den Kreisbeigeordneten Sven Hoffmann, Bürgermeister Gernot Kuhn und Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller sowie Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes OG Lambrecht, der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützengesellschaft Lambrecht und des VdK Sozialverbandes.
Worte zur Totenehrung sprachen Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann und Pfarrer Frank Wiehler. Das musikalische Begleitprogramm der Gedenkfeier wurde vom K&K Blechbläserquintett gestaltet.
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