Am Sonntagnachmittag wurde im Pausenhof der Grundschule, der Lambrechter Sommertag gefeiert, in treuer Anlehnung an eine alte Tradition. Auf dem Gelände versammelten sich viele Besucher und die Kinder hatten ihre selbstgebastelten herrlichen Sommertags-Stecken in den Händen. Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller, der stellv. Vorsitzende des Verkehrsvereins Gerhard Senftleben und Tanja Bundenthal-Beck, Beigeordnete der Stadt Lambrecht, hießen die Gäste herzlich willkommen.
Der Lambrechter „Sommertag“ ist etwas Besonderes und hebt sich von anderen „Ri-Ra-Ro-Festlichkeiten“ in den Orten der früheren Kurpfalz ab. Er verknüpft das Frühlingsfest am Sonntag Lätare mit einem historischen Rechtsstreit aus dem Jahr 1750 zwischen St. Lambrecht und Grevenhausen. Dieser Streit konnte damals friedlich beigelegt werden, und die Bewohner der beiden damals selbständigen Dörfer nutzten den Sonntag Lätare fortan als Friedensfest, informierte der Gästeführer Werner Seinsoth gleich zu Beginn der Veranstaltung. Bis zum Jahre 1870 feierte besonders die Tuchmacherzunft das Ereignis von 1750. Im Laufe der Zeit hat sich das Fest weiterentwickelt, aber der historische Hintergrund wird nach wie vor gepflegt und gewürdigt. Heute ist der Lambrechter Sommertag ein Fest für die gesamte Gemeinde, bei dem Besucher zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern, traditionelle Bräuche zu pflegen und die Verbundenheit mit der Geschichte der Region zu feiern. Der Lambrechter Sommertag zählt zu einem der ältesten und originellsten Festen seiner Art in der ganzen Region.
Tanja Bundenthal-Beck moderierte das nachfolgende Programm. Schüler der Grundschule Lambrecht, die Klassen 1a, 2a, 2b sowie der Schulchor unter der Leitung von Lehrerin Andrea Knoll, sangen ein Frühlingslied, ein Lied vom Regenbogen und von der Jahresuhr sowie das Jahreszeitenlied. Die Kinder vom katholischen Kindergarten St. Lambertus tanzten einen Sonnentanz. Die städtische KiTa „Rappelkiste“ präsentierte sich mit zwei Gruppen und zeigte einen Tanz vom Hoppelhase Hans und die Vorschulgruppe „Mullewapp“ zeigte einen Bienentanz. Danach schloss sich die beachtliche Steckenparade der Kinder an.
Der Ringkampf zwischen Sommer und Winter musste abgesagt werden, da keine Kämpfer gefunden wurden.
Der anschließende Sommertags-Umzug führte zum Friedrich-Ebert-Platz, wo das traditionelle Stammdurchhauen ausgetragen wurde. Mit wuchtigen Hieben gruben sich die scharfen Äxte tief in den dicken Baumstamm. Die Akteure Simon Braun und Maximilian Groß lieferten sich einen kräftezehrenden Zweikampf, und durften sich begeisterter Anfeuerungsrufe erfreuen. Simon Braun konnte diesen Wettstreit für sich entscheiden und wurde belohnt mit einem Efeukranz, überreicht von Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und dem stellv. Vorsitzenden des Verkehrsvereins Gerhard Senftleben. Maximilian Groß als Unterlegener musste sich mit einem Strohkranz begnügen.
Zurück im Schulhof wurde der Winter in Form eines Strohballens verbrannt – „Ri-Ra-Ro, de Summerdach is do“. Im Anschluss bekamen die Kinder ihre obligatorische Sommertags-Brezel.
In der Turnhalle fand bei einem gemütlichen Beisammensein der Abschluss der Veranstaltung statt. Der Dank der Veranstalter – Verkehrsverein und Stadt – galt den Helfern und Helferinnen von DRK, Feuerwehr, Bauhof und anderen Freiwilligen, die zum Gelingen des Sommertages beitrugen.
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