ASV 1946 Esthal e.V.
Jubel in Esthal: ASV schafft nach 10 Jahren den Aufstieg in die B-Klasse
ASV : SG Mußbach II 9:2
Nun war es soweit, der letzte Spieltag der C-Klasse Rhein-Mittelhaardt West stand an und die Tabellensituation konnte kaum spannender sein.
Zur gleichen Zeit, als der ASV zuhause die zweite Mannschaft der SG Mußbach empfing, spielte der TuS St. Martin, der sich mit einem 2:3-Auswärtssieg am Sonntag zuvor bereits zum verdienten Meister dieser Spielklasse krönte, gegen die zweite Garde des VfL Neustadt, die mit einem Punkt Vorsprung vor dem ASV auf dem zweiten Platz der Tabelle stand.
Somit war klar: Der ASV musste sein Heimspiel gegen Mußbach gewinnen und auf Schützenhilfe von den neu gewonnenen Freunden aus St. Martin hoffen. Sollte der VfL das Spiel in St. Martin nicht gewinnen und der ASV gleichzeitig sein Spiel gewinnen, würde der ASV in der Tabelle an Neustadt vorbeiziehen und auf Platz 2 landen, was gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die B-Klasse wäre – ein Ziel, auf das man in Esthal seit 10 langen Jahren wartet.
Auch am letzten Spieltag hatte der ASV anfangs leichte Schwierigkeiten. Man dominierte zwar das Spielgeschehen, jedoch dauerte es eine ganze Weile, bis die erste Großchance in Form eines Foulelfmeters zustande kam. Doch Marvin Wolf schaffte es nicht, diesen zur verdienten 1:0-Führung zu verwandeln.
Die zahlreich erschienenen Fans des ASV mussten bis zur 26. Spielminute warten, bis Samuel Bröhl das 1:0 erzielte. Kurz darauf machte es Philipp Pojtinger besser als sein Mitspieler zuvor und verwandelte den zweiten Elfmeter des Spiels sicher zum 2:0.
Jedoch musste man, wie schon so oft in dieser Saison, aufgrund der schwachen Defensivarbeit bei Standards den 2:1-Anschlusstreffer der Gäste hinnehmen.
Aber das Gegentor brach den ASV nicht und so konnte man durch Tore von Marvin Wolf und nochmals Samuel Bröhl auf einen Halbzeitstand von 4:1 erhöhen.
Bereits vor dem Spiel wurde vereinbart, dass seitens der Fans keine Informationen zum aktuellen Spielstand in St. Martin zu den Spielern auf dem Platz durchsickern sollten.
In der zweiten Halbzeit gab es bis auf einen Doppelpack von Pascal Wolf, den zweiten Treffer des Tages von Philipp Pojtinger, einen Treffer von Tim Baßler und zu guter Letzt von Sascha Kaiser keine großen Vorkommnisse mehr. Endstand 9:2 für den ASV. Die einzige Frage, die sich jeder stellte, war: „Wie steht’s in St. Martin?“
Mit dem Schlusspfiff des Unparteiischen begann die Achterbahnfahrt der Gefühle für alle in Grün-Weiß.
Zunächst erhielt das Team die Information, dass es in St. Martin zu Beginn der Nachspielzeit nach wie vor 0:0 stand. Nach einem Platzverweis und zwei Zeitstrafen war der VfL sogar nur noch zu neunt, und St. Martin spielte zu zehnt.
Nun wartete man auf die Nachricht, dass das Spiel in St. Martin aus sei und man in Esthal den Aufstieg feiern könne. Aber es kam anders, ganz anders! Schon wenige Sekunden nach der Info über das 0:0 riefen mehrere Zuschauer: „Nein, 1:0 für den VfL!“
In der 93. Spielminute traf der VfL per Elfmeter zur Führung und in Esthal herrschte Totenstille. Als es dann noch fälschlicherweise hieß, das Spiel zwischen dem VfL und St. Martin sei aus, war jeder Spieler, jeder Fan gebrochen.
Nachdem schon ein Teil der Spieler mit gesenktem Kopf auf dem Weg in die Kabine war, hieß es dann wieder, das Spiel würde noch laufen und sei noch nicht abgepfiffen.
Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und so war es. Jeder einzelne ASV’ler hoffte auf die Nachricht „1:1“, aber daran glauben konnte keiner mehr.
Dann war es soweit: etwa 10 Minuten nach Abpfiff der Partie in Esthal rief die erste Zuschauerin: „1:1, 1:1 in St. Martin!“ Nachdem man sich kurz vergewissert hatte, dass die Info stimmte, brachen alle Dämme auf und neben dem Platz.
Als es dann noch hieß: „AUS, AUS, DAS SPIEL IST AUS!!!“, war die Stimmung wie losgelöst.
Es war soweit: Der ASV steigt nach genau 10 Jahren wieder in die B-Klasse auf, und wie!
Die Geschichte und das Ende kann man sich nicht ausdenken. Ausgerechnet der jahrelange „Erzrivale“ St. Martin sorgt dafür, dass der ASV aufsteigt.
Das Highlight der anschließenden Feierlichkeiten war, als um ca. 0 Uhr rund zehn Mann in Blau ins Sportheim einliefen. Spieler von St. Martin folgten dem Aufruf der Esthaler und kamen zum gemeinsamen Feiern vorbei.
Nun bleibt nur noch danke zu sagen – danke an alle Fans, Sympathisanten und alle, die die Mannschaft nicht nur in dieser, sondern auch in den letzten Jahren so treu unterstützt haben. Und natürlich auch ein riesiges Dankeschön an den TuS St. Martin, der, obwohl die Meisterschaft bereits in trockenen Tüchern war, noch einmal alles gegeben hat.