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40-jähriges Jubiläum Museumsbahn Kuckucksbähnel

Festakt mit viel Prominenz am Elmsteiner Bahnhof

Elmstein

Gruppenfoto am Bahnsteig

Am 02.06.1984 fuhr der erste Zug der neu gegründeten Museumsbahn Kuckucksbähnel von Neustadt nach Elmstein. Grund in diesem Jahr das 40-jährige Jubiläum an mehreren Tagen ausgiebig zu feiern. Der Festakt fand am Samstag, 1. Juni, auf dem Gelände der Walter Bernius Anlage am Bahnhof in Elmstein statt.

Pünktlich um 12.00 Uhr dampfte die Lokomotive (Württemberger T3 Nr. 930) mit ihren Wagons, unter den Klängen des Musikvereins Elmstein, in den Bahnhof Elmstein ein. Mit an Bord prominenter Besuch, der zur offiziellen Geburtstagsfeier „40 Jahre Jubiläum“ angereist war.

Das Kuckucksbähnel ist eine große Attraktion für unser Tal und die gesamte Region, betonte Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn in seiner Begrüßung. Seit nunmehr 40 Jahren dampft es unermüdlich durch das Elmsteiner Tal. In dieser Zeit hat das Kuckucksbähnel über eine Million Fahrgäste von Neustadt nach Elmstein und zurück befördert. Das entspricht durchschnittlich 26.000 Gästen pro Jahr.

Kuhn hob auch die Beliebtheit der Sonderfahrten hervor, wie die rollenden Weinproben und die Nikolausfahrten, die stets ausgebucht sind. Er unterstrich die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Betrieb der Museumsbahn. Obwohl das Ehrenamt landauf, landab zunehmend Probleme bekommt, kann der Verein erfreulicherweise auf viele junge Kräfte zurückgreifen. Diese jungen Eisenbahnbegeisterten opfern viele Stunden ihrer Freizeit, um das Kuckucksbähnel am Laufen zu halten.

Gernot Kuhn lobte die Kontinuität und den Enthusiasmus der ehrenamtlichen Helfer und drückte seine Zuversicht aus, dass das Kuckucksbähnel auch in Zukunft eine Erfolgsgeschichte bleibt.

Zum Festakt in Elmstein hielt Ministerpräsidentin Malu Dreyer eine begeisterte Festrede. Sie hob die Vielfalt der Angebote, die Sonderfahrten und das besondere Sonderprogramm im Pfalzbahnmuseum hervor, das den Besuchern einzigartige Erlebnisse bietet. „Das alles spricht für die Akteure,“ lobte Dreyer die Organisatoren der Feier.

Sie würdigte die hervorragende Arbeit der der Ehrenamtlichen und betonte, dass die vielen Geschichten rund um die Museumsbahn, die ihr Werner Schreiner erzählt hat, den Rahmen sprengen würden. Die Geschichte der Bahn lässt sich bis ins Jahr 1900 zurückverfolgen. Anfangs diente die Strecke vor allem dem Holztransport und dem Güterverkehr der ansässigen Fabriken. Ab 1909 wurde dann auch der Personenverkehr zwischen Lambrecht und Elmstein aufgenommen. Doch mit der zunehmenden Verbreitung privater Autos lohnte sich der Bahnbetrieb nicht mehr und wurde eingestellt. Busse übernahmen den Personenverkehr.

Dank einer hervorragenden Kooperation zwischen Kommune, Land und Bahn sowie einem enormen Engagement konnte die Bahnstrecke reaktiviert werden. „Einfach nicht aufgeben“ war damals das Motto. Der alte Lokschuppen wurde von Walter Bernius in ein Restaurant umgebaut. Neue Impulse brachte auch die Eröffnung der Fahrzeugsammlung der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte in Neustadt. Alle Beteiligten setzten sich dafür ein, dass zwischen Neustadt und Elmstein eine Museumsbahn fahren sollte. Einen weiteren Schub erhielt das Projekt durch das Jubiläum „150 Jahre Eisenbahn in Deutschland“.

Ein Förderverein unter dem Vorsitz von Werner Schreiner und die Gründung der Eisenbahn Betriebs GmbH durch die Kommunen waren entscheidende Schritte. Die Bahn kaufte die Strecke und die Nebenstrecken für 400.000 DM. Alle Hürden wurden gemeistert, sodass die erste Fahrt der Museumsbahn „Kuckucksbähnel“ am 2. Juni 1984 stattfinden konnte.

Heute, nach 40 Jahren, können wir dieses Jubiläum mit Stolz feiern. Mit Blick in die Zukunft sollen der Museumsbereich in Neustadt erweitert und der Bahnhof Elmstein mit EU-Mitteln zu einem Touristenzentrum weiterentwickelt werden.

Annette Aull begeisterte die Besucher als „Lisbeth vun Elmstein“ und versetzte sie in die Zeit um 1925. In ihrer Rolle berichtete sie eindrucksvoll von dem oft beschwerlichen Leben in und um Elmstein. Damals fuhr auch das Kuckucksbähnel durchs Elmsteiner Tal und brachte viele Veränderungen mit sich. Annette Aull bot den Zuhörern einen lebendigen Einblick in die Geschichte und vermittelte ein Gefühl für die Herausforderungen und den Fortschritt der damaligen Zeit.

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld überbrachte die besten Glückwünsche des Landkreises Bad Dürkheim zum 40-jährigen Jubiläum des Kuckucksbähnel. In seiner Ansprache dankte er den Protagonisten und den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Museumsbahn ins Leben gerufen haben. Er betonte die hohe Attraktivität der Museumsbahn, die als touristisches Verbindungsglied zwischen der Rheinebene und den Tiefen des Biosphärenreservats Pfälzerwald dient.

Seit der Indienstnahme der Museumsbahn 1984, sind 40 Jahre vergangen und es hat sich vieles verändert. Ihlenfeld betonte die Wichtigkeit, erneut über die touristische Ausrichtung und die zukünftigen Ziele nachzudenken. Besonders in Elmstein gibt es zahlreiche hochattraktive Sehenswürdigkeiten wie die Samenklenge, die Wappenschmiede, das Trifterlebnis „Legelbachtal“, Trackingplätze, den Zipline-Park und vieles mehr. Er wies auf die Vielzahl von Freizeitaktivitäten hin, die man unternehmen kann, darunter der Helmbachweiher, der erneut eine Renaissance erfährt.

Das Kuckucksbähnel sei seit vier Jahrzehnten ein Erfolgsmodell. Für die Zukunft müsse es von großer Bedeutung sein, die Museumsbahn mit all diesen Attraktionen zu verbinden. Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit für das Kuckucksbähnel solle man mit der gleichen Begeisterung vorgehen, wie es damals die Gründerväter getan haben. Ihlenfeld wünschte sich, dass ein erneuter Impuls von dieser Jubiläumsfeier für das Kuckucksbähnel ausgehe.

Oberbürgermeister der Stadt Neustadt an der Weinstraße, Marc Weigel, richtete in seiner Ansprache den Blick auf die Gegenwart. Für ihn ist es immer ein erfreulicher Anlass, wenn sich die Verbandsgemeinde Lambrecht mit der Stadt Neustadt, den übrigen Gesellschaftern und Vereinen trifft, um Bilanz zu ziehen und zu besprechen, was getan werden muss, um den Betrieb des Kuckucksbähnel aufrechtzuerhalten.

Weigel betonte, dass er um die immense Arbeit weiß, die in diesem Projekt steckt, und er zollte großen Respekt allen Ehrenamtlichen, die das ganze Jahr über Verantwortung übernehmen. Dank ihres Engagements können Gäste, Touristen und Einheimische einige schöne Stunden mit dem Kuckucksbähnel verbringen.

Darüber hinaus wird durch den Betrieb der Museumsbahn ein Stück Geschichte der Pfalz erhalten und gepflegt, was für die Region von großer Bedeutung ist. Weigel würdigte die Bemühungen aller Beteiligten, die dazu beitragen, diese wertvolle Tradition zu bewahren und weiterhin lebendig zu halten.

Ortsbürgermeister Rene Verdaasdonk drückte seine große Erleichterung und Dankbarkeit aus, dass vor 40 Jahren einige engagierte Personen die Idee zur Museumsbahn Kuckucksbähnel hatten und diese erfolgreich umsetzten. Er betonte, dass es heute unter den aktuellen Gegebenheiten nahezu unmöglich wäre, ein solches Projekt zu realisieren.

Verdaasdonk skizzierte die Herausforderungen, die bei einer heutigen Umsetzung auftreten würden. Das Eisenbahnbundesamt würde eine vollständige Sanierung der Gleisstrecke verlangen. Die Deutsche Bahn bräuchte drei Jahre Vorlaufzeit, um ihren Fahrplan entsprechend anzupassen, damit das Kuckucksbähnel bis nach Neustadt fahren könnte. Die Obere Wasserbehörde würde Bedenken wegen Schmieröl im Gleisbett direkt neben dem Speyerbach anmelden und eine durchgehende Spundwand fordern.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) würde darauf hinweisen, dass ungesicherte Bahnübergänge nicht mehr zulässig sind. Zudem würde die untere Naturschutzbehörde im Vorfeld ein Artenschutzgutachten fordern. Dieses Gutachten würde aufzeigen, dass geschützte Arten wie die Geburtshelferkröte, der Moorfrosch und die Rotbauchunke im Bereich Frankeneck und Helmbach vorkommen. Der Naturschutzbund (NABU) würde daraufhin einen durchgehenden Krötenzaun mit Tunneln im Abstand von 100 Metern fordern. Wie dies mit einer geschlossenen Spundwand zu vereinbaren wäre, müsste erst eruiert werden.

Des Weiteren würden TÜV und Brandschutzbeauftragte ihre Anforderungen stellen. Eine Bürgerinitiative würde sich vermutlich formieren, und Aktivisten könnten sich an die Gleise kleben. Junge Helfer wären schwer zu gewinnen, da sich die Dampflok weder per App steuern ließe noch durchgehendes Internet auf der Strecke verfügbar wäre.

Rene Verdaasdonk ist heilfroh, dass die Initiative zur Museumsbahn vor 40 Jahren ergriffen wurde.

Martin Franck, zweiter Geschäftsführer der Betriebs GmbH und erster Vorsitzender des Fördervereins Kuckucksbähnel e.V., schilderte, wie er zu seinen Ämtern kam. Franck, der als „Tourismuschef“ in Neustadt tätig ist, erkannte früh die touristische Bedeutung des Kuckucksbähnel. Seine Leidenschaft für Eisenbahnen stammt vermutlich aus seiner Kindheit, die er am Speyerer Hauptbahnhof verbrachte, wo noch Dampflokomotiven fuhren und dass er mit einer HO-Märklin Eisenbahn aufgewachsen ist.

In seiner Rede sprach Franck seinen Dank an all jene aus, die zum Gelingen der Museumsbahn beigetragen haben. Besonders hob er Werner Schreiner und Horst Kaiser hervor.  Franck betonte die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements und die kontinuierliche Unterstützung durch die Gemeinschaft, die das Kuckucksbähnel zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Ralf Rudolph ist Leiter der Neustadter Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG). Er nahm die Glückwünsche als Vertreter des „Geburtstagskindes“ entgegen. Wer Geburtstag hat, darf sich auch was wünschen. Seine Wünsche beziehen sich auf bleibende Unterstützung aus den politischen Gremien, den Kommunen, der VG Lambrecht und der Stadt Neustadt. Von der Ministerpräsidentin wünscht sich Rudolph ein gutes Wort bei der Finanzministerin Doris Ahnen einzulegen für die finanzielle Unterstützung bei der Streckensanierung.

Namentlich erwähnte Ralf Rudolph die Protagonisten Horst Kaiser, Dieter Ohnesorg, Dieter Hofherr und Werner Lautensack bei seinen Dankesworten  sowie Michael Hallmann vom Verkehrsverbund für seine stets offene Ohren. Sein Apell an die Anwesende: Helft weiter , damit das Kuckucksbähnel weiter fahren kann.

Während des Fest-Wochenendes fand am Bahnhof in Elmstein eine Oldtimerausstellung statt. Tagesticketinhaber hatten die Möglichkeit, im Halbstundentakt mit einem Oldtimerbus zu verschiedenen Stationen im Ort zu fahren. Im Bahnhofsgebäude wurden Souvenirs angeboten, und es gab eine Triftausstellung. Zudem stellte Karin Jung ihr Buch „Im Wichtelwald“ vor. Für die Verpflegung der Besucher war sowohl am Bahnsteig als auch im Park bestens gesorgt.

Am Sonntag, den 2. Juli, enden die Jubiläumsveranstaltungen „40 Jahre Kuckucksbähnel“.

 


Videoclip

Zugeinfahrt in Bahnhof Elmstein

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