Neustadt. Im Herzen der Stadt Neustadt an der Weinstraße, auf dem historischen Marktplatz konnten der oberste Chef der Feuerwehr, Oberbürgermeister Marc Weigel und der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Stefan Klein eine Fahrzeugübergabe durchführen, welche es in einer solchen Form noch nicht gegeben hat.
Auch für die Kameradinnen und Kameraden der Neustadter Wehr war es eine außergewöhnliche Fahrzeugübergabe und ein Bild, dass in Erinnerung bleibt.
Oberbürgermeister Marc Weigel konnte in einer Feierstunde sechs neue Einsatzfahrzeuge, zwei Drehleiter mit Korb 23/12 von Rosenbauer Modell L32A-XS, drei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge10 sowie einen Gerätewagen Messtechnik, alle von Walser in Rankweil/Österreich, an die Feuerwehr Neustadt im Wert von rund 3,9 Millionen Euro übergeben. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusste die Fahrzeuge mit 748.000 €uro. Bei der Veranstaltung, bei der die komplette „Blaulichtfamilie“ der Stadt Neustadt, der komplette Stadtrat, die Bürgerinnen und Bürgerinnen der Stadt und den Weindörfern beiwohnten, betonte Weigel, dass die neuen Fahrzeuge eine gute Investition sind. Es ist ein „großes und starkes Zeichen in unsere Feuerwehr“, seit dem aufgestellten Fahrzeugkonzept der Wehrleitung aus dem Jahre 2017, welches der Stadtrat einstimmig beschloss, flossen 20 Millionen in die Feuerwehr. Nicht nur in neue Fahrzeuge, sondern auch in Material, Ausrüstung und Optimierung der Gerätehäuser. Im nächsten Jahr wird sogar ein ganz neues Gerätehaus in Lachen-Speyerdorf eingeweiht werden. Aber was nützen die neuen Fahrzeuge und Ausrüstung, wenn nicht die über dreihundert ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen wären, welche mit der Ausrüstung für den Schutz der Neustadter Bürger, 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr sorgen würden. Da neben den neuen auch die ausgemusterten Fahrzeuge präsentiert wurden, konnte man sich ein Bild machen was für ein Quantensprung die Feuerwehrtechnik in den letzten Jahren gemacht. Diesen Aspekt betonte Weigel. Die gute und moderne Ausrüstung der Neustadter Wehr soll auch dazu führen, neue ehrenamtliche Helfer zu motivieren.
Brand-und Katastrophenschutzinspekteur Stefan Klein, für den es auch ein besonderer Tag in seiner Amtszeit ist, lobte ebenfalls die ehrenamtliche Tätigkeit der Kameradinnen und Kameraden. Neustadt ist die größte Freiwillige Feuerwehr ohne hauptamtliche Kräfte in Rheinland-Pfalz. Ohne solche Investitionen bricht das Ehrenamt in der Feuerwehr weg und ist nicht mehr attraktiv genug. Klein dankte dem Stadtrat, denn durch den Beschluss aus dem Jahre 2017 ist für die Zukunft der Neustadter Wehr und für die Sicherheit der Bürgerin und Bürger in Neustadt und seinen Weindörfern gesorgt. Klein betonte „die Feuerwehr steht zu 100 Prozent hinter den Bürgern, dem Stadtrat, der Verwaltung und dem Oberbürgermeister.
Symbolisch, mit einem überdimensionalen Fahrzeugschlüssel übergaben, nach den beiden Begrüßungen, der Oberbürgermeister, die Wehrleitung zusammen mit den Fahrgestell- und Aufbau Hersteller an die Zugführer der jeweiligen Einheiten die neuen Errungenschaften.
Nach der Übergabe segnete Pfarrer Michael Janson von der Pfarrei HL. Teresa von Avila in Neustadt die neuen Einsatzfahrzeuge und wünscht allen Einsatzkräfte wieder eine gesunde Heimkehr nach den Einsätzen.
Am Ende der offiziellen Übergabe konnten die Gäste die neuen Einsatzfahrzeuge besichtigen und Fragen zu den neuen Techniken stellen. Ebenso war für mutige auch eine Fahrt über die Dächer von Neustadt, mit den beiden neuen Drehleitern möglich, was rege genutzt wurde.
Eckdaten zu den neuen Fahrzeugen
GW-Mess (Gerätewagen Messtechnik)
Anschaffungskosten: 310.000 €
Zuschuss des Landes: 42.000 €
Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI lang – Leistung: 140 KW (190 PS)
Gesamtgewicht: 5.500 kg Automatikgetriebe & Luftfederung Hinterachse
Aufbau: Fa. Walser, Rankweil/Österreich
Ausstattung: Getrennter Funk- und Arbeitsraum; Markise Beifahrerseite; Außenstaufach (Gasdicht) für Proben
Beladung: nach TR Nr. 5 RLP – Dräger XAM8000; PID Tiger; Strahlenmessgeräte
Funkraum: PC; Wetterstation; Multifunktionsdrucker; Etikettendrucker; Funk/PC-Arbeitsplatz mit 4 MRT
Geräteraum: Regalausbau; Arbeitstisch; Kühlschublade
Der GW-Mess ersetzt einen VW Bus T3 als Mef-G (Messfahrzeug Gefahrstoff) aus dem Jahr 1991. Für den Aufbauhersteller Walser war es der Prototyp eines GW-Mess Fahrzeuges.
HLF 10 (Hilfeleistungslöschfahrzeug 10)
Anzahl der Fahrzeuge: 3 Stück
Anschaffungskosten: je Fahrzeug 530.000 €
Zuschuss des Landes: je Fahrzeug 84.000 €
Fahrgestell: Mercedes-Benz 1530 AF 4×4 Atego – Leistung: 220 KW (229 PS) Allradantrieb & Allison Automatikgetriebe
Aufbau: Walser Alu-Line
Mannschaftskabine: Walser ESC
Beladung: nach DIN 14530-26 1600 l Wassertank; 120 l Schaummitteltank (Claas A) FPN Jöhstadt 10-2000; Schaumzumischanlage PD-Matic; Lichtmast LED 24 Volt; 4 PA-Sitze im Mannschaftsraum: Leader Akku-Lüfter Bat-Fan Neo; Pump an Roll Funktion
Zusatzbeladung: Schleifkorbtrage; Stab-Fast; Mehrzweckzug 16; 3-teilige Schiebeleiter; tragbarer Wasserwerfer Leader – Partner 2; Makita Akku-Flex und –Schrauber; Dräger XAM2500; Waldbrandausrüstung (2x Löschrucksack; 1x Waldbrandrucksack; 2x Gourgi-Tool, 2x Wiedekopfhake); Notfallrucksack mit AED; Hydroschild
Fahrzeuge ersetzen: 1 TLF (BJ 1997) und einen RW 1 (BJ 1990) beim Löschzug Süd – 1 TLF (BJ 1997) beim Löschzug Mußbach – 1 TLF (BJ 1995) und einen RW 1 (BJ 1990) beim Löschzug Lachen- Speyerdorf.
DLK 23/12 (Drehleiter mit Korb 23/12)
Anzahl der Fahrzeuge: 2 Stück
Anschaffungskosten: je Fahrzeug 995.000 €
Zuschuss des Landes: je Fahrzeug: 227.000 €
Fahrgestell: Mercedes-Benz 1530 F 4×2 Atego – Leistung: 220 KW (229 PS) – Gesamtgewicht 16t – Allison Automatikgetriebe
Aufbau: Rosenbauer Modell L32A-XS – 5-teiliger Leitersatz mit Gelenk; 500 kg Korb (5 Personen) – 23m Nennrettungshöhe bei 12m Ausladung
Ausstattung: Krankentragehalterung (300 kg) für Schleifkorb-Trage und XL-Schleifkorbtrage; Kamera im Korb-, Boden sowie am Gelenk; elektr. Fernsteuerbarer Wasserwerfer (2000l/Min) am Korb (Wasser / Schaum); Sitzheizung am Hauptbedienstand; Beifahrersitz mit integriertem Atemschutzgerät (Bostrom-Sitz); 2x Höhensicherungsgerät im Korb; 2x 230V LED-Scheinwerfer seitlich am Korb mit 35.000 Lumen; Elektrohydraulischer Notbetrieb; Selbstschutzdüsen am Rettungskorb Thermostat gesteuert
Beladung: nach DIN Akku-Lüfter Bat-Fan Neo; Akku-Kettensäge; Schreibkorbtrage Ferno Typ (Standard) & Typ 2070-32 (XL); 14 KVA-Stromerzeuger mit Gebäudeeinspeisung; Tauchpumpe TP 4/1
Ersatz für DLK 23/12 der Kernstadt aus dem Jahr 1999
Neubeschaffung für den Löschzug Lachen-Speyerdorf aufgrund der Risikoklasseneinteilung;
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