06.08.2013   

Stadt Lambrecht (Pfalz)
562. „Lambrechter Gäsbockkerwe“
Kerweumzug mit 21 Gruppen


Motivwagen Verein der Garten- und Blumenfreunde e.V.
Werbung fürs Bayrische Fest am 28.09.2013 in der Grundschulturnhalle

<Fotogalerie Kerweumzug>   <Videoclips>

Einen guten Draht zu Petrus müssen die Mitglieder des Kerwekomitées schon haben, denn die angekündigten Unwetter zur Kerwe blieben zum Glück aus. So war es unter anderem eine schweißtreibende Arbeit, am letzten Samstag die Kerwe in der Mühlstraße auszugraben und die Kerwesträuße an den Gastwirtschaften zu stecken, da mussten selbst die Musiker der Stadtkapelle mal eine kurze Pause einlegen, denn im Seniorenheim „Lambrechter Tal“ wurden sie schon sehnsüchtig erwartet und auch freudig begrüßt. Ein paar musikalische Sonderwünsche wurden gerne gespielt. Das Konzept des Komitées mit der Umgestaltung der Kerwe in der Altstadt ging voll auf, denn bis in die späten Abendstunden waren die Sitzplätze rar.

Ein Kerweumzug von besonderer Qualität sorgte für den Beifall der zahlreichen Zuschauer an der Umzugsstrecke am Sonntagnachmittag. Höhepunkte dabei waren die Gruppen der Feuerwehr mit dem Motto „Bei uns dut’s öfters krache, des sinn kee schäne Sache – nur der Notarzt der darf spritze, im Daal do soll er sitze“. Das Fasnachtskomitée war der Auffassung: „Wie wär’s in unsrer Stadt so nett, wenn  Lambrecht einen Baumarkt hätt!“ und die Blumenfreunde wiesen auf ihr Event hin: „Bayerisches Fest am 28. September ab 11 Uhr in der Grundschulturnhalle“ und gaben mit original bayerischem Bier schon jetzt Kostproben. Ein weiterer Hinweis galt der „Kleinen Kneipe in unserer Straße“, einer Privatinitiative vom Eiscafé „Venezia“ und dem Friseursalon Lauer, solche Ideen sind auch für die Zukunft der Lambrechter Kerwe gefragt und auch willkommen.

Der Höhepunkt am Sonntag die Kerwerede von Markus Kern. Lobend erwähnte er das 40jährige Jubiläum der Stadtkapelle mit schmerzhafter „Sondereinlage“ des Dirigenten. Die Lacher auf seiner Seite hatte er bei seinem Bericht über einen Arbeitseinsatz bei der Feuerwehr, wo ein Kamerad sich selbst im Fahrzeug eingesperrt hatte. Nicht weniger belacht die Grillaktion beim Sportheimwirt mit einem zusammen gebrochenen Schwenkgrill. Und auch die Geschehnisse vom Geißbockspiel kamen ins Gespräch. Denn die Soldaten im fünften Bild waren gar nicht zimperlich mit dem Wirt umgegangen, der anders wie vorgesehen recht brutal auf dem Bühnenboden landete und noch ein paar Tage später seine Blessuren pflegen musste.

Und der Kerweredner kritisierte auch die Getränkepreise beim Festspiel, die noch während der Aufführung reduziert wurden. Ein heißes Thema auch die Versetzung des Kerwegrabes durch die Komitéemitglieder, weil der Bauhof-Vorarbeiter sich mehr als uneinsichtig zeigte, nicht gerade ein schönes Verhalten zur Lambrechter Kerwe. Schließlich gab es noch eine Anekdote vom zuviel bestellten Streusalz für die Feuerwehr, einem umgekippten Lkw und noch eine fehlgelaufene Vernebelungsaktion eines Gebäudes.

Zu den Höhepunkten zählten an zwei Tagen neben dem Umzug die Live-Musik auf dem Friedrich-Ebert-Platz sowie das Brillant-Feuerwerk am Montagabend. Am Dienstag wurde um 21.30 Uhr die „Lambrechter Gäsbockkerwe“ mit einem Fackelzug und Trauermarsch zu Grabe getragen.


Kerwerede von Markus Kern

 

von Bruno Koppenhöfer
Fotos von Harald und Tanja König