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50 Jahre Partnerschaft Frankeneck – Les Thuits

65 Frauen, Männer und Kinder aus der Normandie besuchten turnusgemäß in diesem Jahr Frankeneck. Es war in diesem Jahr jedoch kein übliches Treffen: Die Partnerschaft zwischen Frankeneck und den französischen Gemeinden Thuit Signol, Thuit Anger und Thuit Simer feierte ihr 50jähriges bestehen.

1965 erfolgte der erste Kontakt mit einem Brief des damaligen Ortsbeigeordneten von Thuit Simer Jean Friquet an den Bürgermeister von Frankeneck Willi Stremme.

Man traf sich schließlich am 5.Juni 1966 in Straßburg anläßlich der Tagung des Rates der Städtepartnerschaft mittags um 12:00 Uhr auf dem Place de Kleber.

Hier wurde der Grundstein für die bis heute bestehende Partnerschaft gelegt.

Offiziell wurde die Partnerschaft am 21.Oktober 1967 in der “Alten Turnhalle“ in Frankeneck mit den Unterschriften auf den Verbrüderungsurkunden besiegelt.

Die zeichnenden Personen waren: Willi Stemme, Bürgermeister von Frankeneck, Erwín Flockerzi, Geschäftsführender Beamter; Robert Delamare, Bürgermeister von Thuit Anger; Gaston Dussailly, Bürgermeister von Thuit Signol und René Paturel,
Gemeinderat von Thuit Anger. Jean Friquet war verhindert.

Im folgenden Jahr wurde die selbe Veranstaltung in Thuit Signol mit der ersten offiziellen Delegation aus Frankeneck noch einmal in großen Rahmen gefeiert.

Alle Beteiligten legten von Anfang an großen Wert darauf, die Jugend aller Gemeinden in die Partnerschaft einzubinden. So waren es denn auch zwei Jugendgruppen, die den Besuchsreigen bereits im Jahre 1966 eröffnet hatten.

Weitere Jugendaustausche wurden von Pfarrer Rudi Job organisiert und begleitet.

Es folgten nun unregelmäßige gegenseitig Besuche.

Einen personellen Schub erhielt das junge Pflänzchen „Jumelage“ (Partnerschaft)1972 durch das erste Fussballspiel der Mannschaft aus Frankeneck in den Thuit´s. Viele weitere Spiele, auch im Tischtennis und im Boule, sollten folgen.

Um den gegenseitigen Besuchen eine gewisse Kontinuität zu verleihen, wurden ab 1979 regelmäßige Besuche im Wechsel immer an Christi Himmelfahrt vereinbart.

Dieser Besuchsrhythmus gilt bis heute und wurde ohne Unterbrechung durchgeführt.

Die Blütezeit unserer Partnerschaft waren die „neunziger“ Jahre. Hier wurden wiederholt Besuch mit über 100 Personen durchgeführt. Ein Farbtupfer waren die Auftritte des Musikvereines Esthal in der Normandie. Für viele ältere Franzosen war es ein großes Zeichen der Versöhnung, als die Esthaler Musiker in der Kirche von Thuit Anger die „Marseillaise“ , die französische Nationalhymne, intonierten.

Die Unterbringung der jeweiligen Besuche erfolgte von Anfang an bei Gastfamilien.
So wurden aus anfänglichen Partnern echte Freunde. Viele Familien sind schon über Jahrzehnte befreundet.

Am vergangenen Donnerstag wurden die französischen Gäste bei „Kaiserwetter“, das über die Festtage auch anhalten sollte, wie üblich mit einem (oder auch mehr) Glas Sekt auf dem Place des Thuits begrüßt.

Zur Überraschung aller fuhr ein großer französischer Oldtimer, ein Citroen Traction, geschmückt mit den entsprechenden Standarten, vor. Ihm entstiegen Charles de Gaulle („Charlie“ Marx) und Konrad Adenauer (Dr. Werner Klein).

In einer kurzen, launigen Rede – in deutsch mit franz. Akzent – beglückwünschte Charles de Gaulle die Anwesenden und wünschte ein gutes Gelingen der Veranstaltung.

Am Freitag war frühes Aufstehen angesagt: Mit 2 Bussen fuhr man an die Geburtsstätte der Partnerschaft, nach Straßburg. Nach einer Bootsfahrt auf der Ill und dem Besuch des Place de Kleber fuhr man nach Lindelbrunn. Dort wurde bei herrlichem Wetter in einem Biergarten ein gemeinsames Essen eingenommen.

Der offizielle Teil am Samstag begann mit einem Totengedenken auf dem Frankenecker Friedhof. Nach den einfühlsamen Worten von Pfarrer i.R. Rudi Job legte man stellvertretend für alle Verstorbenen der Partnerschaft am Grab von Bürgermeister Flockerzi ein Gebinde nieder.

Ab 18:30 wurde zu einem Sektempfang in die Festhalle geladen.

Anschließend begrüßte Bürgermeister Jürgen Schlupp im Namen der Gemeinde Frankeneck alle 170 Gäste sowie den Musikverein Esthal, der den Festabend musikalisch begleitete. Er dankte allen, die sich bei der Gestaltung der Festtage eingebracht haben.

Im Anschluß ließ der Bevollmächtigte der Gemeinde Frankeneck für die Partnerschaft, Karl Marx, mittels einer von ihm geschriebenen Chronik die vergangenen 50 Jahre der Partnerschaft Revue passieren. Der Vortag wurde perfekt übersetzt von Anita Klein.

Nach musikalischem Zwischenspiel hielt Verbandsbürgermeister Manfred Kirr die Festrede. Er verwies u.a. auf den so wichtigen Schulterschluß zwischen Frankreich und Deutschland nach den unheilvollen Jahren des Krieges und auch heute.

Nachdem Pfarrer i.R. Rudi Job noch ein paar eigene Gedanken zur Partnerschaft einfließen lies, wurden die Gastgeschenke ausgetauscht. Jean Claude Renault bedankte sich im Namen aller anwesenden Franzosen und wünschte der Partnerschaft für die Zukunft alles Gute.

Es folgten Grußworte von Giorgina Kazungu-Haß, MdL, und Frank Rüttger, Kreisbeigeordneter des Kreises Bad Dürkheim.

Mit dem Abspielen der beiden Nationalhymnen endete der offizielle Teil.

Ein gemeinsames Essen mit anschließendem Kuchenbuffett rundeten den Abend ab.
Begleitet von den Klängen der Esthaler Musiker wurde noch kräftig gefeiert und so manche alte Geschichte machte die Runde.

Alle Freunde der Partnerschaft, Deutsche wie Franzosen, waren begeistert von unserem gemeinsamen Festtagen.

Mit der Einladung für das nächste Jahr in den Thuit´s traten die französischen Freunde am Sonntag Vormittag die Heimreise an.

 

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