topbild
Lambrecht WappenLambrecht

„Denn für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37)

10. Jahrestag der Priesterweihe von Kaplan Anthony Anchuri

Mit einem festlichen Gottesdienst in der voll besetzten Kirche Herz Jesu in Lambrecht feierte am Sonntag Kaplan Anthony Anchuri  sein 10-jähriges Priesterjubiläum. Mitzelebranten waren Pfarrer Franz Neumer, Pfarrer Gerhard Burgard, Kaplan Bernard Addagatla und Kaplan Thomas aus Eichstätten. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom katholischen Kirchenchor St. Konrad unter der Leitung von Gudrun Jerges, die auch die Kirchenorgel spielte. Die Kollekte war für das soziale Projekt von Kaplan Anchuri in seinem Heimatort bestimmt. Unter den Gottesdienstbesuchern war auch die Mutter von Kaplan Anthony und sein Bruder Raja, die für einige Tage als Gäste in der Pfarrei verweilten.

In seiner Festpredigt gab Pfarrer Neumer einige Überlegungen zum Priestertum und Priester sein, dem Jubilar und den Gläubigen mit auf den Weg. Priester sind Menschen die mitten im Leben stehen, nicht abgehoben, mit und bei den Menschen sind, und auf sie zugehen. Priester müssen Menschen wahrnehmen, offen sein, anderen gegen über und für die jeweilige Zeit. Gerade heute, in der Menschen scharenweise der katholischen Kirche in Europa den Rücken kehren, bedarf es ein intensives Umdenken. „Bleib ein Mensch, der mit den Menschen lebt“, sagte Pfarrer Neumer zum Jubilar, bevor er ihn segnete.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand im Vorraum der Kirche ein Stehempfang statt, ausgerichtet von  Frauen der Pfarreigemeinschaft.

Genau vor 10 Jahren, am 31. März 2009 wurde Kaplan Anthony Anchuri in Kogantivaripalem zum Priester geweiht. Damals sowie heute an seinem Jubiläumstag war der Bibelspruch „Denn für Gott ist nicht unmöglich“, aus dem Lukasevangelium 1,37, sein Wegbegleiter. Wie ein roter Faden hat sich dieser Vers durch sein bisheriges Leben gezogen.

Dass für Gott nichts unmöglich ist, zeigte sich  schon bei der Hochzeit seiner Eltern. Sein Vater war Hindu wie alle anderen Dorfbewohner, seine Mutter ist Katholikin. Unüblich wechselte der Vater zum katholischen Glauben. Das Paar bekam 2 Söhne, doch der Wunsch nach einer Tochter war groß. Auch das dritte Kind war ein Junge. Eigentlich war damit die Familienplanung abgeschlossen, aber der Wunsch nach einem Mädchen war unverändert groß. Alsbald wurde ein 4. Kind geboren, auch ein Junge: Anthony.

Anthony Anchuri verließ mit 8 Jahren sein Heimatort für eine schulische Ausbildung, bis zur 10. Klasse. Hier hatte er viele kirchliche Stationen durchlaufen, vom Messdiener, Küster bis hin zum Chorleiter. In dieser Zeit wurde sein Pfarrer Iganzius zum großem Vorbild. So reifte in ihm der große Wunsch Priester zu werden. Bis heute ist Kaplan Anthony im tiefsten Herzen davon überzeugt, dass dies der richtige Weg war.

Nach Jahren der Ausbildung wurde Anthony Anchuri am 31. März 2009 in seinem Heimatort zum Priester geweiht. Eigentlich unüblich, weil in dem Ort es nur eine katholische Familie gibt. Jedoch für Gott ist nichts unmöglich. Gekommen waren 4500 Menschen, um an der Weihe teilzunehmen. Es war ein großer Schritt in seinem Leben.

In seiner ersten Kaplanstelle war Anthony Anschuri 5 Jahre tätig. Anschließend arbeitete er 3 Jahre als Direktor in einem College. Dann kurz vor Weihnachten kam die Anfrage seines Bischofs, ob er sich vorstellen könnte, eine Stelle in den USA anzutreten. 8 Monate wurde nach einer passenden Stelle gesucht. Vergebens. Es wurde daraufhin entschieden, dass er weiter im Bistum arbeiten soll. Aber für Gott ist nichts unmöglich. Es kam ein Brief vom Bistum Speyer mit der Anfrage, ob er, als Kaplan in Deutschland  arbeiten möchte.  So kam er 2015 nach Deutschland.

Kaplan Anchuri ist dankbar, hier in der Pfarrei arbeiten zu dürfen. Er wurde herzlich aufgenommen und hat sich zu keinem Zeitpunkt als Fremder gefühlt.

 

 

 


Priesterweihe am 31. März 2009 in Kongantivaripalem

von
Fotos:
Diese Webseite speichert Nutzerdaten. Diese Daten werden anonymisiert gespeichert und verwendet, zur statistischen Auswertung von Zugriffszahlen. Wenn Sie sich für die Ablehnung oder Annahme entscheiden, wird ein Cookie in Ihrem Browser gespeichert, welche sich diese Entscheidung für ein Jahr merkt. Mit der Zustimmung werden ebenso Dienste von Onesignal und Google eingebunden. Diese können unter anderem Cookies setzen und Ihre IP-Adresse speichern. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung