Nachdenklich!
Leserbrief von Tanja Schwindinger
Am 23. Dezember 2019 war ich zu Gast im „Zoar“ -Altenheim in Kaiserslautern und durfte dort, bzw. ich war herzlich willkommen, der Weihnachtsfeier der Bewohner beizuwohnen.
Da ich selbst gerade erst meine Mutter im Dezember 2019 mit 62 Jahren verloren habe, war es mir ein Anliegen zu diesem Anlass eine Unterstützung für die Mitarbeiter zu sein, welche mit sehr viel Mühe, Liebe und Geduld versuchen ein wenig Abwechslung in das Leben der älteren Menschen, körperlich und oder geistig beeinträchtigt, etwas besinnliche und fröhliche Weihnachtszeit zu bringen.
In diesen 3 Stunden meiner Lebenszeit erlebte ich sehr intensiv die verschiedensten Emotionen der Bewohner. Zuerst trotzig wie ein Kind, dann traurig, dann fröhlich oder teilweise etwas teilnahmslos. Es wurde versucht mit vielen Weihnachtsliedern, schönen Gedichten, leckerem Kuchen und einem Elfentanz von Iwona die Bewohner am Leben, an der Weihnachtszeit teilhaben zu lassen.
Iwona… auch unser Opa wurde in den letzten Monaten in seinem Leben von einer Iwona versorgt und gepflegt. Brauchen wir alle vielleicht mal eine Iwona? Meine Mutter brauchte sie nicht. Sie stand bis zum Schluss selbständig im Leben. Sie ist leider zu jung verstorben. Unwillkürlich stellte ich mir die Frage:“ Was ist nun besser?“ Gibt es dafür überhaupt eine Regel? Was ich als „besser“ empfinden würde muss nicht auf einzelne Bewohner im Altenheim zutreffen…. Schon wurde ich aus meinen Gedanken geholt und sehr nett von einer Bewohnerin in ein Gespräch verwickelt. Als helfende Hand wurde ich bezeichnet, mir wurde eine frohe Weihnacht gewünscht und folgendes gesagt: „Schön, dass ich sie kennenlernen durfte“. Jede Minute zählt hier, ist kostbar und wertvoll. Aber….. nur hier?
WERTVOLL leben- ich verspreche, ihr werdet mich wiedersehen und gerne komme ich als helfende Hand, um den Mitarbeitern des Zoar eine Unterstützung zu sein, welche, so finde ich, ihre Arbeit an diesem Tag wunderbar gemacht haben. Eine Arbeit, die eigentlich eine Berufung sein muss, damit sie wunderbar erledigt werden kann!
Vielen Dank euch!
Eure Tanja Schwindinger mit Svenja Michel (Ergotherapeutin im Zoar)