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Dreck-weg-Tag im Pfälzerwald übertrifft alle Erwartungen

Landesforsten bedankt sich bei den ideell unterstützenden Partnerorganisationen und den vielen fleißigen Händen am vergangenen Sonntag. Großes Engagement lässt auch auf Unterstützung der Bevölkerung bei der gemeinsamen Bewältigung der Wald- und Klimakrise hoffen. Wegen großer Resonanz werden Kalender nachgedruckt.

Am 8. November hat unter dem Motto „Rein in den Wald, raus mit dem Müll!“ eine Waldsäuberungsaktion im Biosphärenreservat Pfälzerwald stattgefunden. „Die Bereitschaft, Hinterlassenschaften anderer Waldbesucher einzusammeln, war für uns unerwartet groß. Dafür gebührt den vielen Helferinnen und Helfern mein herzlicher Dank. Unsere Belohnung, der Kalender „Traumlandschaft Pfälzerwald“, reicht bei weitem nicht aus. Wir lassen deshalb nachdrucken, damit niemand enttäuscht wird“, erklärt der Schirmherr Stefan Asam, Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung.

Wie viele mit Mülltüte oder Mülleimer, mit Handschuhen, Greifzangen und Papierpickern bewaffnete Menschen am Ende tatsächlich unterwegs waren und wieviel Unrat insgesamt bei dieser Aktion zusammenkam, ist nicht feststellbar. Seit Ende September hatte sich jedoch ein ständig wachsendes Interesse aufgebaut. Von Einzelpersonen, über viele Familien und Jugendgruppen, bis hin zu ganzen Vereinen gingen bei den Organisatoren vom Haus der Nachhaltigkeit während eines Zeitraums von sechs Wochen fast täglich Anmeldungen ein. Am Sonntag kamen demzufolge dann erwartungsgemäß auch entsprechend viele Bildzuschriften per E-Mail aus der ganzen Pfalz beim Johanniskreuzer Infozentrum an. Von Pirmasens bis Waldfischbach-Burgalben, viele aus dem Nordpfälzer Bereich, aus Bad Dürkheim und den Tourismusorten entlang der Haardt bis hinein ins Dahner Felsenland und entlang der französischen Grenze zeigten die Menschen ihr grünes Herz für den Pfälzerwald. „Die Resonanz in der Bevölkerung beim Dreck-weg-Tag zeigt mir als Forstmann aber auch, dass wir bei unserem dringenden Werben für einen Quantensprung für mehr Klimaschutz berechtigt auf die Mithilfe der Gesellschaft hoffen dürfen. Denn konsequenter Klimaschutz ist der beste Waldschutz“, schlägt Asam den Bogen zu dem großen Thema der Klimakrise.

Insgesamt vierzehn Partnerorganisationen, Behörden und Verbände schlossen sich dem Appell der Forstleute an und bewarben den Aufruf über ihre jeweils eigenen Strukturen. Besonders erfreulich: der CVJM Pfalz und die Initiative “Land in Bewegung“ beteiligten sich aus eigenem Antrieb, ohne direkt angesprochen worden zu sein.

Einige verbanden das Müllsammeln mit ihrer allsonntäglichen Jogging- oder MTB-Tour und krümmten am 8. November ihre Rücken im und für den Wald anstelle in den derzeit geschlossenen Fitnessstudios. Was da unter den Bäumen, vom Wegesrand, von Schutzhütten und Wanderparkplätzen ans Tageslicht befördert wurde, zeigen die Bilder der fleißigen Müllsammler*innen, die in der Galerie auf der Internetseite des Johanniskreuzer Infozentrums (www.HdN-pfalz.de > Aktionen&Projekte > Dreck-weg-Tag) veröffentlicht werden. Von verrosteten Autobauteilen bis zu Corona-Einwegmasken reichte das Spektrum. Besonders häufig wurden Papiertaschentücher und Plastikverpackungen aus der Natur entfernt, aber auch Flaschen und Dosen, für die vom ehemaligen Besitzer noch ein Pfandgeld hätte eingelöst werden können, waren zuhauf unter den Fundstücken.

Die Sammler*innen nahmen ihre „Beute“ bereitwillig mit nach Hause, was erfreulich ist, ursprünglich aber anders geplant war. Annähernd 20 Hütten des Pfälzerwald-Vereins, des Vereins der Naturfreunde und sonstige Waldgaststätten wären bereit gewesen, den Müll anzunehmen und zu entsorgen. Ihnen allen schickte das Haus der Nachhaltigkeit ein entsprechendes Aktionsplakat zur Markierung des Sammelplatzes im Vorfeld zu. Die verschärfte Corona-Lage durchkreuzte diese Pläne jedoch. Die Gastronomie musste ab dem 2. November wieder schließen und zum Sammeln konnte man nur mit maximal zehn Personen aus zwei Haushalten gemeinsam unterwegs sein.

Yannick Scherthan, der Mitinitiator des Aktionstages, berichtete am Sonntagabend von einer überwältigenden Resonanz in den sozialen Medien. Er hielt den Kontakt in die Community der Pfälzer Landschaftsfotografen, die den Kalender ermöglicht haben, und kümmerte sich um die Mobilisierung der Bevölkerung über Facebook und Instagram.

 

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