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Dreißig Jahre TSV Lambrecht AH-Wandertage

Zum Jubiläum ins Wandergebiet der Pragser- und Sextner Dolomiten in Südtirol

Im Oktober 1993 hatte unser leider viel zu früh von uns gegangener Freund Walter Loos die ersten „AH-Wandertage“ ins Kleinwalsertal für den TSV Lambrecht organisiert. Wer hätte je daran gedacht, dass wir diese Wandertage im Jahre 2022 zum „dreißigsten“ Mal durchführen.
Für dieses besondere Jubiläum haben sich die „Alten Herren“ des TSV Lambrecht die schöne Landschaft der Pragser- und Sextner Dolomiten in Südtirol als Ziel ausgesucht. Es sollte zu diesem „Fest“ etwas Besonderes sein und das wurde es dann auch. Das tolle Wandergebiet rund um den „Pragser Wildsee“ und die „Drei Zinnen“ hat mit seiner traumhaften Kulisse sein Übriges dazu beigetragen.

Am Mittwoch, den 7. September starteten neun Mann in aller Herrgottsfrühe mit den Privat-Pkw vom Treffpunkt am Mitfahrerparkplatz „ADAC-Kreisel“ in Neustadt. Über den Brenner kam man am frühen Nachmittag in Toblach im Pustertal an. Nach der Zimmerbelegung im Hotel „Dolomiten“ ging es gemütlich zu Fuß zum Aus- bzw. Einlaufen, nach der langen Anfahrt, durch das Ski-Langlaufzentrum von Toblach zum Toblacher See. Auf dem im Jahre 2000 angelegten Naturlehrpfad wurde der See umrundet und am „Strandkiosk“ eine Trinkpause eingelegt, bevor es zurück nach Toblach ins Hotel ging.

Für den nächsten Tag stand die Wanderung von den Plätzwiesen zum Strudelkopf auf dem Programm. Mit den Pkw ging es über Niederdorf ins Altpragser Tal. Auf der mautpflichtigen Straße fuhr man hoch zum Parkplatz Plätzwiese. Trotz leichtem Regen startete man, vorbei an der Plätzwiesenhütte und dem Hotel „Hohe Gaisl“, Richtung Strudelkopf Gipfel. Über den Strudelkopfsattel erreichte man das Gipfelkreuz (Heimkehrer-Kreuz) des Strudelkopfs auf 2307m. Auf dem Strudelkopfsattel stehen noch Reste einer alten Wehreinrichtung aus dem 1. Weltkrieg 1914 / 1918, als die Plätzwiese einer der Kriegsschauplätze in den Dolomiten war.
Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen und so konnte man das Panorama, was eines der Feinsten ist was Südtirol zu bieten hat, genießen. Die „Drei Zinnen“, Paternkofel, dass Monte Cristallo-Massiv, Hohe Gaisl, Dürrenstein, Seekofel, um nur einige der Berge zu nennen, stellen sich hier zur Schau. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast ging es dann bergab zur Dürrensteinhütte, wo man sich noch einmal bei Kaffee, lecker Kuchen, Jagertee und sonstigen Südtiroler Spezialitäten labte. Danach führte ein breiter Fahrweg zurück zum Parkplatz Plätzwiese. Es war noch früh am Tag und so entschloss man sich noch an den schönsten See der Dolomiten, den Pragser Wildsee, zu fahren. Im Uhrzeigerzinn umrundete man den in Mitten einer traumhaften Bergkulisse gelegenen Bergsee.

Für Freitag stand das absolute Highlight der Wandertage auf dem Programm: Es ging zu den „Drei Zinnen“. Mit dem Shuttle-Bus wurde umweltbewusst von Toblach, vorbei am Toblacher See, dem Dürrensee und dann auf der Mautstraße hoch zur Auronzo Hütte gefahren. Von hier aus startete die Wanderung.
Vorbei an den Südwänden der „Drei Zinnen“, über den Paternsattel erreichte man den Aussichtpunkt mit dem berühmten und weltbekannten Blick auf die Nordwände der „Drei Zinnen“. Es ist wirklich ein beeindruckendes Bild und man kann nicht genug davon bekommen, das Postkartenmotiv zu bestaunen. Nach reichlich schauen und fotografieren ging es unterhalb vom Paternkofel auf dem schmalen Bergpfad weiter zur „Drei Zinnen Hütte“ 2405m. Kurz vor Erreichen der Hütte wurde die Gruppe vom angekündigten Regen eingeholt.
Nach einem Zwangsstopp in der überfüllten Hütte, mit Stehplatzgarantie, entschied man sich die Wanderung abzukürzen. Die Gruppe wanderte nicht wie ursprünglich geplant über die Büllelejochhütte und die Zsigmondyhütte hinunter ins Fischleintal, sondern, nach dem der Regen aufgehört hatte, direkt von der „Drei Zinnen Hütte“ durch das Altensteinertal hinunter zur Talschlusshütte (1526m) im Fischleintal. Beim Abstieg hatte es wieder begonnen zu regnen und so kam man etwas durchnässt an der Talschlusshütte an. Dies tat allerdings der guten Stimmung keinen Abbruch. Erst im Freien unter „Sonnenschirmen“ sitzend und anschließend in der Hütte war die Stimmung in der Truppe super.
Durch die Abkürzung der Wanderung und der dadurch gewonnen Zeit konnte man den Aufenthalt in der tollen Hütte etwas ausdehnen. Die Aufnahme von reichlich „elektrolythaltigen Getränken“ wirkte sich für den weiteren Weg aus dem Tal hinaus zur Bushaltestelle an der Fischleinbodenhütte, überaus positiv aus. Mit dem Bus ging es dann zurück nach Toblach und die letzten Meter zur Unterkunft wurden per Fuß zurückgelegt.

Am Samstag bestieg man am Bahnhof in Toblach den Zug zur Fahrt nach Vierschach. Vom dortigen Bahnhof ging es per pedes zur Talstation der Helm-Umlaufbahn und mit dieser hoch zur Bergstation auf 2048m. Bei tollstem Bergwetter wanderte die Gruppe auf dem Hüttensteig dann stetig bergauf Richtung Helm-Gipfel. Am Gipfel mit dem ehemaligen Zollhaus auf 2434m angekommen hat man die Paradegipfel der Sextner Dolomiten, Rotwand, Dreischusterspitze, Haunold vor sich und die Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger im Rücken. Sogar die Kleine Zinne zeigt sich schon,was für eine traumhafte Rundumsicht.
Das krasse Gegenstück zur tollen Aussicht gibt es am Gipfel zu sehen, nämlich zahlreiche Reste von Militärbauten aus dem Gebirgskrieg 1915-1918 im 1. Weltkrieg zwischen österreichischen und italienischen Truppen. Nach ausreichend schauen ging es auf dem aussichtsreichen Grenzkamm zwischen Italien und Österreich weiter und plötzlich, wie aus dem Nichts tauchten die Silhouetten der kompletten „Drei Zinnen“ am Horizont auf.

An allen drei Wandertagen waren sie stets präsent und man konnte sich dem faszinierenden „Dreigestirn“ kaum entziehen. Am „Drei Zinnen Blick“ wurden dann noch einmal die Smartphones und ein Fotoapparat gezückt, um das „Naturschauspiel“ für die Nachwelt festzuhalten. Auf dem vom Ort Sillian heraufführenden „Karnischen Höhenweg“ wanderte man weiter auf dem Kamm zu der auf österreichischem Hoheitsgebiet liegenden Sillianerhütte (2447m). Hier nahm man sich jetzt ausgiebig Zeit zum Rasten und zum Schauen. Auch hier war der Aufenthalt auf der Hütte kurzweilig bei sehr gutem Essen und reichlich Trinken. Danach führte der Weg bergab zur Hahnspielhütte. Hier legte man noch einmal einen kurzen Trinkstopp ein, bevor es weiter zur Bergstation der Vierschach Bergbahn ging. Mit ihr schwebte man hinunter ins Tal und führ mit dem Zug zurück nach Toblach.

Am Sonntag nach dem Frühstück setzte sich der Tross dann wieder Richtung Heimat in Bewegung, wo auch alle wohlbehalten ankamen und die dreißigste Ausgabe der AH-Wandertage des TSV Lambrecht ihr Ende fand.
Als Resümee kann man sagen, dass es eine würdige Jubiläumsausgabe der AH-Wandertage war. Die ein oder andere Anekdote und Erinnerungen an die zurückliegenden 30 Jahre kamen auch wieder in den fünf Tagen in Südtirol aufs Tapet. Es waren schöne und tolle Momente dabei. Leider ist es der Lauf des Lebens, dass der ein oder andere Wanderfreund nicht mehr unter uns ist. Trotzdem werden sie uns stets in guter Erinnerung bleiben. In Gedanken waren sie bei uns. Hoffen wir, dass wir noch weitere AH-Wandertage in den nächsten Jahren durchführen können. Danke muss man auch an alle sagen, die sich über die Jahre für die Organisation und Durchführung der Wandertage verantwortlich zeigten.
Danke Walter, dass du 1993 diese tolle Idee der AH-Wandertage hattest…

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