Kloster St. Maria Esthal
Auflösung der Schwesterngemeinschaft im Kloster St. Maria in Esthal
Mit einem Dankgottesdienst und dem damit verbundenen Abschied der letzten verbliebenen vier Schwestern wurde die Schwesterngemeinschaft im Kloster St. Maria in Esthal aufgelöst. Somit endet eine hundertjährige, segensreiche Ära in der Gemeinde Esthal.
In Wertschätzung für den langjährigen Dienst der Schwestern im Kloster Esthal St. Maria und der früheren Provinz Pfalz feierte Weihbischof Otto Georgens in Vertretung für Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am 09. November 2022 mit den Schwestern der Region Pfalz einen Gottesdienst in der Klosterkirche. Mitzelebranten waren Pfarrer Franz Neumer, Pfarrer Marco Richtscheid, Pfarrer Prof. Jaroslav Krzewicki und Kaplan Praveen Kumar Isukupalli. Viele Esthaler waren zu dem Gottesdienst gekommen, darunter auch die Gemeindespitze mit Bürgermeister Gernot Kuhn, und den Beigeordneten Bernd Paulig und Gabi Kaiser.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Sr. Sophie an der Kirchenorgel.
Provinzoberin Sr. Barbara Geißinger schaute mit großer Dankbarkeit auf die vielen Jahre, in denen die Mitschwestern in Esthal leben und wirken durften. Entsprechend groß ist der Schmerz, der durch die notwendige Entscheidung, die Gemeinschaft in Esthal zu schließen, hervorgerufen wird. Seit der Gründung der Gemeinschaft im Kloster Esthal im Jahre 1951 lebten hier 235 Schwestern, die einen längere, andere kürzere Zeit. 83 Schwestern lebten seit 1953 in der St. Josefsgemeinschaft im Kloster Esthal, ein Zusammenschluss älterer und kranker Schwestern.
Das Wirken der Niederbronner Schwestern begann im Jahre 1922, in der damaligen Schwesterstation des Elisabethenvereins in Esthal. Sie waren in der ambulanten Krankenpflege, dem Kindergarten und zeitweise in der Nähschule tätig. Mit dem Bau des Kloster St. Maria in Esthal im Jahre 1951 war es für viele Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Heimat, Sitz der Ordensausbildung und zeitweise auch der Ort für den Ruhestand und zur Pflege vieler Schwestern.
Bis im Jahre 2005 die vier deutschsprachigen Provinzen der Kongregation zusammengeführt wurden, war das Kloster St. Maria das Provinzhaus der damaligen Provinz Pfalz.
Neben den Schwestern schätzten auch viele Gäste die Möglichkeiten von Exerzitien, geistlichen Erfahrungen und Erholung.
Aus personellen und demografischen Entwicklungen wurde das Kloster 2019 verkauft. Der Priester Prof. Dr. Jaroslav Krzewicki, der jetzige Eigentümer und Geschäftsführer des Betriebes EUROPÄISCHES HAUS ESTHAL GmbH, ist weiterhin Gastgeber für Gruppen und Einzelgäste. Für die Provinzoberin ist das Kloster Esthal auch weiterhin ein guter Ort für Weiterbildung, verschiedene Tagungen und Kurse.
Zuletzt lebten noch vier Schwestern im Kloster Esthal. Sie bereicherten durch ihr Gebet, ihre Präsenz und ehrenamtlichen Dienste die Atmosphäre im Haus. Aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen wird die Gemeinschaft aufgelöst und die Schwestern ziehen in andere Niederlassungen der Provinz um. Sr. Barbara zieht nach Oggersheim, Sr. Marie Bosco nach Neustadt und Sr. Marie Avila sowie Sr. Th. Benedikta nach Neumarkt. Provinzoberin Sr. Barbara Geißinger bedauert diesen unumgänglichen Schritt, der für die Schwestern, aber auch für die Gemeinde Esthal bedeutsam ist.
Bürgermeister Gernot Kuhn bedankte sich im Namen der Gemeinde Esthal beim Orden der Niederbronner Schwestern sehr herzlich für 100 Jahre Treue und Unterstützung. Er wünschte den letzten verbliebenen Schwestern alles Gute in ihrem zukünftigen Domizil. Als Abschiedsgeschenk überreichte Bürgermeister Kuhn den vier Schwestern jeweils ein Ortswappen aus Bleiglas, zum Dank und als kleine Erinnerung an Esthal.