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Die 7. Teiletappe von Moselkern bis Koblenz

Der Moselsteig von Perl nach Koblenz, 365 Kilometer lang und in 24 Teiletappen eingeteilt, ist bezwungen. Lediglich Alfred Kuhn und Thomas Dilschneider gelten als Moselsteig-Finisher. Sie haben an allen Wanderungen teilgenommen. Seit 2015 stand der Moselsteig im Jahresprogramm des PWV Esthal. Auf Grund Corona musste 2020 und 2021 pausiert werden. Seit Jahren von den Wanderern und Fachjournalisten auf den ersten Plätzen der Fernwanderwege macht er seinem Namen als „Steig“ auch im Schlussspurt alle Ehre.

Als Standquartier für die 18 Männer und Frauen wurde in diesem Jahr wieder das Hotel Mosella in Bullay gebucht. Nach nunmehr drei Aufenthalten hat sich ein freundschaftliches Verhältnis zu Besitzern und dem Personal entwickelt und es war wieder ein Genuss nach den anstrengenden Touren dort kullinarisch verwöhnt zu werden. Als Dankeschön überreichte Alfred Kuhn dem Wirt ein selbst geschaffenes Baumstammherz mit Widmung des Vereins.

Ja, auch die Zeit hinterlässt Spuren bei uns Wanderern, einige konnten im Laufe der Jahre aus körperlichen oder Altersgründen die langen und anstrengenden Touren nicht mehr mitgehen. So zeichnet sich allmählich eine Zäsur bei den anspruchsvollen Strecken ab. Eine Möglichkeit, die Wandergemeinschaft aufrecht zu erhalten, erschloss sich in diesem Jahr mit der guten Idee, die Truppe in die „Wandergruppe Tal“ und die „Wandergruppe Berg“ auf zu teilen.

„Getrennt wandern, gemeinsam genießen!“ Der Bericht der „Wanderführer Tal“, Beate Gulba und Klemens Nießen folgt im Anschluss.

Bericht der „Bergwanderer“:

Nach der Ankunft in Bullay stand am ersten Tag die Strecke von Koblenz-Güls zum Deutschen Eck nach Koblenz auf der Agenda. Eine Besonderheit, die geplante Schlussetappe musste wegen Problemen bei der Bahn vorzogen werden. So waren die elf Kilometer auf weitgehend ebener Strecke ideal zum Einlaufen. Am Deutschen Eck, Treffpunkt von Mosel und Rhein bietet sich ein herrlicher Blick über den Rhein zur Feste Ehrenbreitstein. Zu Füßen des Kaiser-Wilhelm-Denkmals wurde ein Erinnerungsbild gemacht und im angrenzenden Biergarten auf ein gutes Gelingen der Tour angestoßen.

Am zweiten Tag war „Schluss mit Lustig“. Zunächst ging es bequem mit der Bahn nach Kobern-Gondorf. Dann zu Fuß hoch über den Niederburgsteig zur Ruine Niederburg. Der Weg ist zum Teil als Klettersteig ausgelegt. Weiter immer hoch zur Oberburg mit der Matthiaskapelle. Um die mühsam erkämpften Höhenmeter wieder in einem steilen Abstieg ins Belltal zu vernichten. Dafür ging es auf der anderen Seite umso steiler in engen Serpentinen noch steiler den Berg hoch. Oben angekommen, war die Pause kein Genuss, sondern absolute Notwendigkeit. Nach abwechslungsreicher weiterer Wegeführung auf den Höhen der Eifel wurde dann die Autobahnbrücke „Moseltal“ der A61 zwischen Dieblich und Winningen unterquert. Ein beeindruckendes Bauwerk mit einer Höhe von 136 m und einer Länge von 935m. Die geplante Einkehr auf dem Flugplatz Winningen wurde vom ersten Vorstand sabotiert, was zu heftigen Diskussionen unter den Wanderern führte. Sogar Umsturzpläne wurden diskutiert. Heiß gelaufen und ausgetrocknet wurde nach dem Abstieg nach Güls in einem spektakulären Endspurt noch der Zug nach Bullay erreicht. Der weisen Voraussicht des Vorstands zollend und kleinlaut wurden alle Putschversuche gegen ihn aufgegeben. Nach 23 km und 550 hm, einer heißen Dusche, bei kühlen Getränken wurde der Friede mit Theo Neubert -dem verantwortungsvollem Vorstand- geschlossen.

Der dritte Tag war „nur“ 15 km lang und mit 530 hm aber nicht weniger anspruchsvoll. Die Strecke führte von Löf, Alken, über die Burg Thurant zum Bleidenberg mit seiner imposanten Wallfahrtskapelle. Der Bleidenberg weist keltische Siedlungsreste auf und ist wohl seit Urzeiten bevölkert gewesen. Auf den Höhen des Hunsrücks ging es über blühende Felder nach Oberfell und nach Abstieg nach Niederfell zum Ausgangspunkt Löf zurück.

Am letzten Tag war noch einmal Klettern angesagt. Von Moselkern startend, war Hatzenport Zwischenziel. Der Klettersteig Dolling forderte noch einmal alle Konzentration. Entschädigung hierfür war der Saumpfad entlang der Mosel in oberster Lage, mit Blick auf die Moselschleifen und die steilen Weinberge. Über den Aussichtspunkt Küppchen und den kleinen Ort Lasserg erreichten wir nach 13 km und 370 hm die Fahrzeuge, um im Anschluss nach Esthal zu fahren.

Bericht „Talwanderer“:

Erstmals wurde ein Alternativprogramm für diejenigen angeboten, die die „großen“ Wanderungen nicht mitmachen wollten. Während die Gipfelstürmer der „Wandergruppe Berg“ sich auf den letzten Moselsteig-Etappen quälten, machten die Teilnehmer der „Wandergruppe Tal“ Genusstouren rund um Bullay. Beate Gulba und Klemens Niesen hatten vier Wanderungen mit jeweils ca. 10 km ausgearbeitet, bei denen die an der Mosel unvermeidlichen Höhenmeter mit moderaten Steigungen und ohne Zeitdruck bewältigt werden konnten. Wichtig war zudem, dass bei jeder Tour die Möglichkeit zu einer gemütlichen Einkehr bestand. 4 – 6 Wanderer nutzten dieses Angebot.

Die erste Wanderung führte von Neef aus durch Weinberge und Wald nach Bullay – gestärkt durch einen Moselriesling in der Straußwirtschaft „Onkel Toms Hütte“ oberhalb von Bullay. Am Freitag ging es mit dem Bus nach Zell und dort auf den sehr schönen „Rundwanderweg Liebesschlucht“, der über den Berg an einer Wallfahrtsstätte vorbei und durch ein klammartiges Bachtal führte und – mit einem Glas Riesling – in Zell endete. Samstags ging es von Bullay zum Collisturm oberhalb von Zell, wo die obligatorische Einkehr mit herrlicher Aussicht genossen werden konnte. Am Sonntag brachte uns die Fähre ans andere Moselufer in Alf, wo wir dem Alfbach folgten und dort Eisvögel beobachten konnten. Nachdem wir den Aufstieg zur Burg Arras gemeistert hatten, erreichten wir den Leofelsen. Nach einer gemütlichen Einkehr in der Drieschhütte hoch über dem Moseltal und einem Abstecher auf den Prinzenkopfturm ging es zurück zur Fähre. Die Gesamtlänge dieser Wanderungen belief sich auf 42 km, dabei wurden 1.090 Höhenmeter bewältigt.

Fazit: Großes Lob von allen Teilnehmern an die tolle Vorbereitung, Streckenplanung, Quartiersuche und Führung durch Wanderführer Alfred Kuhn.

Ausblick: Man munkelt, dass Alfred Kuhn in den nächsten Jahren Touren entlang des Amazonas plant. Gesamtstrecke: 6.400 km!!!

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