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Esthal WappenEsthal

Wanderung über die Eschdler Grenzen 2/3

Wanderführer Alfred Kuhn übernahm in Vertretung für den verhinderten Karl Heinz Kaiser gewissenhaft die Leitung der zwölf Kilometer langen interessanten
Tour am Sonntag, dem 10. September. Esthal verfügt zwar über keine eigene Waldflächen, dennoch sind die Grenzen, wie man dem Plan von Karl-Heinz Kaiser entnehmen kann, recht weit gesteckt.
Das rührt noch aus den alten Besitzverhältnissen der Zeiten der Herren von Dalberg (bis 1794). Die Grenzen verlaufen grob erklärt, beginnend vom Mollenkopf, entlang der Kreisstraße K23 vorbei am alten Esthaler Forsthaus zur Sattelmühle. Anschließend dem Bachlauf des Speyerbachs folgend bis Helmbach. Von hier aus ansteigend auf den Ehscheider Berg. Hinab die Burgruine Breitenstein einschließend, dem Breitenbachtal folgend, vorbei an der Wolfsschluchthütte zum Goldbrunnen. Von hier aus dem Dreibrunnental folgend wieder hoch zum Mollenkopf. Das ausgesteinte Gebiet umfasst rund 15,5 qkm. Damals war es üblich, dass die Ratsmitglieder zusammen mit den zuständigen Forstleuten einmal jährlich, die Grenzsteine abschritten. Die neuen Ratsmitglieder wurden auf ihre
Verantwortung zur Sicherstellung der Grenzen eingeschworen. Dies geschah durch das „prittschen“. Das jüngste Ratsmitglied wurde über den entsprechenden Grenzstein gelegt und mit einem kräftigen Schlag auf das Hinterteil auf seine Aufgabe vorbereitet. Daher auch die Ausdrücke „nachdrücklich“ und „einschlägig“. Oberhalb der Burgruine Breitenstein befindet sich ein sogenannter Dreimärker oder Dreikantstein. Hier trafen die Grenzen „königlicher Wald (KW), Kurpfalz (CP) und dem Wald von Dalberg (FVD) zusammen. In diesem Fall wurde der Wald im Jahr 1768 „ausgesteint“.
Nach dieser historischen Exkursion war es Zeit, für das leibliche Wohl zu sorgen. Zudem es am Tag der Wanderung sehr heiß war. Die Einkehr im Forsthaus Breitenstein kam da sehr gelegen und frisch gestärkt ging es auf der letzten Etappe durch das kühle Breitenbachtal zurück nach Esthal. Die Schlusseinkehr fand in der vereinseigenen Wolfsschluchthütte statt. Die neun Teilnehmer bekräftigten ihren Entschluss, auch den letzten Teilabschnitt im kommenden Jahr zu begehen. Vielleicht folgt dann auch einmal ein Teil des Gemeinderates der Einladung. Zu „prittschen“ gäbe es viele!

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