Wir haben die Segel gesetzt

Gottesdienst zur Verabschiedung von Hildrun und Martin Groß

Die Segel sind gesetzt, der Anker gelichtet, und die Reise von Hildrun, Martin und ihrem Sohn Elias zur neuen Pfarrstelle in Kandel beginnt. Das Pfarrerehepaar hat sich für diese Position beworben und wird sich zukünftig 1,5 Stellen in der prot. Kirchengemeinde Kandel teilen. Der Abschied fällt ihnen nicht leicht, denn in den letzten 6 Jahren haben sie so viele schöne und erfüllende Momente erlebt. Viele Menschen sind ihnen während dieser Zeit ans Herz gewachsen, und es war eine große Ehre für sie, so offen und herzlich in das Leben und die Bräuche vor Ort integriert zu werden.

Beim Abschiedsgottesdienst am Sonntagnachmittag war die ehemalige Klosterkirche bis zum letzten Platz gefüllt. „Was für ein Zeichen“, stellte Dekan Andreas Rummel in seiner Begrüßung fest. „Es sind so viele Menschen gekommen um Danke zu sagen und Abschied zu nehmen von Hildrun und Martin Groß.“

Ein Richtungswechsel, nach 6 Jahren weiter zu segeln zu neuen Ufern, um ganz neu anzufangen, dazu wünschte Dekan Andreas Rummel den beiden alles Gute. „Euer Wirken hat auf allen Ebenen Früchte getragen und ihr habt die Herzen der Menschen im Sturm erobert. Möge das in Kandel genau so sein“.

In seiner Predigt verknüpfte Pfarrer Martin Groß die biblische Geschichte von den Giftschlangen aus dem 4. Buch Mose 21,4-6 mit dem aktuellen Thema des Gottesdienstes: „Wir setzen die Segel“. Ähnlich wie die Israeliten damals ihren Blick auf die bronzene Schlange richteten, müssen auch wir manchmal unsere Blickrichtung ändern, um den silbernen Horizont zu erblicken wenn wir auf Fahrt sind durch raue Gewässer. Manchmal ist es auch wichtig den Anker zu setzen und zurückblicken auf das Gewesene, vielleicht über einen Richtungswechsel nachzudenken. Groß ließ die vergangenen sechs Jahren in der Kirchengemeinde Lambrecht – Lindenberg Revue passieren und dankte allen, die ihn und seine Frau unterstützt hatten. Es war und ist ein schönes Gefühl, willkommen zu sein.

Dankesworte kamen auch von Pfarrer Frank Wiehler und der Jugendreferentin Katrin Füßer, die als Abschiedsgeschenk bunte Steine überbrachten, verbunden mit guten Wünschen.

Ein gesungenes Dankeschön wurde vom Team der Kita „Arche Noah“ überbracht, dass auch für die bunte Dekoration in der Kirche und für die Ausrichtung des anschließenden Empfangs verantwortlich war.

Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet vom Prot. Posaunenchor Appenthal unter der Leitung von Christa Rottmayer, vom prot. Frauenchor „Cantilena“ unter der Leitung von Dorina Schmidt und von Simone Weber an der Kirchenorgel.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud das Pfarrerehepaar zu einem Empfang in die Grundschulturnhalle ein.

Martin Groß (42) kommt aus Pirmasens, wo seine Eltern noch leben. In seiner Jugend, geprägt von den ländlichen Wurzeln in einem Ortsteil von Pirmasens, entdeckte er seine Leidenschaft für die Musik, die ihn schließlich zur Kirche führte. Bereits seit seiner Kindheit spielte er mit Begeisterung Klavier und Cello. Als seine Cellolehrerin ihn zu kirchlichen Veranstaltungen mitnahm, fand er den Weg in die Jugendgruppen der kirchlichen Gemeinschaft. Dort engagierte er sich in der Organisation von Jugendgottesdiensten und erlernte gleichzeitig das Orgelspiel, um die „Königin der Instrumente“ bei Gottesdiensten zu spielen. Nach seinem Abitur widmete er sich zunächst der Kirchenmusik und später der Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau (Franken), wo er auch seine spätere Frau Hildrun kennenlernte. Nach dem Examen absolvierten sie gemeinsam ihr Vikariat in Schifferstadt. Nach dessen Abschluss übernahm Martin Groß die Leitung der protestantischen Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg, während Hildrun Groß als Pfarrerin für Meckenheim und Teile von Haßloch tätig wurde.