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Allgemein

Auf der Suche nach Flugzeugabsturzstellen aus dem Zweiten Weltkrieg bei Frankenstein – Zeitzeugen gesucht

Die Interessengemeinschaft Heimatforschung arbeitet eng mit der Denkmalbehörde in Speyer (GDKE-Generaldirektion Kulturelles Erbe) zusammen, um Flugzeugabsturzstellen aus dem Zweiten Weltkrieg zu lokalisieren. Insbesondere konzentrieren sie sich auf Hinweise zu drei Flugzeugabstürzen bei Frankenstein/Weidenthal, die sich im Februar und März 1945, kurz vor Kriegsende, ereigneten.

Erik Wieman von der Interessengemeinschaft Heimatforschung erklärt, dass ihre Recherchen auf den sogenannten Missing Aircrew Reports (MACRs) der amerikanischen Streitkräfte basieren. Diese Berichte enthalten umfangreiche Informationen über die Flugzeuge, die Insassen, die Seriennummern der Bordwaffen sowie Zeugenaussagen von Kollegen, die an dem Tag ebenfalls im Einsatz waren, und vieles mehr.

„Unser Ziel ist es, den Ursachen dieser drei Abstürze bei Frankenstein vor Ort auf den Grund zu gehen“, sagt Wieman. Die Gruppe plant, die Absturzstellen zu lokalisieren und Kontakt zu den Nachfahren der Opfer aufzunehmen. Möglicherweise soll im Anschluss eine Gedenktafel für die Opfer beider damaligen Kriegsparteien errichtet werden.

Die ehrenamtlich arbeitende Gruppe, die sich 2016 formiert hat, hat bereits mehrfach dazu beigetragen, Zeitzeugen von Flugzeugabstürzen aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden. Dadurch konnten Familien im Ausland dabei unterstützt werden, mehr über das Schicksal ihrer Familienmitglieder zu erfahren. Zudem wurden dank der Recherchen der Gruppe mittlerweile acht Gedenkstätten an den Absturzstellen enthüllt, unter Beteiligung der Nachfahren und des Militärs der involvierten Nationen, die allesamt großes Interesse an der Aufklärung zeigen.

Im Folgenden finden sich nähere Informationen zu den drei Abstürzen bei Frankenstein:

  • Am 14.02.1945, gegen 08:00 Uhr, stürzte ein Jagdbomber vom Typ P-51 Mustang nördlich von Frankenstein ab. Der Pilot, 2nd Lieutenant Robert Rudkin, befand sich auf einer Aufklärungs-/Fotomission zwischen Mannheim und Kaiserslautern, als er abgeschossen wurde. Er konnte mit dem Fallschirm abspringen und wurde zwei Tage später, am 16.02.1945, südlich von Frankenstein bei Weidenthal gefangen genommen. Er überlebte den Krieg und verstarb 2012 im Alter von 88 Jahren.
  • Am 13.03.1945, gegen 13:30 Uhr, stürzte ein Jagdbomber vom Typ P-47 Thunderbolt ab. Der Pilot, der 20-jährige 2nd Lieutenant John F. Wright, griff die Eisenbahntunnel (Kehretunnel, Eisenkeiltunnel) bei Frankenstein an und stürzte direkt nach dem Angriff im Zielgebiet südlich von Frankenstein mit dem Flugzeug ab. Dabei kam er ums Leben.
  • Am 14.03.1945, gegen 13:15 Uhr, stürzte ein weiterer Jagdbomber vom Typ P-47 Thunderbolt nördlich von Frankenstein ab. Der Pilot, der 20-jährige 2nd Lieutenant Allen DeBerry, verstarb bei dem Absturz.

Die Interessengemeinschaft Heimatforschung setzt sich entschlossen dafür ein, die Geschichte dieser tragischen Ereignisse zu bewahren und den Opfern angemessen zu gedenken.

Lt. Hal DeBerry killed in Action over Germany

Da alle Abstürze zwischen 08:00 Uhr und 13:30 Uhr tagsüber stattfanden, besteht die Möglichkeit, dass es noch Zeitzeugen gibt, die an dem Tag etwas gesehen oder im Nachgang etwas mitbekommen haben. Es wird vermutet, dass alle drei Flugzeuge durch die deutsche Fliegerabwehr abgeschossen wurden.

„Mittlerweile gibt es hier kein Freund oder Feind mehr, und unser alleiniges Ziel ist die Völkerverständigung sowie die Erinnerung an alle Opfer, sowohl militärische als auch zivile Opfer beider Seiten“, betont Wieman. „Die detaillierte Suche vor Ort im Gelände wird selbstverständlich erst gestartet, wenn die Absturzstellen näher eingegrenzt werden können und die erforderlichen Genehmigungen der GDKE/Generaldirektion Kulturelles Erbe Speyer (Denkmalbehörde) sowie der Forstbehörde vorliegen.“

Kontaktdaten:

Erik Wieman
E-Mail: erik.wieman@gmail.com
Mobil: 0173 824 1746

www.ig-heimatforschung.de

 

Jagdbombers vom Typ P-47 Thunderbolt (links) und Typ P-51 Mustang (rechts). Von der Bevölkerung als Jabos bezeichnet, die ähnlich der deutschen Stukas ihre Ziele im Sturzflug mit Bomben und Maschinengewehren angriffen.

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