Pfälzerwald-Verein OG Lambrecht
PWV Lambrecht auf Wanderfahrt am „Wilden Kaiser“
Ohne Verordnung und Rezept, aber dafür mit super guter Laune beim „Bergdoktor“ zu Besuch
Die diesjährige Wanderfahrt des PWV Lambrecht ging in die Region des „Bergdoktors“ nach Going am „Wilden Kaiser“. In Kooperation mit dem Busunternehmen Eisinger aus Herxheim hat man gemeinsam dieses tolle Wandergebiet ausgesucht. Wie schon in den zurückliegenden Jahren klappte die Zusammenarbeit wieder bestens. Mit dem 4 Sterne „Hotel Blattlhof“ in Going wurde wieder eine sehr gute „Location“ gebucht. Schönes Ambiente, sehr gute Verpflegung, nettes, wenn auch manchmal etwas gestresstes, Personal und ein vom Pfälzerwald Verein Lambrecht ausgearbeitetes Wanderangebot, dass für Jede/n, ob ambitionierter Wanderer oder einfach nur Spaziergänger, was zu bieten hatte. So war es nicht verwunderlich, dass die gesamte Wanderwoche wieder in einem schönen Rahmen ablief, wozu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Teil dazu beitrugen.
Pünktlich um 7.00 Uhr ließ unser Busfahrer Rudi in gewohnt sicherer Manier die „Armmuskeln“ und „Pferdestärken“ spielen. Vom Tuchmacherplatz in Lambrecht fuhr man sogleich auf die Autobahn Richtung München. In Kiefersfelden wurde die Staatsgrenze nach Österreich überschritten und vorbei an Kufstein, „der Perle Tirols“, erreichte man das Ziel Going am „Wilden Kaiser“. Nach dem „Begrüßungstrunk“ im Hotel und Bezug der „Gemächer“ traf man sich noch zu einem kleinen Ortsrundgang durch Going. Schon hier zeigte sich der Gruppe das kleine Örtchen und das tolle Bergmassiv des „Wilden Kaiser“ von seiner besten Seite. Kein Wunder, dass der „Bergdoktor“ hier in der schönen Gegend schon seit Jahren seine „Fernseh-Arztpraxis“ betreibt.
Für Dienstag stand dann auch schon die erste leichtere Eingewöhnungs-Wanderung zur Akklimatisierung an das „Bergklima“ an. Auf gut ausgebauten Wegen erwanderte man die zwei Hochplateaus von Hartkaiser und Brandstadl. Von Ellmau aus machte man sich mit der Bergbahn hoch zur Bergstation auf dem Hartkaiser (1555m) in „Ellmi’s Zauberwelt“. Rund um das Panorama-Restaurant gibt es fast alles was Kinderherzen höher schlagen lassen. Die Eltern können sich den Gaumen im Panorama-Restaurant verwöhnen lassen und die Kids tauchen in der toll angelegten Außenanlage in „Ellmi’s Zauberwelt“ ein. Aber auch die Wanderinnen und Wanderer kommen rund um die Gipfel des Hartkaiser und Brandstadl auf ihre Kosten. Nach einer kurzen Besichtigung der „Kinder-Vergnügungsanlage“ mit Spielplätzen, Klettergarten, Teichanlage und noch weiteren vielen Attraktionen ging es hoch auf den Panorama-Aussichtsturm. Von hier hat man einen tollen 360-Grad-Rundumausblick zum Wilden Kaiser, zu den Loferer- und Leoganger-Steinbergen, zu den Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger und zu den Zillertaler Alpen. Danach ging es vorbei am Tanzbodensee zur Tanzbodenalm unterhalb vom Brandstadl-Gipfel.
Hier war für die Kurzwanderer/innen der Wendepunkt ihrer Wandertour. Für die Weitwanderer/innen ging es weiter über den Eiberg zur urigen Jochstub‘n am Jochstub’n See. Nach einer ausgiebigen Rast wanderte man auf dem herrlich angelegten SkiWelt-Panoramaweg, immer mit tollen Aussichten zum Kaisergebirge und zu den Kitzbühler Bergen, wieder zurück zum Hartkaiser und schwebte mit der Bergbahn wieder ins Tal nach Ellmau. Die grandioser Aussicht auf die umliegende Bergwelt war immer präsent und ohne allzu viele Höhenmeter war es für den ersten Wandertag die ideale Eingehtour.Ein Ortsbummel durch Ellmau rundete den Tag ab.
Am nächsten Tag ging es von Scheffau aus mit dem kostenfreien Wanderbus zum Hintersteiner See. Am Parkplatz teilte sich die Wandergruppe. Die Kurzwanderer/innen begaben sich auf einen Rundweg um den glasklaren, schön mit Bergen und Wald umgegeben Gebirgssee. Für die Weitwanderer/innen ging es vom Parkplatz auf einem schmalen Bergpfad gleich einmal stramm bergauf. Über reichlich „Wurzel- und Steinzeug“ stieg man hoch zum Almgebiet der Walleralm auf 1173m. Insgesamt besteht die Hochalm aus drei bewirtschaften Betrieben. Nach der Einkehr in der Walleralm und einem kurzen Abstecher auf den nahegelegenen Gipfel des „Kreuzbichl“, führte ein breiter Fahrweg hinunter zum Ausgangspunkt der Tour am See. Nach einer kurzen Trinkpause beim „Gasthaus Maier“ wanderte man auf dem Waldweg am Hintersteiner Seeufer zur Bushaltestelle des Wanderbusses am „Seestüberl“ und fuhr von dort zurück nach Scheffau.
Für Donnerstag war ein „Ruhetag“ mit einem Tagesausflug eingeplant. Mit dem Reisebus ging es über Kitzbühel und Mittersill nach Krimmel zu den „Krimmler Wasserfällen“. Das atemberaubende und tosende Spektakel, Europas größte Wasserfälle mit einer Fallhöhe von 380 Meter über drei Stufen, konnte schon von weitem vernommen werden. Auf dem vier Kilometer langen „Wasserfallweg“, mit zahlreichen Aussichtspunkten und Aussichtskanzeln, kam man dem Naturschauspiel bis auf wenige Meter hautnah heran. Erfrischende „Kaltduschen“ sind garantiert. Nachdem man sich am Bus wieder versammelt hatte ging es mit einem kurzen Zwischenstopp im „Pinzga Speckdorf“ zurück nach Going.
Am Freitag rückte man dem „Wilden Kaiser“ am nächsten auf die „Pelle“. Mit dem Reisebus fuhr man auf der Mautstraße hoch zur Wochenbrunner Alm (1085m) bei Ellmau. Ein Teil der Kurzwanderer begab sich auf den Ellmauer Steinkreis-Rundweg und den Anna-Grotten- Rundweg mit anschließender Einkehr in der Wochenbrunner Alm. Der andere Teil erreichte über die steile Fahrstraße zu Fuß die „Gaudeamushütte“. Dieses Ziel steuerten auch die Weitwanderer/innen an. Sie begaben sich, gemeinsam mit den Kurzwanderer, auf den Weg zum Ellmauer Steinkreis und von dort ging es auf einem schmalen Bergpfad bergauf zur Gaudeamushütte (1263m). Von der Gaudeamushütte bot sich den Wanderern/innen eine tolle Aussicht auf das gegenüberliegende Wandergebiet Astberg, Hartkaiser und Brandstadl. Nachdem man sich bei typischen Hüttenspezialitäten gestärkt hatte, machte man sich auf den Rückweg. Für den Abstieg bevorzugte man den etwas bequemeren Weg über die steile Fahrstraße, mit Abstecher zur „Anna Grotte“, hinunter zur Wochenbrunner Alm. An der Wochenbrunner Alm angekommen legte man noch einmal eine kurze Trink- und Kuchenpause ein, bevor es dann wieder mit dem Bus über Ellmau zurück nach Going zum Hotel ging.
Für den letzten Wandertag am Samstag war noch einmal Höhenluft schnuppern angesagt. Von Söll ließ man sich mit der Bergbahn hoch auf den Gipfel der „Hohen Salve“ (1829m) kutschieren. Die „Hohe Salve“ ist einer der schönsten Aussichtsberge von Tirol und ist in Anlehnung an den Schweizer Aussichtsberg „Rigi“ mit dem Spitznamen der „Rigi Tirols“ belegt. Vom Gipfel lassen sich über 70 Dreitausender erblicken. Auf dem Gipfel thront außer der mondänen „Gipfelalm“ mit drehbarer Panoramaterrasse im Außenbereich, die höchstgelegene Wallfahrtskirche Österreichs, die Salvenkirche. Sie ist nach Johannes dem Täufer benannt.
Bevor sich die Weitwanderer/innen auf ihre Abstiegstour machten, ging es gemeinsam mit den Kurzwanderer/innen auf die Sonnenuhren-Runde rund um den Gipfel. Die Kurzwanderer/innen fuhren anschließend mit der Bergbahn wieder hinunter zur Mittelstation „Hochsöll“. In Hochsöll erwartete sie das vielfältige „Hexenwasser“, eine spannende BergErlebnisWelt mit Barfußweg und zahlreichen Erlebnisstationen. Hexen zeigen hier die kleinen und großen Wunder der Natur. In Hochsöll, dass auch Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen mit gemütlichen Einkehrmöglichkeiten auf Alm- und Berghütten ist, konnte also Jede/r nach Lust und Laune auf eigene Faust was unternehmen. So kamen auch die nicht mehr so „Fitten“ auf ihre Kosten und konnten den letzten Wandertag in der herrlichen Bergwelt des „Wilden Kaiser“ in vollen Zügen genießen.
Für die Weitwanderer/innen hieß es dagegen Wanderschuhe festschnüren und gute 500 steile Abstiegsmeter bis zur Filzalm, am dem schönen gleichnamigen Speichersee gelegen, unter die Füße zu nehmen. Von der Filzlam ging es weiter auf einem breiten Fahrweg hinunter zur urigen „Silleralm“. Nach einer Stärkung auf der Alm mit „Käse- und Speckjause“, waren die restlichen knapp 70 Höhenmeter Abstieg auf dem Weg nach „Hochsöll“ nur noch ein gemütliches „Auslaufen“. Die letzten Meter bergab von der Mittelstation „Hochsöll“ zur Talstation in Söll wurden dann gemütlich mit der Bergbahn „Hexenwasser“ zurückgelegt.
Alle Wandertage, fanden nach dem gemeinsamen Abendessen, für die einen durch alltägliche „Verdauungsspaziergänge“ nach Going oder Ellmau ihren Abschluss, andere ließen den Tag bei geselligem Beisammensein auf der Hotelterrasse ausklingen und wiederum andere nahmen die „Heim-Fußballeuropameisterschaft“ zum Anlass den Tag vor dem Fernseher zu beenden.
Viel zu schnell waren die PWV-Wandertage 2024 dann aber auch schon wieder zu Ende und am Sonntagmorgen hieß es Koffer packen und Abschied nehmen aus dem schönen Going am „Wilden Kaiser“. Gut erholt und völlig gesund, ohne den „Bergdoktor“ in Anspruch genommen zu haben erreichten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder die schä „Palz“.
Und wie heißt es doch im „Pfalzlied“ vun de anonyme Giddarischde:
„Weil es gäb auser de Palz jo anoch onners zu seh
Sischer hoscht du recht wonn du sagscht dass ders onnerschtwu a gfallt
Awwer onnerschtwu is onnerscht, un halt net wie in de Palz“
In diesem Sinne
Frisch Auf