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Baubeginn auf dem Gelände der Landesgartenschau: Vorbereitung für Renaturierung des Speyerbachs sowie für neuen Rad- und Fußweg

Im Oktober starten die Vorbereitungen für den ersten Bauabschnitt am Speyerbach. Abbruch- und Rodungsarbeiten stehen an, um Platz zu schaffen für Neues: Als erste Maßnahme der Neugestaltung soll der Speyerbach renaturiert und der parallel verlaufende Rad- und Fußweg angelegt werden.

Die Stadt ist aufgrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EUWRRL) verpflichtet, ihre Gewässer in einen möglichst naturnahen Zustand zu versetzen. Ein entsprechendes Konzept wurde bereits innerstädtisch in vier Abschnitten realisiert. In einem letzten Abschnitt wird nun der Speyerbach im Bereich des zukünftigen Landesgartenschaugeländes renaturiert: Ziel ist es, die stark verbauten Böschungen aufzubrechen, die Uferböschungen abzuflachen und naturnahe Gewässerstrukturen mit mäandrierenden Abschnitten zu schaffen, um die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere zu verbessern. Außerdem soll der Speyerbach so wieder zugänglich werden und einen hohen Erholungswert bieten. Das Material, das beim Rückbau der Uferböschung anfällt, wird zum Teil in anderen Bereichen des LGS-Geländes wieder verbaut. „Wir beschreiten neue Wege im Landschaftsbau und verfolgen beim Bau des LGS-Geländes das Konzept von Cradle-2-Cradle – das ist der Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislauf-wirtschaft“, erläutert LGS-Geschäftsführerin Anne Pieper. Zudem wird bachbegleitend ein Rad- und Fußweg hergestellt, der von der Innenstadt aus in Richtung Ordenswald an den regional bedeutenden Palatia-Radweg (R58) anschließen wird.

Damit der Speyerbach bald wieder als naturnahes Gewässer fließen kann, muss zunächst Platz geschaffen werden: Deshalb müssen nicht zu erhaltene Bäume gefällt werden. „Wir haben uns jeden Baum angeschaut und kartiert, mitunter sondieren wir und treffen Einzelfallentscheidungen. Wichtig ist uns die Erhaltung des ökologisch wertvollen Bestandes – wo immer mit der Renaturierung des Speyerbachs vereinbar“, bekräftigt Anne Pieper. Insgesamt müssen rund 400 Bäume gerodet werden. Zum großen Teil handelt es sich um Robinien, weitere Baumarten sind Erlen, Sand-Birken, diverse Pappel-Hybrid-Arten sowie Weiden-Arten. Parallel erfolgt auch die Beräumung von Relikten aus der historischen Nutzung als gewerbliche Lagerflächen.

Im Anschluss an die Rodungsarbeiten zieht neues Leben ein: 82 neue Bäume werden gepflanzt, zudem wird die Fläche mit Baum- und Strauchgruppen, Erlenjungpflanzen am Gewässer sowie der Ansaat von regionaler Wiesenvegetation begrünt und ökologisch aufgewertet. Tobias Dreher, Geschäftsführer der LGS gGmbH ergänzt: „Mit der Maßnahme ist eine positive ökologische Entwicklung, Hochwasserschutz und Naturerlebnis verbunden, aus einem Kanal wird wieder ein naturnaher Bach.“

Die Ausschüsse für Umwelt und Naturschutz und für Bau, Planung und Verkehr der Stadt Neustadt an der Weinstraße werden in ihren nächsten Sitzungen über die ersten notwendigen Maßnahmen entlang des Speyerbachs informiert.

Speyerbach –  Foto Jochen Heim 

 

 

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